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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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bitte?«
    »Sie waren beide hier. Oder haben Sie das etwa nicht in Ihr kleines Buch geschrieben?« Der Mann lachte, aber es lag mehr Häme als Heiterkeit darin. »Tatsächlich meine ich mich zu erinnern, dass Lisa Tim gegenüber ein bisschen kurz angebunden war.« Er beugte sich vor, um den Anschein zu erwecken, dass er flüstern wollte, fuhr dann jedoch in gleicher Lautstärke fort: »Ich glaube, es hat ihn verletzt, dass sie seine Narben nicht mochte und nicht mit ihm tanzen wollte.«
    Ihr Blick wanderte zum anderen Ende des Raumes. Dort hatte Tim gerade einen stahlbewehrten Pfeil auf die Scheibe geworfen. Er landete im mittleren Ring. Volltreffer. Aber Tim zeigte keine Reaktion – weder ein Lachen noch einen Handschlag mit Randy.
    Weil er nämlich zuhörte. Das war an der angespannten Haltung seines Rückens zu erkennen.
    Wütend und weil sie ihren Bruder beschützen wollte, obwohl sie dienstlich hier war, lächelte sie Dick spöttisch an. »Oh, keine Sorge. Ich werde mir so einige Ihrer Stammgäste vorknöpfen. Nachdem ich mich ein bisschen über sie schlaugemacht habe, versteht sich.«
    Dick erbleichte sichtlich. Offenbar begriff er, dass sein Seitenhieb ihn nur tiefer in die Sache hineingeritten hatte. Er wischte sich die Hände an einem schmutzigen Tuch ab und murmelte: »Wirklich, Sheriff, das ist so lange her, dass ich mich nicht mehr richtig daran erinnern kann. Ich könnte allerdings ein paar Vermutungen anstellen.«
    Dean, der dem Wortwechsel schweigend zugehört und Stacey Rückendeckung gegeben hatte, warf ein: »Wie sieht es mit Belegen von Kreditkartenzahlungen an dem Abend aus?«
    Der Kneipenbesitzer schnaubte. »Ich bezweifle, dass irgendjemand hier eine Kreditkarte bekommen würde.«
    »Aber Sie können trotzdem nachsehen«, beharrte der Special Agent mit tiefer, ruhiger Stimme, in der so viel Selbstvertrauen lag, dass sie jedem, der etwas zu verbergen hatte, eine Heidenangst einjagte.
    Oder die weiblichen Instinkte in jeder Frau weckte, die auch nur ansatzweise romantisch veranlagt war.
    »In Ordnung«, brummte Dick. »Auch wenn es nichts bringen wird.«
    »Danke für Ihre Hilfsbereitschaft«, sagte Stacey und wusste, dass sie eiskalt und nicht im Mindesten dankbar klang.
    »Kein Problem. Überrascht mich ja, dass Sie nicht sowieso schon längst wissen, wer in der Nacht alles hier war. Haben Sie mein Lokal nicht von Deputys überwachen lassen?« Dick zwang sich zu einem schwachen Lächeln. »Ich weiß, dass Sie versucht haben, mir etwas ans Bein zu binden, indem Sie minderjährige Kinder hier reingeschickt haben. Aber ich bediene niemanden, der keinen Ausweis vorzeigen kann.«
    Sie runzelte die Stirn. Auch wenn die Idee gar nicht so übel war – Stacey war nicht so naiv anzunehmen, dass Dick darauf hereinfallen würde. Dafür war er zu clever. Außerdem kannte er die Namen und das Alter von jedem einzelnen Teenager im Bezirk. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Tja, letzten Frühling kamen ab und zu Kinder rein, die glaubten, sie kämen hier an Bier.« Er kratzte sich den ergrauten Kinnbart. »Wo ich gerade darüber nachdenke – in der Nacht, in der das Zimmerman-Mädchen verschwunden ist, gab es einen kurzen Krawall. Musste den kleinen Flanagan hier rauskomplimentieren.«
    Flanagan. Mike Flanagan. Wieso überraschte sie das nicht?
    Sie verwarf den Gedanken, dass Teenager, die an Bier heranzukommen versuchten, irgendetwas mit dem Mord an Lisa zu tun haben könnten. Dennoch wurde ihr klar, dass sie mit Mike sprechen musste. Denn wenn er hinausgeworfen worden war, konnte es sehr gut sein, dass er sich noch draußen herumgedrückt hatte. Solche Bengel wie er waren nachtragend. Stacey traute ihm zu, dass er noch einen Reifen zerstochen oder ein Fenster eingeworfen hatte – was immer ein junger Bursche, der seinen Willen nicht bekam, tun mochte, um sich abzureagieren.
    Und wenn er hier herumgelungert war, hatte er vielleicht etwas gesehen.
    »Das Einzige, woran ich mich sonst noch erinnern kann, ist, dass Lisas Stiefvater gegen Mitternacht hier angerufen hat, weil er nach ihr gesucht hat. Er war stocksauer wegen seines Wagens.«
    Das hatte sie nicht gewusst. »Stan Freed? Haben Sie ihm erzählt, dass sie hier war?«
    Dick schob die magere Brust vor und hob die Stimme. »Nee. Ich verpetze niemanden. Das ging den Alten nichts an.«
    Hatte Stan sich vielleicht auf den Weg gemacht, um nach ihr zu suchen?
    »Oh!«, fuhr Dick fort, als fiele ihm plötzlich noch etwas ein. »Und Warren hat die

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