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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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ich verstummte unter der wilden Flut der Erinnerungen, die
mich bei meinen Worten plötzlich überschwemmten.
    "Baby,
ich hatte noch so viel vor mit dir! Ich wollte dich malen, in meinem Kopf habe
ich schon eine ganze Serie mit deinen Bildern, vom Akt bis zum Portrait ",
platzte Robin mit aufsteigender Begeisterung in der Stimme in mein Schweigen
hinein. "Ich dachte, in Kalifornien werde ich dafür eine gute Gelegenheit
haben, du weißt, wie sehr ich die Malerei liebe. Dann wollte ich dich fragen,
ob du nicht eine Weile in den USA leben möchtest, in New York oder in Palm
Beach, egal wo, Hauptsache nicht weit von mir, so dass wir nicht immer unter
den langen Trennungen leiden müssten. Ich hätte dir für den Anfang einen gut
bezahlten Job als Backgroundsängerin bei meiner Plattenfirma besorgt, mir ist
klar, dass du nicht von meinem Geld leben wollen würdest. Ich wollte dich
meinem Produzenten vorstellen und ihn bitten, sich deine Stimme anzuhören und
auch sonst hätten dir meine Beziehungen in der Musikbranche helfen können,
deinen eigenen Weg als Sängerin zu gehen, egal ob in der Klassik oder in der
Popmusik.
    Und
während unserer Tour im Herbst hättest du mich als mein Vokalcoach begleiten
können. Ich hatte so viele Pläne für uns, Baby! Du und ich - wir hätten trotz
der Umstände eine gemeinsame Zukunft haben können! Ich kenne einige Männer aus
dem Showbiz, die glücklich verheiratet sind und trotzdem eine heimliche Geliebte
haben und es funktioniert beides, die Ehe und die Liebschaft. Warum hätte es
bei uns nicht genauso funktionieren sollen? Aber ich habe alles versaut und das
werde ich mir niemals verzeihen." Robins überraschender Anfall der
Leidenschaft, mit der er mir seine fantastischen Pläne offenbarte, wich dem
Bedauern in seinen letzten Worten und seine Stimme zitterte plötzlich
auffällig. Verdutzt und erschüttert begriff ich, dass er mit den Tränen
kämpfte! Das haute mich endgültig um und bestürzt versuchte ich ihn zu trösten:
"Robbie, nicht doch, sei nicht so hart mit dir! Früher oder später musste
es passieren, solche heimlichen Affären bleiben selten lange unentdeckt. Mach
dir bitte keine Vorwürfe, das hilft keinem von uns!" Ich schluchzte nur
noch, unfähig weiter zu reden.
    Robin
sammelte sich wieder und sprach weiter mit ruhiger, selbstbeherrschter Stimme.
"Wahrscheinlich wollte ich zu viel vom Leben. Ich bin einfach
unersättlich! Ich kriegte schon meinen Erfolg, das große Geld, meine Familie,
mein Publikum, das mich liebt und verehrt und ich war immer noch nicht
zufrieden. Ich wollte noch dich haben, ganz für mich und ohne Rücksicht auf
Menschen, die schon ein Teil meines Lebens sind und die mich lieben."
    Erst in
diesem Augenblick wurde mir klar, wie auch Robin seine Träume von uns hatte.
Auch er wünschte sich, einen Abschnitt seines Lebens mit mir zu verbringen und
das war etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Seine Zukunftspläne waren zu
fantastisch und zu unrealistisch, um in Erfüllung gehen zu können. Sie
entsprangen seiner schwärmerischen, überschwänglichen Künstlernatur, aber sie
waren sein letztes und größtes Geschenk an mich.
    "Robin,
das was du mir gerade erzählt hast, wird mir helfen über das Ende unserer
Beziehung wegzukommen", lächelte ich durch die Tränen und beschloss
spontan, mich nicht mehr als Verliererin zu fühlen. "Ich werde mit der
Gewissheit weiterleben, dass du bereit warst mir alles zu geben, was unter
diesen Umständen nur möglich war. Ja, ich würde dir liebend gerne in die USA folgen
und in deiner Nähe leben und all das tun, was du für uns geplant hast. Für mich
ist das kein unerfüllter Traum mehr, es ist die Realität, die nur in unseren
Gedanken stattfinden wird, aber deswegen ist sie für mich nicht weniger echt.
Kannst du das verstehen?"
    "Ich
versuche es. Ja, ich weiß was du meinst. Es ist die Absicht, die zählt und
nicht das, was letztendlich passiert, oder?" versuchte Robin meinen
unerwarteten Stimmungswechsel zu begreifen.
    "Ja,
so ist es. Ich weiß jetzt, was alles ich noch mit dir haben könnte und das
macht mich innerlich reich und erfüllt. Es ist nicht so, dass unsere Liebe
plötzlich aus und vorbei ist. Es ist nur die Zeit, die für uns abgelaufen ist,
alles andere ist noch da und ich weiß ganz genau, ich werde dich so lange
lieben, bis noch die letzte Erinnerung an dich verblasst."
    "Baby,
bitte, sag so was nicht! Du solltest mich vergessen und nicht weiter an mich
denken. Du hast jemanden verdient,

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