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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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gefunden. Ist es inzwischen bei Ihnen angekommen?«
    Dean aktualisierte den Browser. Dann sah er die E-Mail. »Ich hab’s. Der Anhang wird gerade geöffnet.«
    Wyatt wartete schweigend ab.
    Als der Screenshot zu sehen war, widerstand Dean dem Drang, ganz am Ende nachzusehen, womit sie es zu tun hatten, und fing stattdessen oben an. Rasch überflog er die Chats. Er spürte, wie sein Magen anfing, sich umzudrehen, während er die aufgeregten Gespräche zwischen den Besuchern von Satan’s Playground las, deren Decknamen beispielsweise TwistedSister, TheButcher oder MarquisdeSade lauteten. Ein ausdauernder Bieter, dessen Name auf seine tatsächliche Neigung hinwies – Lovesprettyboys – , versuchte den Sensenmann zu überreden, dass er das Opfer aussuchen durfte, aber er wurde abgewiesen. Die anderen begnügten sich damit, Vorschläge für Tötungsmethoden in den Raum zu stellen. Das waren so kranke Sachen, dass Dean sich fragte, wie schwarz die Schattenseiten der menschlichen Seele wirklich waren.
    »Ich glaube, ich muss mich übergeben«, sagte Mulrooney.
    Statt sich umzudrehen, zeigte Dean nur auf einen Mülleimer und las weiter. Bis ganz unten, zum letzten Gebot des Gewinners. Und seiner Entscheidung.
    »Grundgütiger!«, flüsterte er.
    »Taggert?«, fragte Wyatt durch das Telefon. »Können Sie es sehen?«
    »Ja, ich sehe es.«
    »Wir müssen ihn aufhalten.«
    »Ich weiß.«
    »Das können die doch wohl nicht ernst meinen«, entfuhr es Stokes, als sie die letzten Zeilen las.
    Mulrooney sagte es noch deutlicher. »Wie im gottverdammten Mittelalter.«
    Das traf es gut. Es war barbarisch, entsetzlich. Wenn man allerdings die große Beliebtheit betrachtete, derer sich einige Online-Videos erfreuten – wie etwa die Aufnahmen der Hinrichtungen von Amerikanern durch Terroristen im Ausland – , war es auch nicht unbedingt neu.
    Stacey, die an der Ecke des Schreibtisches saß und nicht auf den Bildschirm sehen konnte, fragte: »Was ist los?«
    Dean antwortete nicht. Stattdessen drehte er den Monitor, sodass sie die Worte selbst lesen konnte. Nachdem sie beim Ende angelangt war, erbleichte sie und wandte sich ab.
    »Lily versucht, die Zahlung aufzuspüren«, sagte Wyatt. Also saßen sie alle drei so früh an diesem Samstagmorgen im Büro. Es war gut zu wissen, dass das ganze Team darauf brannte, diesen Kerl zu schnappen.
    »Man sieht, dass das höchste Gebot bei 35 000 lag«, fuhr Wyatt fort. »So viel Geld kann er im Internet nicht bewegen, ohne dass es jemand merkt. So nah waren wir noch nie am Geschehen dran, und Lily versucht das auszunutzen. Sie konzentriert sich zuerst darauf, Konten ausfindig zu machen, die eine Verbindung mit Virginia aufweisen.«
    Plötzlich war noch eine andere Stimme durch das Telefon zu hören. »Da ist er! Ich kann das Schwein sehen.«
    Dean erkannte Brandon und fragte: »Was hat er gefunden?«
    »Warten Sie«, antwortete Wyatt. Dann folgte leises Gemurmel, und Blackstone sprach wieder in den Hörer. »Er ist gerade auf dem Playground .«
    »Der Sensenmann?«
    »Ja.«
    »Ich sehe dich«, kam Brandons Stimme aus dem Hintergrund. »Warum zeigst du dich nicht unter deinem Umhang, du kleines Arschloch.«
    Unglaublich! Sie sahen die Cartoon-Version dieses sadistischen Mörders ungehindert durchs Netz schlendern und konnten ihm nichts anhaben. »Kann er ihn orten?«
    Wyatt schien abgelenkt zu sein. »Warum geht es immer wieder an und aus? Verlieren Sie ihn?«
    »Shit! Oh nein, das machst du nicht!«, rief Brandon, und seine Stimme überschlug sich vor Enttäuschung.
    »Ich muss auflegen«, sagte Wyatt hektisch. »Wir tun, was wir können; ich glaube, er geht uns wieder durch die Lappen. Eins wissen wir allerdings: Der Sensenmann ist online, er vergnügt sich auf dem Playground , genau jetzt, in dieser Minute. Wenn Sie heute Morgen Befragungen durchführen, sollten Sie das vielleicht im Hinterkopf behalten.«
    »Verstanden«, sagte Dean und legte auf. Er steckte das Handy in die Tasche und informierte die anderen.
    »Warum klopfen wir dann nicht an die Tür des guten alten Mr Lee, sagen, dass wir uns ein bisschen mit ihm unterhalten wollen, und gucken, ob er online ist«, schlug Mulrooney vor. »Ich wette, er hat eine leistungsstarke Sicherheitsausrüstung dort draußen, die von einem topmodernen Computer gesteuert wird.«
    Die Idee hatte etwas für sich, aber Dean sah an Staceys Gesichtsausdruck, dass sie ernsthaft glaubte, dass sie ihre Zeit verschwendeten. Und offen gestanden durften sie keine

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