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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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glaube kaum, dass wir auf einen riesigen roten Kreis mit einem Leuchtzeichen stoßen, auf dem steht: ›Es geschah hier.‹ Und ich bezweifle, dass der Mörder so dumm war, sein Messer herumliegen zu lassen, damit wir es finden.«
    Dean fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes, dunkles Haar. Es war nicht zu verkennen, wie frustriert er war. »Ich weiß. Aber eine vollständige Sichtung ist unerlässlich. Dann probieren wir es mit Hunden, geben ihnen etwas, das Lisa gehörte, und hoffen, dass sie Witterung aufnehmen.«
    »Das klingt nicht sehr vielversprechend.«
    »Wem sagst du das!« Er schob das Kinn vor und ließ langsam den Blick über den Rand der Lichtung schweifen, auf der sie geparkt hatten und die er zur Operationsbasis bestimmt hatte. Sie spürte, dass er nicht einfach nur die Bäume sah, sondern den gesamten Wald. »Dieses ganze Unternehmen ist nicht sehr vielversprechend, und wir haben weiß Gott keine Zeit für eine Kaninchenjagd.«
    Als Stacey begriff, dass er keine Kritik hatte üben wollen, sondern einfach seiner Besorgnis Ausdruck verliehen hatte, entspannte sie sich etwas. Sie warf einen Blick auf seine schweißglänzende Stirn und auf sein durchgeschwitztes Hemd, dessen oberste Knöpfe er geöffnet hatte. Es spannte ihm über den breiten Schultern und den starken Armen. »Wie kommst du mit der Hitze zurecht?«, brummte sie.
    »Es geht schon.«
    »Ich schätze, du verbringst mehr Zeit in einem klimatisierten Büro als in der Natur.«
    »Täusch dich nicht! Ich bin wirklich kein Stubenhocker.«
    »Warst du mal bei den Pfadfindern? Schließlich hätte jeder halbwegs intelligente Zehnjährige besser gewusst, was man an einem Tag wie diesem anzieht.«
    Dean fuhr herum, als sei er nicht gewohnt, dass Frauen ihm bissige Kommentare an den Kopf warfen. Ein selbstbewusster, gut aussehender Kerl wie er bekam wahrscheinlich ständig Komplimente und Schmeicheleien zu hören.
    Ein leises Lächeln, das eher bedrohlich als freundlich wirkte, erschien auf seinen Lippen. Er kniff die dunklen Augen zusammen, nahm Stacey ins Visier und richtete seine ganze Aufmerksamkeit, die eben noch ihrer Suche gegolten hatte, auf sie. Diese heiße Welle gebündelter Konzentration ließ ihr Herz für einen Schlag aussetzen. »Mit den Pfadfindern habe ich nie etwas anfangen können. Aber ich habe das Gefühl, dass du das bereits wusstest.«
    Sein unverhohlener Blick hätte jedes anständige Mädchen mit ein bisschen Selbstachtung in die Flucht geschlagen. Gegen ihren Willen erschauderte Stacey. Er hatte genauso wenig von einem Pfadfinder wie sie von einer Hausfrau aus irgendeinem Vorort.
    »Ich war nie der nette Junge von nebenan«, sagte er mit warnendem Unterton. Und wieder hatte Stacey den Verdacht, dass er nicht nur über diesen Augenblick, diesen Fall sprach. Vielleicht hatte er letzte Nacht auch eine Weile über sie nachgedacht.
    Seine Warnung schreckte sie jedoch nicht ab. Nette Jungs? Die gab es in Hope Valley wie Sand am Meer. Und sie selbst war schon so lange ein braves Mädchen, dass sie gar nicht mehr wusste, warum sie sich immer noch die Pille verschreiben ließ.
    Allerdings hatte sie da so einen Verdacht, seit er gestern Nachmittag ihr Büro betreten hatte.
    »Vielleicht wird Nettigkeit überbewertet«, murmelte sie.
    Als hätte er gemerkt, dass er sie ein bisschen zu eingehend ansah und die spannungsgeladene Atmosphäre zwischen ihnen noch weiter anheizte, schüttelte er schließlich mit einer heftigen Bewegung den Kopf. »Du hast schon recht mit meinen Klamotten. Aber ich habe beim Packen nicht gerade an kurze Hosen und Flipflops gedacht.«
    Sie kicherte, als sie sich Dean in Flipflops vorstellte, und war froh, dass er die Unterhaltung wieder in sichere Gefilde gelenkt hatte. Weg von dieser verwirrenden Empfindlichkeit, die sie beide in den unpassendsten Augenblicken zu überkommen schien. Denn wenn er sich nicht ebenso ihrer Weiblichkeit bewusst war, wie sie ihn als Mann wahrnahm, hatte sie kein Recht, sich eine Frau zu nennen. Ihre ganze weibliche Intuition sagte ihr, dass sie richtiglag. Und sein Satz im Diner gestern Abend – so, wie die Sache steht … – klang ihr immer noch im Ohr.
    Er hatte nicht von ihrer Zusammenarbeit gesprochen und auch nicht davon, gemeinsam zu Abend zu essen oder etwas zu trinken. Irgendetwas hatte ihn diese Worte auf diese bestimmte Art und Weise sagen lassen, und etwas in ihr hatte darauf reagiert – auch wenn sie es geschafft hatte, Gelassenheit vorzutäuschen und so zu tun, als

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