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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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brachte sich so in
Position, dass der Wasserstrahl ihre Genitalschwellung traf. Sie bewegte sich
vor und zurück, justierte den Winkel und lenkte den Strahl mit dem Finger.
    Die
abgeschrägten Fußböden neigten sich mittig positionierten Abflüssen zu, auf
die das Wasser erst zufloss, sie dann aber überspülte, weil sie mit Abfall
verstopft waren - Essensreste, Cheeseburgerpapier, Obstkartons und Plastikverpackungen.
Als die Düsen schließlich wieder abgestellt wurden, stand das Wasser mehrere
Zentimeter hoch. Makena ließ ein paarmal die Hände auf die Wasseroberfläche
platschen. Dann wurde ihr langweilig, und sie gesellte sich zu Bonzi und Lola
in den Hof.
    Der
Soundtrack wechselte zum nächsten vertrauten Leitmotiv, dem rasenden
Elektrosound des Computerspiels Wipeout.
    In ihrer
neuen Behausung war es eine der ersten Taten der Bonobos gewesen, sämtliche
Küchenschranktüren abzumontieren. Jetzt machten sich Sam, Mbongo und Jelani
die abgeschraubten Türen jeden Tag nach der automatischen Hausspülung für das
resultierende Hochwasser zunutze. Sie positionierten sich am anderen Ende des
Hauses und rannten, eine Tür unter den Arm geklemmt, den Flur entlang. Sobald
sie das Wasser erreichten, schleuderten sie die Türen zu Boden, sprangen auf
und glitten elegant wie Profisurfer quer durch den Raum. Wenn die Fahrt zu Ende
war - vor allem, wenn sie gegen die gegenüberliegende Wand krachten -,
stolzierten sie kreischend und grinsend ein bisschen herum, fischten ihre Türen
aus dem Wasser, und das Spektakel fing von vorne an. Das ging so lange, bis
auch der letzte Rest Wasser durch die verstopften Abflüsse getröpfelt war und
die Schranktüren zu ihrer Enttäuschung nicht mehr über das Wasser schwebten.
Jelani gab als Erster auf und ging hinaus zu den Weibchen; Mbongo und Sam
unternahmen noch ein paar weitere Versuche, ehe auch sie einsahen, dass der
Spaß wirklich vorbei war. Sam schlenderte davon, als wäre nichts geschehen, während
Mbongo sich schmollend in eine Ecke verzog.
    «Ich ...
ich weiß gar nicht, was ich sagen soll», sagte Marty.
    Francesca
sagte: «Es ist absolut unhygienisch. Das Haus einmal täglich einfach mit Wasser
durchzuspülen verstößt eindeutig gegen die Richtlinien der Vereinigung der Zoos
und Aquarien.»
    «Zu deren
Mitgliedern dieses Haus nicht gehört», gab Marty zu bedenken.
    «Stimmt.
Aber wir können eindeutig belegen, dass für die Affen ein hohes
Infektionsrisiko besteht. Die Kombination von Leitungswasser und Müll
beschleunigt das Wachstum von Bakterien.»
    «Und
Mbongo bestellt leider ausschließlich Cheeseburger, ohne sie aufzufressen. Die
dann im Haus vergammeln», sagte Isabel. Obwohl Mbongo noch immer genug von
seinen geliebten Cheeseburgern fraß, um von Minute zu Minute fetter zu werden,
machte es ihm ebenso viel Spaß, die Unterseite zusammen mit den Gurkenscheiben
zu entfernen und sie gegen die Wand zu pfeffern.
    «Aber
stubenrein sind sie, oder?», wollte Marty wissen.
    «Sie
benutzen zwar Toiletten», erklärte Isabel, «aber sie putzen sie nicht.»
    Eleanor
ergriff das Wort. «Die Toiletten brauchen wir überhaupt nicht anzuführen. Schon
der Bakteriengrad in den Essensresten allein muss hochgradig toxisch sein. Wir
können definitiv damit argumentieren, dass das trächtige Weibchen in akuter
Gefahr ist. Jeder Biologe und jeder Veterinär würde das bezeugen.»
    «Welches
Weibchen ist das trächtige?»
    Isabel
deutete auf den Bildschirm. «Der Ausschnitt links unten.»
    «Und wann
soll sie werfen?»
    «Es kann
jeden Moment so weit sein.»
    Makena
lag auf dem Rücken im Hof und blätterte in einer Zeitschrift. Sie hielt das
Heft zwischen den Füßen und deutete sich selbst, was sie sah. Die Sprechblasen
mit der Übersetzung erschienen augenblicklich:
    Schuh
Hemd Lippenstift Katze Schuh.
    Makena
blätterte um und las weiter. Hemd Blume Schuh. Schließlich
stand sie auf und stieß einen hohen Schrei aus.
    Bonzi war
auf der anderen Seite des Hofs und spielte mit Lola Flugzeug. Sie hielt mitten
im Spiel inne und antwortete mit einem Fiepen.
    Makena
kam zu ihnen und schlug sich mit beiden Händen an die Brust. Sie wiederholte
die Geste, begleitet von einem mächtigen Schreien. Bonzi drückte Makena Lola in
die Arme, ging ins Haus an den Computer und bestellte ein Paar Damenschuhe.
    Aufgeregtes
Murmeln ging durch die Bar. Marty machte große Augen und sah von Francesca zu
Eleanor zu Isabel.
    Isabel
zuckte die Achseln. «Makena verkleidet sich gerne.»
    Marty
schüttelte

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