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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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Atem.
    «Die
Polizei hält mehrere Personen in Gewahrsam, die möglicherweise etwas mit dem
Anschlag zu tun haben, aber sie gelten zurzeit noch nicht als Verdächtige. Des
Weiteren hat man uns mitgeteilt, dass Isabel Duncans Zustand seit heute Morgen
als stabil eingestuft wird und ihre Ärzte zuversichtlich sind, dass sie
vollständig genesen wird. Das Haus des Universitätsrektors wurde verwüstet;
zwar sind er und seine Familie in Sicherheit, doch die Earth Liberation League
gilt beim FBI als eine der dominierenden hiesigen Terrorgruppen, weswegen
Drohungen jeder Art sehr ernst genommen werden. Die Affen sind nicht verletzt,
wurden aber zu ihrer eigenen Sicherheit an einen anderen Ort verbracht.»
    Ein neuer
Schwall von Fragen unterbrach sie.
    «Wer sind
die Personen, die sich in Gewahrsam befinden?»
    «In
welcher Art von Einrichtung sind die Affen jetzt untergebracht?»
    «Sind sie
noch hier auf dem Uni-Gelände?»
    Sie hob
eine Hand, um die Leute zum Schweigen zu bringen. «Leider kann ich keine
konkreten Antworten auf diese Fragen geben. Wir setzen unser ganzes Vertrauen
darauf, dass die Täter gefasst und nach Recht und Gesetz verurteilt werden, und
wir bitten jeden, der etwas über die Tat weiß, sich bei den zuständigen
Behörden zu melden. Wir haben alles in unserer Macht Stehende getan - und tun
es noch -, um die Sicherheit unserer Studenten und Lehrkräfte zu gewährleisten.
Ich danke Ihnen.»
    Sie stieß
ihre Notizkärtchen auf Kante und senkte den Blick. Sie war unverkennbar im
Begriff zu gehen. Die Rufe wurden lauter.
    «Die
Überflutung bei Bradshaw geschah fast vierundzwanzig Stunden nach dem
Bombenwurf - was hat die Universität unternommen, um weitere Anschläge zu
verhindern?»
    Nach
kurzem Nachdenken legte sie ihre Hand auf das Standmikrophon und sagte: «Wir
haben gewisse Vorkehrungen getroffen, um zu gewährleisten, dass so etwas nicht
wieder passiert. Bitte richten Sie alle weiteren Fragen an die Pressestelle.
Danke.» Sie drehte sich um und stöckelte die Steinstufen hinauf.
    «Ist sie denn
nicht die vermaledeite Pressestelle?», murmelte Cecil.
    Von dort
ging John zum Labor. Zwei gelangweilt dreinblickende Polizisten schritten das
Gelände ab, behielten die Fotografen im Auge, um sicherzugehen, dass niemand
unter dem Absperrband hindurchschlüpfte (wo war Osgood überhaupt? John
vermutete, dass Elizabeth Fotografen von Associated Press beauftragt hatte, um
ihm keinen Flug bezahlen zu müssen).
    John
hatte sich auf den Anblick des Labors vorbereitet, aber als er es dann sah, war
es, als wäre ihm ein Schlag in die Eingeweide verpasst worden. Vor drei Tagen
war er diese Stufen hinaufgestiegen, hatte sich an diesem Geländer festgehalten.
Es war blaugrau gestrichen gewesen; jetzt war es schwarz verkohlt und warf
Blasen. Die Eingangstür gab es nicht mehr, an ihrer Stelle klaffte ein Loch in
einem Epizentrum aus Schwärze; die Außenmauer war versengt. Er konnte gerade
mal einen Meter in den Flur hineinsehen, erkannte aber, dass Isoliermaterial
und Drähte von verrußten Deckenpaneelen baumelten; ein unangenehmer Geruch nach
verbranntem Kunststoff hing in der Luft.
    John warf
einen Blick auf den Parkplatz: An der Stelle, wo er, Cat und Osgood ins Taxi
gestiegen waren, war der Kies mit Glasscherben übersät. Höchstwahrscheinlich
hatte ein Krankenwagen hier Isabel Duncan aufgenommen. Und dort, unter dem
Baum, auf dem die Affen Zuflucht gesucht hatten, lagen abgebrochene Äste wie
ein riesiges, unordentliches Vogelnest, ein Zeugnis von dem vergeblichen Kampf
der Bonobos, sich oben zu halten. John wandte sich ab in dem fruchtlosen
Bemühen, die Vorstellung abzuwehren, wie ihre bewusstlosen Leiber durch die
Nacht stürzten.
    Danach
fuhr er zum Tierschutzverein von Lawrence City, einem Bungalowbau, an dessen
Rückseite sich von Maschendraht umgebene Hundezwinger reihten. Die
Schlackensteinwände im Empfangsbereich waren grün getüncht, und dem Geruch
nach war der Linoleumboden erst kürzlich desinfiziert worden. Herzzerreißendes
Hundejaulen ertönte hinter der Schwingtür, die in den hinteren Teil des
Gebäudes führte.
    «Hört
sich an wie Chewbacca», sagte John.
    «Er ist
gerade erst reingekommen», sagte die Frau am Schalter. «Er fühlt sich noch
nicht besonders wohl. Aber hier hat er's immerhin besser als dort, wo er
herkommt.»
    «Mein Name
ist John Thigpen, ich bin vom Philadelphia Inquirer. Ich
wollte fragen, ob ...»
    Sie hob
eine Hand, um ihn zu unterbrechen. «Die Affen sind nicht

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