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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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Einbildung, die ihn in den Zustand brachte, glauben zu können, er
würde mich lieben? Oder die nackte, pure Lust, die so gut mit der meinen
harmonierte, dass er mich einfach nicht loslassen konnte?
    Als
Claire Robin die Freiheit gab, mich weiter treffen zu dürfen, sind es bestimmt
nicht nur ihr reuevolles Geständnis und ihre selbstlose Liebe zu ihm gewesen,
die sie dazu veranlassten. Meiner Meinung nach war sie eine kluge, pragmatische
und nüchterne Frau, die sehr wohl wusste, wie sie mit Robin umgehen sollte. Sie
kannte ihn ja viel besser als ich und seine überdurchschnittlich ausgeprägte
Libido war nichts überraschendes für sie. Wahrscheinlich verstand sie, dass
Robin sich wieder mal sexuell gründlich austoben musste, besonders nachdem sie
ihn mit ihrer Schwangerschaft so unfair überging. Seine Untreue tolerierte sie
früher schon, schließlich wusste sie, er kommt nach jedem Seitensprung zurück
zu ihr und sie bleibt die Nummer Eins. Robin sagte selber, wie wichtig für sie
ihre Rolle als seine Ehefrau ist. Sie würde niemals ein Risiko eingehen, Robin
und ihren Status verlieren zu können. Als sie Robin praktisch ihren Segen für
unser Verhältnis gab, war das ihrerseits eine äußerst berechnende Entscheidung.
Sie musste sich dabei völlig sicher sein, dass ich keine echte Gefahr für sie
und ihre Ehe darstellte. Sie musste es wissen, Robin handelte einfach nur
geblendet und hormongesteuert und wenn eines Tages mein sexueller Reiz
ausgeschöpft ist, wird er mich freiwillig aufgeben und mit gesenktem Kopf zu
ihr zurückkehren. Am Ende würde er ihr für ihre Großzügigkeit und Einsicht noch
danken, glücklich und erleichtert, dass er törichterweise nicht seine Familie
verspielt hatte. Keine Ehefrau, die ihren Mann liebt und ihn behalten will,
würde ihn freiwillig zu der Geliebten schicken, wenn sie nur leise befürchtet
hätte, er würde die andere Frau tatsächlich lieben. Oder doch?
    Wie dem
auch war, Claire musste überzeugt sein, dass Robin nur scharf auf mich war,
vielleicht verliebt, aber er liebte mich nicht.
    Als ich
still an Robins Seite lag und intuitiv Claires Denkweise durchschaute, wurde
mir plötzlich kalt und ich schüttelte mich, so ernüchternd erschien mir
plötzlich diese Situation. Robin zog die Bettdecke über uns, als er das merkte.
    "Du
darfst dich nicht erkälten. Ist es so besser?", fragte er fürsorglich und
mich liebevoll anschauend.
    "Ja.
Danke Robbie", lächelte ich ihn an und versuchte in seinen wunderschönen
blauen Augen die Wahrheit zu erkennen.
    Wenn es
wirklich so wäre, wie ich es gerade zu erkennen glaubte, dann ist es Robin
nicht bewusst gewesen, dass er sich nur in einer Illusion befand. Er glaubte
echt, er liebte mich. Er spielte mir nichts vor, er belog mich nicht. Das
tröstete mich und linderte etwas den Schlag, den ich durch meine unerwartete
Verwirklichung erlitt .
    Es
wird doch nichts mehr so sein wie in Dezember ! Ich verlor gerade meine Naivität...
    Noch vor
dreißig Minuten dachte ich Wow!, was für eine selbstlose, edle Frau muss Claire sein! und ich empfand große Dankbarkeit und Respekt für sie. Aber in
diesem Augenblick sah ich sie als starke, selbstbewusste Gewinnerin, die nur
aus ihren eigenen Interessen handelte und mit der Gewissheit, dass ich längst
schon verloren hatte und dass es nur noch eine Frage der Zeit war, wann Robin
mir den Rücken kehren würde. Auch ich war eine Frau, zwar jünger und
unerfahrener als sie, aber ich konnte mich im Unterschied zu Robin sehr genau
in sie rein versetzen und begreifen, warum sie so handelte.
    "Was
hast du?", brachte mich Robins sanfte Stimme zurück aus meinen
vernichtenden Gedanken.
    "Nichts,
bin nur ziemlich durcheinander", antwortete ich und umarmte fester seinen
warmen, noch feuchten Körper.
    "Das
glaube ich dir", sagte Robin und küsste mich auf den Mund. "Als ich
in das Zimmer rein kam, erlaubtest du mir nicht, dich zu küssen, weil du deine
Ruhe bewahren wolltest. Und jetzt liegen wir hier zusammen im Bett, nach irre
gutem Sex, und wissen, dass uns niemand mehr im Weg steht. Ist schon krass, ich
weiß", sprach er verständnisvoll.
    Ich ließ
ihn im Glauben, dass er den Grund für mein nachdenkliches Schweigen erkannte
und ich nickte nur wortlos.
    "Wahrscheinlich
hätte ich dich sofort anrufen sollen, nachdem ich mit Claire gesprochen habe
und dich mit dieser Neuigkeit nicht so unwissend und unvorbereitet überfallen.
Aber ich habe befürchtet, du würdest am Telefon nicht mit mir sprechen

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