Bittersweet Moon
Blut
laut pochen. Halt suchend lehnte ich mich an die Tür und beobachtete ihn, wie
er bewusst langsam sein schwarzes Sweatshirt auszog und endlich seinen verführerischen
Waschbrettbauch entblößte. Bei diesem sexy Anblick besiegte ich nur noch mit
Mühe meinen kaum kontrollierbaren Wunsch, ihm weiter beim Ausziehen zuzusehen
und ich verschwand lieber aus dem Bad. Robin begleitete mich mit einem frechen
Lächeln, als er merkte, wie ich nach seinem Körper lechzte. Ich bin so
leicht durchschaubar, ärgerte ich mich über mein unverblümtes Verhalten.
Fast schämte ich mich vor Robin wegen der hitzigen Lustgefühle, die mich durch
den Anblick seines halbnackten Körpers überfluteten. Ich erkannte mich nicht
wieder und das beunruhigte mich allmählich, denn ich war dabei, jegliche
Selbstbeherrschung zu verlieren und mich bedingungslos diesem Mann
auszuliefern, der mich in solcheinen Zustand versetzte.
"Kannst
du mir bitte meine Tasche holen," rief er mir hinterher, bevor er laut die
Duschkabinentür schloss und das Wasser aufdrehte. Noch ganz taumelig holte ich
die Tasche aus dem Flur und stellte sie auf der Waschmaschine ab. Ich lehnte
mich daran und betrachtete durch die Milchglasscheibe Robins aufregende
Silhouette... Gerade als ich mit dem verführerischen Gedanken spielte, mich ihm
unter der Dusche hinzuzugesellen, klingelte es unten an der Tür.
"Erwartest
du jemanden?" meldete sich Robin aus der Dusche.
"Nein,
nein, es ist nur der Pizzaservice", beruhigte ich ihn gleich und begab
mich zu der Tür.
Froh
darüber, dass uns in dieser Nacht nichts mehr stören würde, nahm ich
erleichtert die Pizzas und Cola Flaschen entgegen und bezahlte den Pizzaboten.
Die Sachen brachte ich in die Küche und nebenbei fragte ich Robin, der noch
duschte: "Möchtest du gleich essen oder später?"
"Ich
will lieber nach dem Nachtisch essen", antwortete er und ich wusste, wie
er dabei aussah – unverschämt grinsend. Wie in Trance ging ich ins Schlafzimmer
und setzte mich auf mein Bett. Erleichtert zog ich die Schuhe aus, weil mir die
ungeübten Füße weh taten, aber ansonsten behielt ich alles an. Während ich auf
Robin wartete, wusste ich einfach nicht, was ich machen sollte. Mit jeder
weiteren Sekunde wurde ich ungeduldiger...Der plötzliche Gedanke daran, was auf
mich zukam, ließ mich vor Verlangen erschaudern. Ich werde gleich mit Robin
schlafen! Mit dem für meine Begriffe sexiest man alive! Ich versuchte nicht
länger daran zu denken, weil mir vor Aufregung dabei fast übel wurde und ich
schaute mich rasch um, um mich abzulenken.
Mein
Schlafzimmer sah hoffnungslos romantisch aus, stellte ich fest: zartrosa
gestrichene Wände, schneeweißer Teppich, nostalgisches Bett aus Messing mit
hauchdünnem rosa Himmel, weiße transparente Vorhänge, Bettwäsche mit
Blumenmuster, großer Wandspiegel im Schneewittchen-Stil, den ich letzte Woche
mit einer Lichterkette geschmückt hatte und viele kleine verspielte Details,
wie eine Bücherkonsole mit Engelsköpfen, oder die rote Nachttischlampe mit
einem meditierenden Buddha als Sockel. Ich machte nur die Rosenquarzlampe an,
die auf der Wäschekommode stand. Sie strahlte ein warmes, sinnlich-romantisches
Licht aus. Mehr Beleuchtung brauchten wir nicht. Im Zimmer wurde es wegen der
Straßenlaterne unter meinem Fenster sowie so nie ganz dunkel und die
schneeweiße Vollmondnacht strahlte besonders hell durch die halb zugezogenen
Vorhänge herein. Robin's Stimme aus dem Flur unterbrach meine Gedanken:
"Wo bist du?"
"Hier,
im Schlafzimmer!", rief ich ihm halblaut zu und blieb einfach sitzen.
Robin erschien zwischen der Tür, halbnackt, nur mit dem Handtuch um die
schmalen Hüften. Von seinen nassen Haaren tropfte noch das Wasser und lief in
kleinen Spuren seine Brust entlang, bis zu der dünnen Linie aus goldenen
Härchen unter seinem Bauchnabel. Er ist also überall blond...
Sprachlos
bewunderte ich ihn im spärlichem Licht, das aus dem Flur von hinten auf ihn
fiel und ihn irreal, wie eine Einbildung, nein, wie eine Vision erscheinen
ließ. Schön wie ein junger, griechischer Gott stand er vor mir. Wie aus einem
Stück Marmor gemeißelt. Mit einer geübten Geste schob er sich das Haar aus dem
Gesicht und näherte sich mir langsam. In prickelnder Erwartung lief mir wieder
ein wohliger Schauder über den Rücken.
"Erst
will ich dir noch was erzählen", sagte er, als er sich neben mir auf das
Bett hinsetzte und meine Hand in seine nahm. Ich versuchte ruhig zu bleiben,
aber ich bekam
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