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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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Angst vor seinen bedeutungsschweren Worten. Auf einmal klang er
so ernsthaft!
    "Gestern
Abend, im Park, da dachte ich noch, ich werde keine Affäre mit dir anfangen und
wir werden nicht miteinander schlafen“, fuhr er fort und streichelte dabei
meine Hand. „Ich wollte vernünftig sein und mich beherrschen. Aber nachts, als
ich lange nicht einschlafen konnte, ist mir klar geworden, dass mir das Ganze
sowieso schon außer Kontrolle geraten ist. Du hast in mir etwas ausgelöst, was
ich nicht mehr aufhalten kann.“ Robin sah mich so bedeutungsvoll an, dass ich
vor Spannung die Luft anhielt. „Du weißt, dass ich mit Claire schon mehrere
Jahre zusammen bin und ich liebe sie wirklich. Wir sind ein tolles Team, wir
passen gut zusammen und wir ergänzen uns wunderbar."
    Warum
muss er mir das erzählen ?,
fragte ich mich verstört. Das tut mir weh und ich will es nicht hören! Robin
merkte meine Unruhe, als ich den Blick von ihm abwendete und er sprach schnell
weiter: "Nein, bitte, Diana, hör mir zu, ich bin noch nicht fertig. Ich
will dass du es hörst, es ist wichtig.“ Nickend schaute ich ihn wieder an und
er erzählte weiter: „Ich wollte sagen, ich bin im Prinzip sehr glücklich mit
Claire, aber es fehlt mir doch etwas und das habe ich durch dich erkannt.“
Robin schwieg eine Weile und jetzt wich er meinem Blick aus. Ich vernahm etwas
wie Schmerz oder Bitterkeit auf seinem ernsten Gesicht und er versuchte sie vor
mir zu verbergen!
    „Ich
habe seit drei Jahren kein Liebeslied mehr geschrieben. Immer wieder versuche
ich es, aber es geht nicht. Es fühlt sich wie eine Sperre an. Ich kann
problemlos Songs über alles mögliche schreiben, nur nicht mehr über die
verrückten Gefühle, die man als Verliebter erlebt. Ich kann mich nicht mehr in
diesen besonderen emotionalen Zustand versetzen, den ich brauche, um eine
glaubwürdige Ballade zu schreiben. Ich kann mich nicht länger erinnern, wie es
ist, wenn man sich nach jemandem verzehrt, wenn man rastlos in diesem inneren
Feuer glüht, wenn man alles andere vergisst und nur noch mit jemandem zusammen
sein will. Es ist schon so lange her, dass ich das empfunden habe...“
    Mit
Bedauern in seiner Stimme gestand mir Robin, wie er an seiner kreativen
Blockade litt und überraschte mich damit völlig. Nichtmal im geringsten hätte
ich bei ihm eine Schaffenskrise vermutet. Plötzlich lächelte er wieder sanft,
als er mich anschaute und weiter sprach:
    „Aber
gestern, Diana, habe ich diese Gefühle noch mal gespürt. Ich habe mich gegen
sie gewehrt, ich wollte sie ausmerzen und unterdrücken, weil ich loyal und treu
bleiben wollte. Doch auch wenn ich die Gefühle, die du in mir geweckt hast
nicht auslebe, werden sie trotzdem da sein, ich bin schon längst fremdgegangen.
Verstehst du, was ich meine? Ich kann es nicht mehr rückgängig machen“, drückte
Robin fester meine Hand. „Diese Verliebtheit, die ich für dich empfinde, ist
ein größerer Vertrauensbruch als körperliche Untreue. Gestern Nacht, als ich
dich im meinem Bett so sehr vermisste und mich nach dir sehnte, verstand ich
plötzlich, dass du ein besonderes Geschenk bist, das ich einfach annehmen muss.
Ich bin ein Künstler und ich brauche neue Energien für meine Musik. Ja, ich
weiß, ich bin ein Egoist und denke nur an mich, aber heute beim Konzert
bemerkte ich, wie frisch und erneuert ich mich fühlte. Deine Anwesenheit hat
mir verdammt gut getan, die Leidenschaft die du in mir erweckt hast, wirkte
sich unglaublich positiv auf meine Kreativität und den Ausdruck beim Singen
aus. Auch Tony sagte zu mir, dass ich heute auf der Bühne wie ausgewechselt
war. Und so habe ich mich auch gefühlt. Das alles verdanke ich dir! Als du in
der Bar für mich mein Lied gesungen hast, dachte ich, Gott!, mit welcher
Intensität singt sie, mit welchen großen Gefühlen! So habe ich selber schon
ewig nicht mehr gesungen! Es war wie eine Offenbarung für mich, ich erkannte
klar meine innere Situation. Diana, du hast mich verzaubert und entzaubert
gleichzeitig, als Künstler und auch als Mann. Und ich will dich ganz haben, ich
will die Stunden, die uns zur Verfügung stehen, so nah bei dir sein, wie es nur
geht!"
    Robin
erzählte die ganze Zeit mit so viel Leidenschaft in der Stimme, dass ich ihn
nur staunend und zerfließend vor Glück anschauen konnte, unfähig zu sprechen.
Stürmisch zog er mich in seine Umarmung und drückte mich kräftig an seine
breite Brust.
    "Sag
was, warum schweigst du?" fragte er und hielt mich immer

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