Bittersweet Moon
mich so überfallen zu haben: "Dazu
werde ich dir mehrere wichtige Menschen aus der Musikszene vorstellen, die dir
hilfreich sein können. Es geht nichts über Beziehungen, du wirst es schon
sehen. Und ab Januar, wenn die Tournee vorbei ist, ziehst du um in die USA, wir
finden einen tollen Job für dich und mit meiner Vermittlung kannst du
Gesangsunterricht bei den bekanntesten Sängern kriegen, wenn du dich weiter
bilden möchtest. Von der ganzen Sache kannst du rein beruflich gesehen nur
profitieren. Diana, ich werde alles tun, um dir zu helfen, das weißt du
doch!"
Robins
Stimme war erfüllt von Zuneigung und er griff nach meiner Hand, als er sich
wieder zu mir hinsetzte. Wie verlockend klangen seine Worte in meinen Ohren! Er
machte sich wirklich Gedanken um mich und als seine Geliebte hätte ich die
besten Möglichkeiten, um in das Musikgeschäft einzusteigen.
"Robin,
das ist so unglaublich lieb und großzügig von dir! Du bietest mir Chancen an,
von denen ich sonst nur träumen könnte, so fantastisch sind sie! Vielen Dank,
ich kann das wertschätzen, glaub mir!", erwiderte ich schließlich darauf.
Ja, seine Vorschläge und Ideen waren das Beste, was ich mir als Sängerin
wünschen könnte. Robin war bereit, mir alle Türen zu öffnen. Nur, war ich
bereit dafür?
"Ich
möchte nicht, dass du mir dankst, ich möchte einfach deine Zusage hören",
lächelte Robin sanft. "Du zögerst immer noch, auch jetzt, wo du weißt,
dass du beruflich nichts zu verlieren hast, im Gegenteil, du kannst nur
gewinnen. Wo liegt das wahre Problem?"
Robins
scharfer Blick, mit dem er mich anschaute, verriet mir, er erwartete langsam
eine Erklärung von mir und mein Magen zog sich noch mehr zusammen.
"Robbie,
gib mir bitte wenigstens eine Stunde. Ich muss alleine sein, wenn ich innere
Klarheit finden soll. Ich gehe spazieren, an die frische Luft, das wird mir
helfen."
Jetzt
griff ich nach seiner Hand und versuchte seine spürbare Ungeduld zu
besänftigen. Robin atmete laut aus und entzog sich meiner Berührung. "Wie
du willst. Eine Stunde. Ich hoffe, du kannst mir dann endlich erklären, was mit
dir los ist." Er klang kalt und leicht gereizt und ich spürte eine
unschöne Schwingung, die hart gegen meinen Solarplexus prallte. Wahrscheinlich
ist er nicht gewöhnt, dass jemand sich seinen Plänen nicht sofort fügt! Oder
dass eine Frau zögert, ihm zu folgen ! Werde ich bald auch seine
unangenehmen Seiten kennen lernen müssen? Fast verängstigt berührte ich
vorsichtig seinen Oberschenkel: "Bist du jetzt sauer auf mich?"
Robin
schaute mich eine Weile ungerührt an, bis der Ausdruck in seinen Augen wieder
sanfter wurde: "Nein, natürlich nicht. Ich habe es mir nur anders
vorgestellt. Ich dachte, du würdest dich riesig freuen und ohne lange
nachzudenken zusagen."
"Robbie,
es ist nicht so, dass ich mich nicht freue! Ich könnte platzen vom Glück!"
Leidenschaftlich umarmte ich ihn und kämpfte mit Verzweiflung, die mich bei
seinen Worten überfiel. "Du hast mich mit deinem Angebot zur glücklichsten
Frau auf der Welt gemacht, aber..." Ich zögerte plötzlich und konnte den
Satz nicht zu Ende aussprechen.
"Was
- aber? Sag es, Baby!", drückte mich Robin an sich, als ob er mir die
Kraft für meine Antwort geben wollte.
"Ich
habe zu viel Angst", gestand ich endlich mit zugeschnürter Kehle und
erspürte dabei einen dumpfen Druck in der Brust.
"Wovor
hast du Angst?", wunderte sich Robin. Er schob mich ein Stück von sich
weg, um mir in die Augen schauen zu können. Er verstand es wirklich nicht.
Auf
einmal wusste ich, was ich ihm zu sagen hatte. Die Antwort, die ich nach
draußen suchen gehen wollte, lag schwer und bedrückend schon die ganze Zeit in
mir, ich wollte sie nur nicht wahrhaben. Langsam löste ich mich aus Robins
Umarmung und lehnte mich zurück. Die Hände legte ich in den Schoß und sammelte
mich eine Weile, bevor ich anfing zu sprechen: "Robbie, dein Plan für
unsere gemeinsame Zukunft ist einfach wunderbar und ich liebe dich dafür nur
noch mehr. Aber das Risiko dabei ist für mich einfach zu groß." Auch Robin
lehnte sich zurück und hörte mir aufmerksam zu, sichtbar gespannt auf meine
Erklärung.
Ruhig
atmend fuhr ich fort: "Als Claire dir erlaubte, mich weiter zu sehen,
änderte das zwar einiges für uns, aber es wird weiter so laufen wie bisher -
die Öffentlichkeit darf nichts über uns erfahren, wir müssen uns weiter
verstecken und ständig auf der Hut sein. Ich werde niemals mit dir alleine auf
der Straße
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