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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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du langläufst, du Trottel!«, blaffte sie, als der Kerl sich ihr in den Weg stellte, während sie über den dunklen Parkplatz zu ihrem Wagen ging. Blöderweise hatte sie nicht nahe am Ausgang des Einkaufszentrums geparkt. Sie stellte ihr Baby immer irgendwo in der Walachei ab, damit kein gedankenloses Arschloch seine Autotür öffnen und ihr den Lack verkratzen konnte. Aber da der Wagen seit dem kleinen Unfall letzte Woche eh schon hinüber war, hätte sie sich darüber auch keine Gedanken mehr machen müssen.
    »Können Sie mir helfen?«, fragte der Typ, der fast in sie hineingerannt war.
    »Nein, kann ich nicht. Jetzt geh mir verdammt noch mal aus dem Weg!«
    »Das ist aber nicht sehr nett«, flüsterte er. »Und überhaupt nicht damenhaft.«
    Schließlich sah Amber ihn genauer an und bemerkte, wie er gekleidet war. Er hatte einen langen, dunklen Umhang an; der Kragen war hochgeklappt und verdeckte den Großteil seines Gesichts. Auf dem Kopf trug er eine schlichte schwarze Baseballkappe, die sein Haar bedeckte und bis tief in die Augen gezogen war. Nicht unbedingt das, was man abends um elf in einer heißen Sommernacht trug.
    Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich. Sie trat beiseite und wollte um ihn herumgehen. Er folgte ihrer Bewegung und verstellte ihr wieder den Weg.
    »Was ist los mit dir? Bist du behindert oder was?«
    Er schnalzte missbilligend mit der Zunge und schüttelte den Kopf. »Du bist ein sehr gemeines Mädchen. Garstig bist du. Jemand sollte etwas dagegen tun.«
    Ein Hauch von Angst kroch Amber den Rücken hinauf wie eine kleine Spinne. »Lass mich in Ruhe!«
    »Das kann ich nicht tun. Es wäre nicht sehr ritterlich, wenn ich dich hier ganz allein ließe.«
    Ritterlich. Meinte dieser Heini das ernst? »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Sie kramte in ihrer Handtasche herum und ohrfeigte sich innerlich dafür, dass sie die Schlüssel nicht schon drinnen hervorgeholt hatte, wie sie es einem immer rieten. Und dafür, dass sie genau gegenüber vom Kaufhaus geparkt hatte, weit weg vom Stammplatz ihrer Chefin. Sie war wütend auf die sauertöpfische Hexe, aber in diesem Augenblick wünschte sie sich nichts sehnlicher, als sie durch diese Tür kommen zu sehen. Am besten in Begleitung des Wachschutzes, der noch vor fünfzehn Minuten in ihren Laden geeilt war, um nachzusehen, was das Geschrei sollte.
    Aber sie wusste, dass das nicht passieren würde. Der Wachmann hatte einen Funkruf erhalten wegen eines Einbruchalarms im Außenbereich, der in einem der großen, teuren Ge­schäfte losgegangen war. Amber hatte ihn und die anderen Wachmänner zuletzt gesehen, wie sie davongerannt waren, um nach dem Rechten zu schauen.
    Dieses Geschäft lag genau am anderen Ende des riesigen Einkaufszentrums.
    »Ich mein’s ernst; geh mir aus dem Weg, oder ich schreie!«
    Er lachte sanft, als wüsste er, dass niemand in der Nähe war, um sie zu hören. »Schrei nur.«
    Vielleicht wusste er es tatsächlich. Und wenn er den Alarm ausgelöst hatte?
    Sie wurde noch nervöser und blickte panisch um sich. Ihr Auto stand sicher zwanzig Parklücken weiter hinten. Das einzige andere Fahrzeug, das zu sehen war, war ein geschlossener Lieferwagen, der einige Meter entfernt parkte. Sein Lieferwagen? Ein kleines, dichtes Wäldchen trennte das Einkaufszentrum von der nächsten Straße. Obwohl sie einen Schimmer von Farbe ausmachen konnte, als eine Ampel von Gelb auf Rot schaltete, konnte sie kein einziges Scheinwerferpaar entdecken. Nicht ein Auto. Niemand.
    Kein Mensch, nirgendwo.
    Der Asphalt schien ihr auf einmal so weit wie ein dunkles Meer, die Entfernung zwischen ihr und ihrem Auto gewaltig. Kleine Pfützen aus Gold machten sich unter den Straßenlaternen breit, aber keine reichte bis zu ihnen. Als sie die Scherben auf dem Boden glitzern sah, begriff sie plötzlich, warum.
    Die nächstgelegene Laterne war kaputt geschossen worden. So wie die dahinter. Und die danach.
    Panik stieg in ihr auf. Sie sah zurück zu der Glastür, aus der sie gerade herausgekommen war. Über jedem Eingang des Einkaufszentrums waren Überwachungskameras installiert, und mindestens ein Wachmann sollte sie im Sicherheitsbüro immer im Auge behalten. Wenn sie winkte, vielleicht …
    Die Kamera baumelte an den Kabeln herab. Ach du Scheiße! Sie war in ernsthaften Schwierigkeiten.
    »Ich habe gehört, was du zu diesem Mädchen gesagt hast.«
    Mit einem schnellen, bestürzten Atemstoß entwich alle Luft aus Ambers Lungen.
    »Das Mädchen, das deinen Rabatt

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