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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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erstaunt den Kopf. «Okay. Ich denke, wir sollten bei Tierquälerei
durch mangelnde Hygiene ansetzen.»
    Er fuhr
fort: «Das bedeutet allerdings nicht automatisch, dass Faulks die Affen
herausgibt, und falls doch, dann nicht zwingend an Isabel. Wenn es uns gelingt,
sie als individuelle Persönlichkeiten darzustellen, was ich durchaus für
möglich halte, vorausgesetzt, wir können einen Richter dazu bewegen, sie
aussagen zu lassen - und das ist nebenbei bemerkt ziemlich aussichtslos -,
können wir auf Vormundschaft bestehen, und da kommen Sie ins Spiel. Aber ich
muss noch einen genauen Schlachtplan ausarbeiten.»
    «Natürlich»,
sagte Francesca.
    «Ich
nehme an, die ungesunde Ernährung ist ebenfalls ein Thema?»
    Isabel
nickte. Mbongo war zwar daran schuld, dass Essensreste verfaulten, doch der
einzige Bonobo, der überhaupt noch gesunde Nahrung bestellte, war Sam, der
hauptsächlich Frühlingszwiebeln, Birnen, Blaubeeren und Zitrusfrüchte orderte.
Bonzi verschmähte inzwischen hartgekochte Eier und Birnen und ernährte sich nur
noch von Schokolinsen. Jelani konzentrierte sich auf Peperoni-Pizza und Pommes
frites. Makena und Lola grasten einfach alles ab, was ins Haus kam, indem sie
sich von den anderen nahmen, worauf sie gerade Lust hatten.
    Marty
erhob sich, nahm seinen Aktenkoffer und gab Isabel die Hand. Zusammen mit
Eleanor ging er zur Tür, und auch Francesca De Rossi sammelte ihre Sachen
zusammen. Sie hielt kurz inne und legte Isabel beruhigend die Hand auf den Arm.
«Alles wird gut», sagte sie.
    Isabel
zwang sich zu einem Lächeln und nickte. Beschämt wischte sie sich Tränen aus
den Augenwinkeln.
    «Ich
melde mich bald», sagte Francesca.
     
    Nur
wenige Augenblicke später legte sich eine Frauenhand auf die Lehne des
freigewordenen Hockers neben Isabel.
    «Sitzt
hier jemand?»
    «Nein.
Nur zu», sagte Isabel abwesend.
    «Danke»,
sagte die Frau und ließ sich auf den Hocker gleiten. «Campari Soda», rief sie
dem Barmann zu, der ihr den Rücken zugedreht hatte. «Und Zwiebelringe. Sie
haben doch Zwiebelringe?»
    Der
Barmann reagierte, indem er ihr eine Karte zuschob.
    Die Frau
überflog die Speisekarte und sagte: «Ich nehme die Pommes.» Sie knallte die
Karte zurück auf den Tresen.
    Isabel
fühlte sich beobachtet. Sie wusste, dass ihr Gefühl sie nicht täuschte, und als
sie den Blick hob, sah sie, dass Cat Douglas sie aufmerksam musterte. «O Gott,
Sie sind es!», rief Cat.
    Isabel
rang nach Luft. Verzweifelt winkte sie dem Kellner zu und verlangte nach der
Rechnung.
    Cat hörte
nicht auf, sie anzustarren. «Sie sind es wirklich!»
    Isabel
wurde heiß. Sie wandte sich ab. «Ich weiß zwar nicht, mit wem Sie mich
verwechseln, aber Sie irren sich.»
    Eine
ausgestreckte Hand tauchte vor ihrer Nase auf.
    «Cat
Douglas - erinnern Sie sich? Vom Philadelphia Inquirer.»
    Isabel
hielt das Gesicht weiter zur Wand gedreht. Cats Hand verschwand und wurde einen
Augenblick später durch ein BlackBerry mit einem Foto von Isabel ersetzt,
ramponiert und mit blutigen Verbänden im Krankenbett. «Sie können mir nicht
erzählen, dass Sie das nicht sind. Ihre Nase sieht übrigens nicht schlecht aus.
Gute Arbeit!»
    «Meine
Güte!», sagte Isabel. «Würden Sie mich bitte in Ruhe lassen?»
    Cat
Douglas legte das Telefon auf den Tresen, seufzte und verzog die Lippen zu
einem gewinnenden Lächeln, bei dem sogar die Augen mitlächelten. Ihre
Körperhaltung wurde weich, und sie neigte leicht den Kopf, um zugänglicher zu
wirken. «Okay. Es tut mir leid. Fangen wir doch nochmal von vorne an. Was mit
Ihnen und den Affen passiert ist, ist schrecklich, und Sie als Beteiligte haben
natürlich eine ganz eigene Sichtweise auf die ganze Geschichte. Es würde mich
wahnsinnig interessieren, was Ihrer Meinung nach hier vor sich geht. Nur ein
paar klitzekleine Frag-»
    «Ich gebe
keine Interviews!» Isabel schwang auf dem Barhocker herum, sah Cat direkt ins
Gesicht und fügte mit erhobener Stimme hinzu: «Und schon gar nicht jemandem,
der zu so was fähig ist!» Sie schlug mit der
Faust auf Cats Blackberry, schnappte ihre Tasche und ging, wobei sie die unangenehme
Erkenntnis traf, dass sie dank ihres Ausbruchs für die übrigen Gäste der Bar
nicht länger unsichtbar war.
     
    ***
     
    Ken
Faulks lehnte sich in seinem Aeron-Sessel zurück und zog mit dem Zeigefinger
auf der glänzenden Tischplatte fettige Kreise.
    Es war
ungefähr eine Stunde vor Morgengrauen. Der gesamte Vorstand war im
Sitzungszimmer versammelt, sechs Männer und

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