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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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daran.»
    «Ich
hätte ja einen Teig gemacht, aber diese Küche verfügt weder über eine Pastetenform
noch über ein Nudelholz.» Ihr Blick glitt über die Anrichte. «Ich könnte ja das
Etikett von einer Weinflasche ablösen und den Teig damit ausrollen. Vielleicht
gibt's hier im Supermarkt Pastetenformen aus Alu.»
    John nahm
eine quadratische Tupperdose von dem großen Stapel neben dem Kühlschrank und
betrachtete sie.
    Amanda
schaute hinüber. «Die hab ich besorgt, weil sie Portionsgröße haben, dann
kannst du dir einfach so eine Dose aus dem Gefrierfach nehmen und das Essen in
der Mikrowelle heiß machen» - John sank das Herz in die Hose, weil ihm
auffiel, dass sie in der Einzahl sprach -, «und ich hab auch Boeuf Bourguignon
vorgekocht, dann hast du ein bisschen Abwechslung. Im Schrank sind Eiernudeln,
oder du kannst dir Kartoffeln dazu kochen. Ich hab auch ein paar Kochbeutel mit
Gemüse gekauft. Du musst den Beutel nicht mal aufstechen. Du schmeißt ihn
einfach in die Mikrowelle.» Sie häufte die Pilzkappen auf den Rand des
Schneidbretts, schob eine nach der anderen in die Mitte und viertelte sie
geschickt. Als sie fertig war, gab sie sie in den Topf, legte den Deckel drauf
und stellte die Flamme auf niedrigste Stufe.
    «So.» Sie
wischte sich die Hände an den Oberschenkeln ab. Ihr Gesicht war gerötet.
Lockige Haarsträhnen klebten ihr an Stirn und Schläfen. «Möchtest du ein Glas
Wein? Ich hab das Boeuf mit einem anständigen Roten gemacht.»
    «Du bist
wunderschön», sagte John.
    Sie
lächelte, strich sich die Haare aus dem Gesicht und griff nach der Flasche.
«Darf ich das als Ja verstehen?»
    Sie
gingen die paar Schritte in das sogenannte Wohnzimmer und setzten sich auf die
Couch. Amanda zog die Füße an sich und kuschelte sich in Johns Armbeuge.
«Kommst du wirklich damit klar? Dass ich nach L. A. gehe?»
    «Ja,
doch.»
    «Ich hab
nämlich einen Flug für morgen früh gebucht.»
    «Wow. Das
ist... bald.»
    «Ich
weiß.» Sie warf ihm einen nervösen Blick zu. «Es ist nur so, wenn ich es machen
will, dann muss ich es sofort machen, und es wäre sinnlos, erst wieder nach
Philly zu fliegen, weil das die entgegengesetzte Richtung ist, und auch wenn
das Rückflugticket von unserem Flug hierher verfällt, ist es immer noch
billiger, als ...»
    John zog
sie an sich und barg seine Nase in ihrem Haar. Sie roch nach Burgunder und
allem, was gut war. Er küsste sie. «Ist okay. Wirklich.»
    Sie
strahlte, atmete erleichtert aus und sah ihn an. «Und wie war dein Tag?»
    «Weißt du
was?», sagte John. «Die haben hier unten einen Whirlpool. Lass es uns dort
besprechen. Danach muss ich entweder Cat finden oder den Bericht alleine
schreiben.»
    Amanda
beäugte den köchelnden Topf, legte zweifelnd den Kopf schief, verschwand dann
aber im Badezimmer, um sich umzuziehen.
     
    Als John
Amanda die Glastür zum Schwimmbad aufhielt, fiel sein Blick sofort auf Cat. Sie
saß allein im Whirlpool, die ausgestreckten Arme lässig am Rand abgelegt.
Amanda flüsterte John zu: «Wenn man vom Teufel spricht.»
    John
knirschte mit den Zähnen und blickte starr geradeaus. «Das kannst du laut
sagen.»
    Während
Amanda Handtücher holte, beobachtete John Cat aus einiger Entfernung. Sie hatte
den Kopf zurückgelegt und die Augen geschlossen, ein paar Haarsträhnen ihres akkurat
geschnittenen dunkelbraunen Pagenkopfs fielen über den Rand des gekachelten
Beckens. Sie sah schlafend aus oder tot. John hob nachdenklich den Kopf. Würde
er sie nicht kennen, könnte er sie möglicherweise attraktiv finden - das markante
Schlüsselbein, die straffen Oberarme und die schlanken Finger, die niedliche
Stupsnase. Aber er kannte sie, und damit hatte es sich.
    John ließ
seinen Blick über die Badelandschaft streifen. Im Schwimmbecken hinter dem
Whirlpool kreischten die Kinder von drei Familien und spritzten das unnatürlich
blaue Wasser durch die Luft. Ihre Eltern lümmelten am Beckenrand, die Väter
saßen in trockenen Badehosen finster über ihre Blackberrys gebeugt und tranken
gelegentlich einen Schluck Dosenbier. Die Mütter waren offenbar ebenso
wasserscheu: Sie lagen ausgestreckt auf Handtüchern, die Knie leicht angezogen,
die Arme über dem Kopf wie beim Sonnenbaden. Eine las ein Klatschblatt - die Weekly
Times - und trank durch einen biegsamen Trinkhalm aus ihrem
Plastikweinglas, damit sie den Kopf nicht heben musste. Abbildungen von Palmen
und Sandstränden zierten die Betonwände, neben den Lüftungsschlitzen blätterte
der

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