Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
Ziel führte. Schließlich war sie in einem Haushalt voller Männer groß geworden, ohne eine einzige Frau. Wenn sie eine Mutter gehabt hätte, hätte sie ihr vielleicht die Kunst der Raffinesse beigebracht.
    Von ihrem Vater hatte sie allerdings gelernt, direkt zu fragen.
    »Bist du mit irgendjemandem zusammen?«
    Ihm klappte der Unterkiefer herunter.
    »Ich meine, wir wissen beide, dass etwas in der Luft liegt. Das, was du gestern Abend im Diner gesagt hast, zeigt das doch. Lass uns einfach offen darüber sprechen, damit es uns nicht bei der Arbeit in die Quere kommt.«
    Schweigen. Er schaute sie einfach an, als wäre er entsetzt über ihre Freimütigkeit. Schließlich räumte er ein: »Vor zehn Monaten ist mein Scheidungsverfahren abgeschlossen worden.«
    Oh. Er war verheiratet gewesen. Sie hatte natürlich an seiner linken Hand nachgesehen, ob sie nicht vielleicht drauf und dran war, sich in jemanden zu vergucken, der nicht zu haben war. Sie hatte ihn einfach nicht für den Typ gehalten, der heiratete. Vielleicht war das nicht ganz gerechtfertigt, denn die meisten Leute dachten das Gleiche von ihr.
    Eines Tages würde sie heiraten. Wahrscheinlich. Möglicherweise. Wenn sie jemanden fand, der ihre Haltung zu der ganzen Kinderproblematik verstand. Und wenn jemand, der ihr gewachsen war – körperlich, geistig und gefühlsmäßig – , sich jemals nach Hope Valley verirren sollte.
    Ihr Blick ruhte einen winzigen Augenblick zu lange auf ihm … Denk nicht mal dran! »Geschieden, hm? Das hat bestimmt Spaß gemacht.«
    Sein raues Lachen verriet, dass er ihren Sarkasmus zur Kenntnis genommen hatte. »Ein paar Wochen später hat sie wieder geheiratet.«
    »Autsch!« Obwohl sie wusste, dass es sie nichts anging, fragte sie weiter. »Ich nehme an, dass sie den Kerl schon … kannte, bevor ihr euch getrennt habt?«
    »Ob sie ihn kannte? Oh, und wie! In- und auswendig.«
    Miststück! Stacey hatte diese Frau nie zu Gesicht bekommen, aber das ihr eigene Ehrgefühl und ihre Wertvorstellungen empörten sich über jemanden, der seinen Partner betrog. Der Dean betrog. »Das ist hart.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht aber auch gar nicht so verwunderlich. Wir haben gleich nach dem College geheiratet. Aus irgendeinem Grund dachte sie, mit einem Polizisten verheiratet zu sein, wäre aufregend und cool.«
    Stacey schnaubte und erwiderte: »Ich schätze, sie liest nicht viele Statistiken.« Die Scheidungsrate bei Polizeibeamten war schwindelerregend hoch.
    »Sie hat es selbst gemerkt. Dann drängte sie mich, zum FBI zu gehen. Wahrscheinlich klang es beim Kaffeekränzchen romantischer zu sagen, dass sie mit einem Special Agent verheiratet war, als: ›Mein Mann verknackt Haschdealer auf dem Hinterhof‹.«
    » ViCAP . Klar. Die Jungs waren ja schon immer bekannt für ihren ausgeprägten Sinn für Romantik.«
    Seine Schultern zuckten, als er tatsächlich anfing zu lachen. Sie standen schwitzend mitten im Wald, darum bemüht, sich die Mücken vom Leib zu halten, und suchten im Nirgendwo nach einem Tatort, unterhielten sich über Dinge, die sich zwei nahezu Unbekannte eigentlich niemals erzählen würden, und er schaffte es wirklich zu lachen.
    Dieser Mann war ihr sympathisch. Sehr sympathisch.
    »Ist für uns beide besser so. Für meinen Sohn allerdings nicht.«
    Wieder einmal sog Stacey überrascht die Luft ein, während sie diese Information verarbeitete. Er war ein hartgesottener FBI -Agent. Er hatte auf den Straßen von Baltimore Verbrecher gejagt. Noch nie hatte sie einen Mann gesehen, der so taff und gleichzeitig so sexy war.
    Und er war Vater.
    Nervosität machte sich in ihrem Magen breit, aber sie versuchte sich zu beruhigen. Sie erwog eine Affäre mit diesem Mann, keine langjährige Beziehung. Die Tatsache, dass er ein Kind hatte, spielte also überhaupt keine Rolle. »Wie alt ist er?«
    »Sieben.«
    »Und das Sorgerecht?«
    »Ich habe noch nicht mal die üblichen Umgangszeiten. Jeden Mittwochabend darf ich ihn mit zu McDonald’s nehmen, und ein Wochenende im Monat schläft er bei mir auf einer Matratze.«
    Wow! Das war wirklich weniger als üblich. Als sie darüber nachdachte, fiel ihr sofort ein möglicher Grund dafür ein. »Liegt es an deiner Arbeit?«
    Seine Augen weiteten sich. Sonnenstrahlen ließen das tiefe Braun seiner Pupillen aufleuchten und offenbarten eine Gefühlsregung – sei es wegen seiner ungerechten Situation oder weil sie so schnell den Grund dafür erkannt hatte. Oder beides. Dann ging er

Weitere Kostenlose Bücher