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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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warf ich mich auf den Hintersitz und
wir fuhren los. Viele Fans standen gruppenweise vor dem Gebäude, wahrscheinlich
diejenigen, die keine Backstagetickets hatten und die optimistisch hofften,
nachher noch mal Robin und die Band erblicken zu können. Kurz bedauerte ich
sie, die Nacht war doch so erbarmungslos kalt. Aber was tut man nicht alles, um
seine Idole noch das letzte Mal aus der Nähe zu sehen!
    Die Uhr
im wohlig warmen Auto zeigte kurz nach elf. Gestern um die Zeit fing mein Traum
an. Ich hatte das Gefühl, ich bin mit Robin schon viel länger zusammen, die
Zeit verlief für mich seit gestern Abend völlig anders. Es schien mir, als
hätte ich plötzlich die ganze Ewigkeit zur Verfügung und die Gedanken an die
bevorstehende Nacht mit Robin brachten unzählige Schmetterlinge in meinem Bauch
zum erregten Flattern. Glücklich lehnte ich mich zurück und schaute verträumt
aus dem Fenster. Es schneite wieder. Oder immer noch? Die Welt nahm ich nicht
länger richtig wahr, ich war versunken in mich und in Robin, als ob ich die
letzten vierundzwanzig Stunden in einer Paralleldimension verbracht hätte.
Durch die verschneiten Straßen dauerte die Fahrt länger als sonst, der Fahrer
brauchte mehr als eine Viertelstunde für die Strecke, für die man sonst
höchstens zehn Minuten brauchte. Die Zeit, die mich noch von Robin trennte,
würde ich so gerne überspringen; ich konnte es nicht mehr erwarten, ihn endlich
bei mir zu haben, ihn wieder küssen, mich von ihm überwältigen lassen... Er
zeigte mir deutlich, wie er mich begehrte und goss damit noch mehr Öl in das
Feuer, das ich in mir so brennend spürte. Nicht nur an diesem Abend, sondern in
all den Jahren meiner leidenschaftlichen Sehnsucht nach ihm...
    Endlich
kamen wir an und der Fahrer hielt vor meiner Tür an. Ungeduldig bezahlte ich
ihn und beeilte mich in die Wohnung zu kommen, als ob Robin dort schon auf mich
warten würde.
     
     
    Leise
schloss ich die Wohnungstür hinter mir und versuchte klar zu denken. Was
könnte ich tun, während ich auf Robin warte? Noch mal duschen? Keine
schlechte Idee, durch das Tanzen beim Konzert kam auch ich ins Schwitzen. Ich
ließ meine Badezimmertür offen, um ja nicht die Klingel zu überhören. Plötzlich
bemerkte ich, dass ich leichten Hunger hatte. Robin würde bestimmt auch was
essen wollen, wenn er ankommt. Schnell kehrte ich zurück ins Wohnzimmer und
griff nach dem Telefon, um bei meinem Lieblingsitaliener zwei Gemüsepizzas mit
Champions und zwei große Colaflaschen dazu zu bestellen. Anschließend warf ich
einen Blick in meinen Kühlschrank, wo ich erleichtert noch zwei Flaschen Sekt
entdeckte, die von meiner Geburtstagsparty übrig geblieben waren. Im
Tiefkühlfach lag eine fast volle Packung meiner Lieblingssorte Eis : Schokolade
mit Kirschen und Schokostückchen. Verhungern und verdursten werden wir
nicht, stellte ich beruhigt fest und zog mich im Bad endlich aus. Das kurze
Duschbad, das mich angenehm aufwärmte, genoss ich um so mehr. Im Taxi fror ich
trotz Heizung, die Nacht war bitterkalt und normalerweise lief ich,
kälteempfindlich wie ich schon immer war, dick angezogen durch die Gegend. Als
Sängerin musste ich besonders vorsichtig sein und auf meine Gesundheit achten.
Mein spärliches Outfit in dieser Nacht bildete eine große Ausnahme und so kurz
vor meiner Aufführung kam ich mir fast fahrlässig und unverantwortlich vor.
Aber was würde ich nicht alles für Robin tun! Nichts spielte in dieser Nacht
eine größere Rolle in meinem Leben als er. Die Vernunft war seit gestern Abend
fehl am Platz, wenn ich wollte, dass dieses Wunder weiter stattfindet! Somit
fand ich schnell die passende Entschuldigung für mein leichtsinniges Verhalten
und beruhigt stieg ich aus der Duschkabine.
    Nach dem
Abtrocknen erneuerte ich mein Parfüm und überprüfte mein Augen Make-up. A uch
die Locken hielten, stellte ich fest, als ich die Spange aus dem hochgesteckten
Haar rauszog und es kräftig durchschüttelte. Ich war zufrieden mit meinem
Aussehen und nachdem ich mir noch die Zähne geputzt hatte, zog ich mich wieder
an. Mein Magen zog sich immer stärker zusammen, als ich ruhelos durch die
Wohnung hin und her lief, so aufgeregt war ich. Das war das wichtigste und
außergewöhnlichste Rendezvous in meinem ganzen Leben und dementsprechend stieg
meine Nervosität von Minute zu Minute an. Zum Glück erlöste mich kurz vor
Mitternacht die Klingel unten an der Eingangstür. Perfektes Timing ! Es
könnte Robin sein, oder

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