Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
was da drinnen sonst noch jemand hat. Wollen Sie das?«
    »Was soll dieser Scheiß? Tru ist schon drei Jahre tot, und sie haben noch nicht mal seinen Tod aufgeklärt. Und jetzt kommen sie plötzlich daher und halten mir einen Durchsuchungsbeschluss unter die Nase.«
    »Ich weiß, Momma, ich weiß, aber Sie müssen hier auch an sich selbst denken. Oder wollen Sie, dass diese Leute Ihr ganzes Haus auf den Kopf stellen? Wo ist die Pistole? Wir wissen, dass Tru sie hatte. Rücken Sie sie einfach raus, und diese Leute lassen Sie in Frieden.«
    Bosch beendete seinen vorgetäuschten Anruf und kam wieder auf das Haus zu.
    »Alles klar, Jordy. Verstärkung ist im Anmarsch. Die Zeit ist um.«
    Gant hielt ihm seine erhobene Handfläche entgegen.
    »Augenblick noch, Detective. Wir reden hier noch.«
    Dann sah er wieder Briscoe an und nahm einen letzten Anlauf.
    »Wir reden doch miteinander? Oder wollen Sie sich das wirklich antun? Sie möchten doch sicher nicht, dass Ihre Nachbarn mitbekommen, wie Sie in Handschellen abgeführt und in einem Polizeiauto weggebracht werden?«
    Er hielt inne, Bosch hielt ebenfalls inne. Alle warteten.
    »Nur Sie«, sagte Briscoe schließlich.
    Sie deutete durch das Gitter auf Gant.
    »Kein Problem«, sagte er. »Wollen Sie sie mir zeigen?«
    Sie schloss das Gitter auf und schob es auf ihn zu.
    »Nur Sie kommen nach drinnen.«
    Gant drehte sich zu Bosch um und zwinkerte. Geschafft. Er betrat das Haus, und Briscoe zog das Gitter hinter ihm zu und schloss es wieder ab.
    Letzteres gefiel Bosch gar nicht. Er stieg die Treppenstufen hinauf und spähte durch das Gitter nach drinnen. Briscoe führte Gant einen Gang hinunter in den hinteren Teil des Hauses. Erst jetzt bemerkte Bosch einen etwa zehnjährigen Jungen, der auf der Couch mit einem Gameboy spielte.
    »Alles klar, Jordy?«, rief er.
    Als Gant sich umdrehte, rüttelte Bosch kurz am Gitter, um ihn daran zu erinnern, dass er eingeschlossen und seine Verstärkung ausgeschlossen war.
    »Keine Sorge«, rief Gant zurück. »Momma gibt sie mir. Sie will nicht, dass du ihr mit deinen Berserkern das ganze Haus auf den Kopf stellst.«
    Er grinste, als er aus Boschs Blickfeld verschwand. Bosch blieb dicht an der Tür, um sofort mitzubekommen, wenn es Probleme gab. Er steckte den gefälschten Durchsuchungsbeschluss – es war die Kopie eines alten – in die Innentasche seines Sakkos zurück, um ihn bei der nächsten Gelegenheit wieder benutzen zu können.
    Er wartete fünf Minuten, in denen er nichts hörte als das elektronische Piepsen des Gameboy, mit dem der Junge spielte. Er nahm an, dass der Kleine Trumont Storys Sohn war.
    »Alles klar, Jordy?«, rief er nach einer Weile.
    Der Junge schaute nicht von seinem Videospiel auf. Es kam keine Antwort.
    »Jordy?«
    Wieder keine Antwort. Obwohl er wusste, dass abgeschlossen war, versuchte Bosch den Türgriff. Er drehte sich zu den zwei GED -Kollegen um und bedeutete ihnen, auf die Rückseite des Hauses zu gehen und nachzusehen, ob es dort eine offene Tür gab. Chu sprang die Eingangstreppe hoch.
    Dann sah Bosch Gant am Ende des Flurs auftauchen. Er grinste und hielt einen großen Ziploc-Beutel mit einer schwarzen Pistole hoch.
    »Ich hab sie, Harry. Alles klar.«
    Bosch bat Chu, die zwei GED -Typen zurückzupfeifen, und atmete zum ersten Mal seit zehn Minuten wieder richtig aus. Es war die einzige Möglichkeit gewesen, die Sache anzugehen. O’Toole hätte ihn auf keinen Fall einen Durchsuchungsbeschluss beantragen lassen. Es gab für einen Richter keinen hinreichenden Grund, drei Jahre nach dem Tod der betreffenden Person eine Hausdurchsuchung zu genehmigen. Deshalb war der Trick mit dem falschen Durchsuchungsbeschluss ihre beste Option gewesen. Und Gants Szenario hatte perfekt funktioniert. Briscoe hatte ihnen die Pistole freiwillig gegeben, ohne dass sie das Haus widerrechtlich danach hatten durchsuchen müssen.
    Als Gant auf die Tür zukam, konnte Bosch erkennen, dass der Ziploc-Beutel nass war.
    »Spülkasten?«
    Ein naheliegendes Versteck. Eine der fünf beliebtesten Stellen. Im Lauf ihres Reifeprozesses sahen sich alle Kriminellen mal
Der Pate
an.
    »Nein. Die Auffangwanne unter der Waschmaschine.«
    Bosch nickte anerkennend. Dieses Versteck war nicht einmal unter den Top fünfundzwanzig. Briscoe langte um Gant herum und schloss das Gitter auf. Bosch zog es auf, um seinen Kollegen nach draußen zu lassen.
    »Danke für Ihre Kooperation, Ms. Briscoe«, sagte er.
    »Verschwinden Sie von meinem

Weitere Kostenlose Bücher