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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Fast alle hatten sie als Nichtsnutz abgeschrieben und geglaubt, dass es ein schlimmes Ende mit ihr nehmen würde. Allerdings hatten die meisten dabei eher an Gefängnis gedacht als an einen brutalen, unbarmherzigen Tod.
    Zu ihrem grenzenlosen Bedauern hatte Stacey selbst auch dazugehört.
    Diese Erkenntnis hatte sie noch Stunden, nachdem sie ins Bett gefallen war, wach gehalten. Sie war zwar erschöpft gewesen, hatte aber ihre Gedanken nicht abschalten können. Ihr Gehirn war mit diesem Fall völlig überlastet, vor allem mit der Möglichkeit, dass jemand aus Hope Valley acht Menschen ermordet haben könnte.
    Als sie diese Gedanken irgendwann tief in der Nacht endlich verdrängen konnte, hatte sich Dean Taggert in ihrem Kopf eingenistet und seine Spielchen mit ihr gespielt.
    »Darauf verschwendest du heute nicht einen Gedanken«, ermahnte sie sich selbst, als sie um sieben Uhr morgens in ihr Auto stieg. Sie hatte einen mentalen Pakt mit sich selbst geschlossen, bevor sie gestern Nacht schließlich ihrer schieren Erschöpfung erlegen war. Sie würde Taggert einfach nur wie einen Arbeitskollegen behandeln, bis er ihr deutlich zeigte, dass sein Interesse darüber hinausging.
    Stacey gehörte nicht zu diesen altmodischen Weibern, die fanden, dass der Mann den ersten Schritt machen müsse, aber im Moment stand für sie zu viel auf dem Spiel, als dass sie sich hätte anders verhalten können. Sie war mit der Situation überfordert und wusste nicht genau, wie sie nun weitermachen sollte. Wenn er einverstanden war, dass sie trotz seines Jobs, dieses Falls und seines offensichtlich verkorksten Privatlebens die unerwartete Anziehung zwischen ihnen ausloteten, dann war es ihr recht. Aber diese Entscheidung konnte sie ihm nicht abnehmen.
    »Jetzt überlass wenigstens einmal dem Mann die Führung«, brummte sie, während sie rückwärts aus ihrer Einfahrt herausfuhr. Auch wenn ihr schon allein die Vorstellung zuwider war. Bisher war immer sie es gewesen, die gesagt hatte, wo es langging. Und vielleicht ist das genau der Grund, warum du die meiste Zeit allein bist.
    Stacey ignorierte die leise Stimme in ihrem Kopf und beschleunigte. Allerdings fuhr sie nicht Richtung Stadtzentrum, sondern auf die Straße, die aus Hope Valley hinausführte. Obwohl sie um halb neun mit den FBI -Agenten in ihrem Büro verabredet war, musste sie erst noch etwas erledigen. Es gab nicht viele Menschen, mit denen sie über diesen Fall sprechen konnte; nicht viele hätten ihn überhaupt in seiner ganzen Tragweite begriffen, geschweige denn ihn mit der absoluten Diskretion behandelt, die erforderlich war.
    Ein Mann war ihr jedoch eingefallen.
    »Hi, Dad«, sagte sie, als er ungefähr zehn Minuten später seine Haustür öffnete. Da sie einen Schlüssel besaß, hätte sie sich normalerweise selbst aufgeschlossen. Aber als sie durch das Fenster der geschlossenen Garage gespäht und gesehen hatte, dass Connies Auto darin stand, hatte sie sich dagegen entschieden.
    Sollten sie ruhig in dem Glauben bleiben, dass sie die ganze Stadt zum Narren hielten. Sie verdienten es beide, mit ihrer nicht besonders heimlichen Liebschaft glücklich zu sein.
    Sein Gesichtsausdruck – Sorge und nicht etwa Verlegenheit, weil er mit nächtlichem Damenbesuch erwischt werden könnte – bestätigte ihren Verdacht, dass er bereits wusste, was los war. »Ich dachte mir schon, dass du früher oder später hier aufkreuzen würdest.«
    Sein ganzes Leben lang war Ed Rhodes ein Frühaufsteher gewesen und hatte sich nie angewöhnt, lange im Bett herumzulümmeln. Er war bereits angezogen und trug Kakishorts und ein Tropenhemd. Stacey verkniff sich ein Lächeln; offensichtlich hatte Connie diese Kombination ausgesucht.
    »Komm her und nimm deinen Alten in den Arm!« Er streckte ihr die Hände entgegen und drückte sie an seine breite Brust. Stacey schloss die Augen, umarmte ihn und erlaubte sich einen Augenblick lang, einfach nur seine Tochter zu sein.
    Aber sobald er sie freigab, war sie wieder ganz seine Nachfolgerin als Sheriff. »Kann ich kurz mit dir sprechen?«
    »Der Kaffee läuft gerade durch. Ich hole uns zwei Tassen. Bin gleich wieder da.«
    Stacey nickte, machte ein paar Schritte über die Veranda und lauschte dem wohlbekannten Knarren der Holzdielen, deren strahlendes Weiß von einst in Grau übergangen war. An vielen Kanten blätterte bereits die Farbe ab. Das erste Jahr nach seiner Rückkehr aus dem Ausland hatte Tim hier gewohnt und versprochen, alle möglichen Reparaturen

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