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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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aber
wusste er, dass sie recht hatte - es mochten bloß Tiere sein, aber das hier war
Teufelswerk, und er bereute, daran beteiligt gewesen zu sein.
    Panisch
betrachtete er den Käfig und seine Insassen und atmete tief ein. Um seine
Nasenwurzel wanden sich dünne lila Adern, als verankerten sie die Nase mit
seinem rotwangigen Gesicht. Schweiß sammelte sich zwischen seinen Stirnfalten
und lief ihm brennend in die Augen.
    Genug. Er
war fertig.
    Er
wendete Richtung Tor, legte einen Gang ein und rumpelte wie ein Panzer durch
die leere Halle. Vor dem offenen Tor biss er die Zähne zusammen, manövrierte
das Gefährt hindurch und wurde sogleich von einem Wirbel aus wütenden Rufen,
grellen Transparenten, rotierenden Fernsehkameras und blendenden Blitzlichtern
erfasst.
    Als der
Gabelstapler die Halle verlassen hatte, wurde das Tor hinter ihm zugezogen.
    Der Knall
hallte durch das ganze Gebäude, bis er sich in Stille verlor. Ein zweiter Knall
zeigte das Schließen des Außentors an.
    Drinnen
erwachten Dutzende Kameras, die in jeder Ecke an der Decke angebracht waren,
rot blinkend und leise schwenkend zum Leben.
     
    Isabel
beobachtete gebannt, wie die Uhr auf der Internetseite die letzten Sekunden her
unter tickte. Als der Countdown bei null angelangt war, wurden die Zuschauer
aufgefordert, einen bestimmten Fernsehsender einzuschalten.
    Isabel
sprang auf, eilte zum Fernseher und stieß dabei ihren Stuhl um. Sie fummelte
an der Fernbedienung, drückte zweimal die falsche Ziffernfolge, bevor sie
endlich den richtigen Sender erwischte.
    Der
Vorspann zeigte ein von Kinderhand gemaltes Zeichentrickhaus - krakelige Kreidestriche
in bunten Farben ergaben ein quadratisches Gebilde mit Spitzdach, vier Fenstern,
Tür und Schornstein. Ein Kleintransporter rumpelte tuckernd vor das Haus, und
sechs lächelnde Affen sprangen heraus. Sie hüpften auf und ab, kratzten sich an
Kopf und Achselhöhlen, während eine eindeutig menschliche Stimme «Huu huu huu
haa haa haaaa!» trötete. Die Zeichentrickaffen gingen hinein und schlossen die
Tür mit solchem Schwung, dass das ganze Haus wackelte. Kurz darauf quoll Rauch
aus dem Schornstein, Affen winkten an den Fenstern, dann zogen sie die
karierten Vorhänge zu.
    «Willkommen
im Affenhaus», dröhnte eine aufgekratzte
Baritonstimme, «wo die Affen machen, was sie wollen, und man nie weiß, was als
Nächstes passiert! Neunundfünfzig Kameras! Sechs Affen! Tag und Nacht auf
Sendung! Und Tag und Nacht damit beschäftigt,... Sie wissen ja, was man über
die Bonobos sagt» - die Stimme pausierte so lange, wie man das Tüuttuut einer
altmodischen Fahrradhupe hörte -, «oder etwa nicht? Entdecken Sie, was unsere Knutschkumpel
als Nächstes anstellen, gleich hier, im Affenhaus!»
    Das
Zeichentrickhaus verschwand - Simsalabim - in einer Zeichentrickrauchwolke, und
plötzlich waren sie da, die echten Affen, in der Ecke eines Stahlkäfigs
zusammengedrängt, ein behaartes schwarzes Knäuel aus langen Armen, langen
Fingern, langen Zehen.
    Isabel
kniete auf dem Fußboden und keuchte, ihre Finger fuhren über den Bildschirm.
Ihr Magen schlug Purzelbäume, zog sich um einen Eisklumpen zusammen. Sie
versuchte zu zählen, um sich zu vergewissern, dass alle da waren, aber es ließ
sich unmöglich sagen, wo der eine endete und der andere anfing.
    Die
«Morgenstimmung» aus Peer Gynt setzte
ein, um deutlich zu machen, dass die Bonobos gleich aus friedlichem Schlaf
erwachen würden.
     
    Die Affen
klammerten sich stumm aneinander. Ein langes Piepen ertönte, gefolgt von einer
Reihe hoher Quietschtöne, die von den leeren Wänden widerhallten. Bonzi zog
ihre schwielige schwarze Hand aus dem Haufen, um beruhigend zu klopfen. Sie hob
den Kopf, traf Sams ängstlichen Blick, der von einer blinkenden Kamera zur
nächsten huschte und alles in sich aufnahm.
    Ein
kratzendes Brummen ging einem kräftigen metallischen Rums voraus.
Die Bonobos kreischten und zogen sich wieder zurück. Die von hydraulischen
Kolben angetriebene Käfigtür schob sich hoch und verschwand oben in einer
Schiene.
    Stille.
    Lange
Zeit waren das Heben und Senken von Brustkörben und gelegentliche Stresslaute
das Einzige, was aus dem Affenhaufen zu hören war. Schließlich machten Sam und
Bonzi sich los. Die anderen kreischten und griffen nach ihnen, versuchten, sie
zurückzuzerren, doch sie entzogen ihre Finger und Zehen geduldig den behaarten
Gliedmaßen. Bonzi übergab Lola an Makena, nahm die Kolben neben der Käfigtür
in Augenschein und bewegte

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