Bittersweet Moon
einem
lustvollen Schmetterlingsflattern antwortete.
"Und
dazu schauen wir uns noch einen geilen Porno an, wie abgesprochen",
schaute er mich mit unverschämt hungrigen Augen an. Er war offensichtlich immer
noch scharf auf mich! Seine Worte und seine Blicke versprachen mir noch eine
wilde, heiße Nacht, der noch viele anderen folgen könnten! Diese reizende
Vorstellung machte mich sofort zur willenlosen Sklavin meiner eigenen Triebe
und das gefiel mir nicht. Bitte, gib acht auf dich! Verfalle ihm nicht
wieder ganz! Eine leise Stimme der Vernunft kämpfte in mir um
Anerkennung und warnte mich. Zwar etwas unbeholfen, jedoch schenkte ich ihr
diesmal Beachtung.
"Aber
erst wollten wir noch ein wenig reden." Robin stellte unsere leeren Gläser
auf dem Boden ab und legte seinen Arm um mich. "Die Promo-Tour geht bis
Ende April. Dann fliegen wir nach Hause und drehen zwei Videos, eins davon in
Kalifornien. Dahin kommst du auf jeden Fall mit, ich habe dir Kalifornien
versprochen und ich will mein Wort halten. Du kannst bei den Dreharbeiten
zuschauen und als Komparsin mitwirken. Den Juni verbringe ich bei der Familie,
das Baby kommt voraussichtlich in der ersten Woche.“
Das
Baby! Augenblicklich erlebte ich eine eisige Dusche, die mich grob aus meiner, aus
Robins verführerischen Worten gewebter, rosa Wolke herunterzog. Wie konnte ich
diese unwiderrufliche und folgenschwere Tatsache so schnell verdrängen!
Trotzdem hörte ich Robins begeisterter Stimme, die sich offensichtlich davon
nicht beeinflussen ließ einfach weiter zu und dachte nicht länger über Claires
Schwangerschaft nach.
"Den
ganzen Juli werde ich die Miniserie in Südwestengland und in Londoner
Filmstudios drehen. Auch dort kannst du mich begleiten. Ich werde dir ein
Landhaus an der Küste mieten und nach den Dreharbeiten werden wir unseren
romantischen Liebesurlaub genießen. Cornwall soll wunderschön sein und vor
allem einsam und abgelegen, wie geschaffen für unsere heimliche Romanze. In
London miete ich dir ein Zimmer in meinem Hotel und auch da kannst du in meiner
Nähe bleiben, Tür an Tür."
Vor
meinen Augen sah ich diese vielversprechenden Bilder, die auf uns warteten und
ich kuschelte mich enger an Robins Brust. Er versprach mir gerade eine
traumhafte Sommerzeit, quasi einen Film im Film. Während er seinen Film drehen
wird, werde ich selber zu einer romantischen Heldin, in meinem eigenen Film!
Ich
stellte mir vor, wie wir nach den Dreharbeiten in der Abenddämmerung eng umarmt
durch die einsamen Buchten spazierten, oder wie wir uns vor dem knisternden
Kaminfeuer in unserem gemütlichen Landhäuschen liebten...
"Hörst
du mir noch zu?", wandte sich Robin lächelnd zu mir.
"Doch,
doch, ich höre dir zu, ich träume nur ein wenig dabei", erklärte ich ihm
glücklich.
Robin
küsste mich auf die Haare und sprach weiter: "Im August verbringe ich mit
meiner Familie zwei Wochen Urlaub in Florida. Danach werde ich mit der Band
intensiv proben und am dritten Oktober startet unsere Tour. Du kommst einfach
mit und hast den offiziellen Job als meine Stimmtrainerin. Daran wird sich
keiner stören, ich arbeite schon lange mit verschiedenen Gesangslehrern
zusammen, meine Stimme braucht ab und zu professionelle Hilfe. Baby, wir werden
auf jeden Fall eine Menge Zeit füreinander haben! Kannst du dir das vorstellen?
Sag Ja!" Robin beendete seine leidenschaftliche Rede und schaute mich
erwartungsvoll an.
In
meinem Kopf drehte sich aber alles. Es war nicht Alkohol, sondern Robins Worte,
die mich benebelten und mir den Verstand trübten. Könnte ich mir etwas
vorstellen, was noch verlockender und aufregender wäre, als so viele Wochen am
Stück mit Robin zu verbringen? Ihn täglich bei der Arbeit zu beobachten, ein
Teil seines Lebens zu werden? Sogar ein Mitglied seines Teams bei der Tour zu
sein? Jeden Morgen in seinen Armen aufwachen und jede Nacht mit ihm teilen? Vor
drei Monaten hätte ich mich ihm sofort um den Hals geworfen und laut Ja, ich
will! geschrien, so saß ich aber da, ratlos und fast verängstigt von dem
Ausmaß der plötzlichen Möglichkeiten, die sich für unsere Beziehung anboten.
Mein
Unterleib drängelte mich zuzusagen, aber mein Verstand versuchte mir mit
verzweifeltem Widerstand wenigstens eine kurze Pause zum überlegen zu
verschaffen.
"Robbie,
ich bin völlig sprachlos", sagte ich zögernd, "das ist alles so
aufregend und fantastisch, dass ich es erst verdauen muss. Ich brauche ein
wenig Zeit, um darüber nachzudenken, bevor ich Ja zu
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