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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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kein Problem. Wenn Sie mich nur schnell die Schlüssel holen lassen.«
    Banks ging in das Büro des Geschäftsführers an der Rückwand des Showrooms und kam wenig später mit einem großen Schlüsselbund wieder heraus. Er lotste Bosch in einen Gang, der zu einer Tür auf der Rückseite des Gebäudes führte. Sie betraten ein eingezäuntes Gelände, auf dem die gebrauchten Fahrzeuge standen. An der Rückwand des Gebäudes waren mehrere Quads aufgereiht.
    »Das wäre alles, was ich im Moment habe«, sagte Banks und ging auf die Gefährte zu. »Freizeit oder gewerblich?«
    Bosch war nicht sicher, was er damit meinte, und antwortete deshalb nicht. Er tat so, als wäre er so fasziniert von den blitzenden Quads, dass er die Frage überhört hatte.
    »Haben Sie eine Farm oder Ranch, oder wollen Sie nur ein bisschen im Gelände rumräubern?«, fragte Banks, um es Bosch verständlicher zu machen.
    »Ich habe mir gerade bei Lodi oben einen Weingarten gekauft. Deshalb hätte ich gern was, mit dem ich schnell vorankomme und das zwischen die Reihen passt. Um solche Strecken zu Fuß zu gehen, bin ich inzwischen zu alt.«
    Banks nickte, als wäre das nichts Neues für ihn.
    »Sozusagen ein Hobbywinzer?«
    »So könnte man es nennen.«
    »Neuerdings kaufen alle Weinberge, weil es in ist, seinen eigenen Wein anzubauen. Mein Chef – der Inhaber der Firma – hat eine Menge Weingärten oben in Lodi. Kennen Sie das Cosgrove-Weingut?«
    Bosch nickte. »Ist schwer zu übersehen. Die Cosgroves selbst kenne ich allerdings nicht. Im Vergleich zu denen bin ich ein ganz kleiner Fisch.«
    »Klar, aber irgendwann hat jeder mal angefangen, wenn Sie wissen, was ich meine. Vielleicht können wir uns ja einig werden. Welcher würde Ihnen denn gefallen?«
    Banks deutete auf die sechs Flachbett-Quads, die für Bosch alle gleich aussahen. Alle waren grün, und der einzige für ihn erkennbare Unterschied bestand darin, ob sie Überrollbügel oder geschlossene Käfige hatten und wie stark verbeult und zerkratzt die Pritschen waren. Einen schicken Plastikständer mit Preisschildern gab es hier draußen nicht.
    »Es gibt sie nur in Grün, oder?«, fragte Bosch.
    »Ja, Gebrauchte haben wir im Moment nur grüne«, antwortete Banks. »Das ist eben John Deere. Wir sind stolz, grün zu sein. Aber wenn Sie sich doch für einen neuen entscheiden sollten, könnten wir Ihnen einen mit Tarnlackierung bestellen.«
    Bosch nickte nachdenklich.
    »Ich hätte gern einen Käfig.«
    »Klar, Sicherheit geht vor«, sagte Banks. »Vernünftige Entscheidung.«
    »Ja«, sagte Bosch. »Sicherheit geht vor. Schauen wir uns doch noch mal das Quad drinnen an.«
    »Gern.«
     
    Eine Stunde später kehrte Bosch zu seinem Auto zurück. Er hatte scheinbar kurz davor gestanden, das Quad im Showroom zu kaufen, hatte aber im letzten Moment doch noch einen Rückzieher gemacht und vorgebracht, er müsse es sich noch einmal überlegen. Banks war frustriert, einem Abschluss schon so nah gekommen zu sein, wollte sich aber einen zweiten Anlauf nicht verscherzen. Er gab Bosch seine Visitenkarte und ermutigte ihn, sich jederzeit bei ihm zu melden. Er sagte, er werde sich gegebenenfalls über den Kopf des Geschäftsführers hinweg direkt an den Chef wenden, um vielleicht doch einen höheren Preisnachlass herauszuschinden. Er erzählte Bosch, er und der Chef seien befreundet und würden sich schon fünfundzwanzig Jahre kennen.
    Für Bosch hatte die Begegnung keinen anderen Zweck gehabt, als näher an Banks heranzukommen und sich ein besseres Bild von ihm machen zu können, ihn vielleicht sogar ein bisschen aus seiner Komfortzone zu schubsen. Richtig ernst würde es erst später, wenn er Teil zwei seines Plans umsetzte.
    Bosch startete den Mietwagen und fuhr los für den Fall, dass Banks ihn beobachtete. Zwei Straßen weiter wendete er auf der Crows Landing und fuhr zur John-Deere-Vertretung zurück. Diesmal parkte er einen halben Block davor auf der anderen Straßenseite, aber so, dass er Banks an seinem Schreibtisch sehen konnte.
    Es kam den ganzen Tag kein Kunde mehr zu Banks. Er war gelegentlich an den Telefonen und am Computer zugange, aber ohne großen Erfolg, wie es Bosch schien. Der Verkäufer rutschte nervös auf seinem Stuhl herum, trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch und stand in regelmäßigen Abständen auf, um sich einen Kaffee zu holen. Zweimal sah Bosch, wie er verstohlen eine Flasche aus seiner Schreibtischschublade holte und einen Schuss in seinen Kaffee schenkte.
    Um

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