Bittersweet Moon
gute Freunde und er wird eher
zu ihr halten als zu mir, wenn er etwas über uns mitkriegt, also müssen wir
aufpassen. Aber auch das sollte dir keine Sorgen bereiten. Morgen wird der Club
voll mit eingefleischten Fans und Groupies sein und da kannst du gut
untertauchen, ohne groß aufzufallen.
Wenn
dich jemand von der Crew in meiner Garderobe sieht, kann ich immer noch sagen,
du bist ein Fan und gleichzeitig eine Journalistin, der ich ein kurzes
Interview versprochen habe oder noch besser, eine Sängerin, mit der ich über
ein Projekt sprechen möchte. Du hast ja den Super-VIP Backstagepass, den außer
dir keiner haben wird und der Tourmanager weiß, dass nur ich oder andere
Bandmitglieder bestimmen, wer ihn kriegen darf. Ein bisschen vorsichtig müssen
wir aber trotzdem sein, verstehst du?" Mit Dankbarkeit hörte ich mir
Robins Erklärung an. Mir war nämlich nicht richtig klar, wie ich mich morgen
Abend Robin gegenüber verhalten sollte.
"Natürlich!
Gut, dass du mir das erzählt hast, Robin. Wann soll ich kommen?"
"Ich
möchte, dass du schon vor dem Auftritt da bist. Ich will dich sehen, bevor ich
auf die Bühne gehe und wenn du es magst, kann ich dich noch den anderen Jungs
vorstellen."
"Oh
ja, sehr gerne, ich freue mich schon so sehr darauf! Soll ich gleich hinter die
Bühne kommen, wenn ich da bin?"
"Auf
jeden Fall. Du hängst dir deinen Pass um und keiner von der Sicherheit wird
dich aufhalten. Falls doch einer so idiotisch ist und den Pass ignoriert, musst
du sagen, du möchtest sofort mit Joe, dem Tourmanager sprechen. Meistens werden
sie dich dann gleich weitergehen lassen, wenn aber einer tatsächlich den Joe
ruft, ist's auch gut, dann kannst du ihm sagen, ich und Tony haben dich als
privaten Gast eingeladen und er wird dich zu einem von uns begleiten. Hab keine
Angst, es passiert oft, dass wir Sondergäste bei den Auftritten haben. Nur die
sind selten so hübsch und talentiert wie du," fügte er schmeichelhaft
hinzu und ich wusste, dass er dabei lächelte.
"Ich
bin jetzt schon aufgeregt, das ist alles so spannend für mich", sagte ich
schließlich mit einer Stimme, die meine Freude verriet.
"Hoffentlich
werde ich dich nicht enttäuschen, ich möchte besonders gut für dich sein."
"Sag
nicht so was, du bist immer gut", meinte ich, ohne ihm schmeicheln zu
wollen. "Und wegen mir musst du dich ja nicht besonders anstrengen, ich
weiß schon, dass du der Beste bist", ergänzte ich mich noch leise und
lächelte. Die leidenschaftliche Verehrerin aus der Vergangenheit meldete sich
wieder in mir und ermahnte mich, dass ich mit meinem langjährigen Idol und
Objekt meiner Begierde sprach.
"Auf
jeden Fall werden wir Spaß haben, die Fans schaffen es an solchen Abenden eine
besondere Stimmung zu erzeugen, du wirst es schon sehen."
"Daran
zweifle ich nicht."
"Was
denkst du, wollen wir nicht versuchen, ein wenig zu schlafen? Es ist schon halb
Vier." Aus der Entfernung hörte ich ein unterdrücktes Gähnen.
"Du
hast recht. Ich wünsche dir eine gute Nacht. Schlaf schön, Robin",
wünschte ich ihm.
"Schlaf
schön, Diana. Und träume von mir!", lächelte er wieder vor meinem
geistigen Auge.
Oh,
das werde ich, ganz bestimmt …
Seine Worte hinterließen ein breites Lächeln auf meinem Gesicht.
"Bis
morgen, Baby. Gute Nacht."
"Gute
Nacht, Robin."
Robin
legte auf und ich drückte den Hörer kurz an meine Brust, als ob er seine Hand
wäre. Die Nacht, die sich langsam verabschiedete, war mit Sicherheit die
aufregendste und schönste in meinem ganzen Leben. Und es wird ihr noch eine
weitere folgen ! Das Glück, dass der Himmel gerade so großzügig über mich
ergoss, wird sich noch steigern! Ungern zog ich mir den Schlafanzug an,
aber um mir noch das Make-up vom Gesicht zu entfernen, war ich schon zu müde.
In
meinem großen Bett lag ich nicht alleine. Erinnerungen an Robin füllten das
ganze Zimmer und machten ihn fast körperlich präsent. All zu gut spürte ich
seinen warmen Atem, seine zärtlichen Küsse und seine forschende Hand auf meinem
Körper. Die CD lief immer noch und Robins Stimme begleitete mich langsam in den
Schlaf. Diese Nacht träumte ich nichts. Wieso sollte ich auch, ich lebte doch
meinen wundervollsten Traum im wachen Zustand!
Die
Liebesnacht
Erst
gegen Mittag wachte ich auf. Schon beim Aufwachen spürte ich ein angenehmes
Gefühl in mir. Robin!, schossen mir die Gedanken an ihn durch den Kopf.
Augenblicklich sah ich die letzte Nacht vor mir und sie war wahr, kein
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