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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Deswegen hatte ich überhaupt nicht erwartet, dass sie sich noch einmal hereinlegen lassen würde. Diesmal ging es um Wohltätigkeit. Essen für hungernde Kinder in Afrika .«
    Guter Gott, es liefen wirklich kranke Menschen auf dieser Welt herum, die die Alten und Hilflosen ausbeuteten. »Das tut mir leid. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr .«
    »Mir auch. Als sie gemerkt hat, dass sie diesen Dieben sämtliche Informationen gegeben hatte, die sie brauchten, um sie vollständig auszurauben und sich auch den letzten Penny ihrer Altersvorsorge unter den Nagel zu reißen, hat sie die Belastung einfach nicht mehr ausgehalten. Die Ärzte sagen, es war ein natürlicher Tod. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der Stress zu dem Herzinfarkt beigetragen hat – wenn er ihn nicht sogar ausgelöst hat .«
    Ohne groß zu überlegen, streckte Alec den Arm aus und ergriff ihre Hand. Ihre Finger schlangen sich um die seinen. »Ich kann mir vorstellen, wie schlimm das für dich gewesen sein muss .«
    Verbittert antwortete sie: »Vor allem, weil ich ihr den bescheuerten Computer damals auch noch geschenkt und gesagt habe: ›Willkommen im Zeitalter des Internets, Grandma!‹ Ja, das war schon ziemlich schlimm .«
    Plötzlich ergab Samantha Daltons ganze Geschichte Sinn. Das Bild, das er von ihr gewonnen hatte, die Entscheidungen, die sie gefällt hatte, ihr gesamter Lebensstil – all das passte nun zusammen. Als sie ihm in der vorletzten Nacht von ihrer Ehe erzählt hatte, hatten sich bereits einige Puzzleteile zusammengefügt. Jetzt schlossen sich auch die letzten Lücken, und Alec verstand, warum sie ihre Website ins Leben gerufen hatte, warum sie ihr Buch geschrieben hatte. Warum sie sich durch Betrug im Internet so persönlich angegriffen fühlte.
    Nur eine Frage blieb offen – war sie bereit, sich von der Vergangenheit zu lösen, ihr selbst auferlegtes Einsiedlerdasein hinter sich zu lassen und sich wieder dem Leben zuzuwenden?
    »Wann ist das alles passiert ?«
    »Angefangen hat es gleich, nachdem ich geheiratet hatte. Aber sie ist vor ungefähr drei Jahren gestorben .«
    Natürlich, das war um die Zeit herum, als ihr Blog online ging. Das musste unglaublich schwer für sie gewesen sein – nach diesem Albtraum auch noch zu erfahren, dass ihr Mann sie betrog, und schließlich eine schmerzvolle Scheidung durchzumachen.
    Er konnte nur wiederholen, was er bereits gesagt hatte. »Es tut mir so leid .«
    Sie nickte dankbar. Dann sprach sie schnell weiter, als wollte sie sich lieber nicht zu lange mit der Vergangenheit aufhalten. »Die Mistkerle, die sie ausgeraubt haben, sind nie gefasst worden .«
    »Woher wusste dieser Flynt überhaupt von deiner Großmutter ?«
    Sie rieb sich die Augen. »Ehrlich gesagt bin ich mir da auch nicht so sicher. Ich habe ihm jedenfalls keine privaten Informationen über mich gegeben, als ich ihn interviewt habe .«
    »Klug von dir .«
    »Er hat behauptet, dass er Kontakte habe, die Bescheid wüssten. Dass er einen von diesen Mistkerlen gefunden und sich um ihn ›gekümmert‹ habe, was auch immer das heißen soll .«
    »Das ist eine ziemlich kühne Behauptung. Wenn es so gelaufen ist wie bei den meisten Internetverbrechen, dann haben diese Leute vermutlich aus einiger Entfernung operiert, wahrscheinlich sogar von einem anderen Land aus .«
    »Tatsächlich wissen wir, dass zumindest einer von ihnen aus dieser Gegend kommt. Offensichtlich hat sich meine Großmutter, ein oder zwei Tage bevor sie gestorben ist, mit ihm getroffen, und da hat er sie irgendwie überredet, ihm den Zugang zu ihren Konten zu geben. Eines hat er höchstpersönlich in einer Bank im Westen von Maryland leer geräumt .«
    Das überraschte ihn. Gleichzeitig dachte Alec, dass Sam ganz schön darunter gelitten haben musste. Nicht genug, dass ihre Großmutter übers Internet abgezockt worden war – sie war einem der Täter sogar von Angesicht zu Angesicht begegnet.
    Was bei so einem Treffen alles hätte passieren können! Allein dieser Gedanke musste Sam wohl noch viele Nächte lang den Schlaf geraubt haben. Und irgendwie machte es das Ganze noch fürchterlicher.
    Aber dadurch war es zumindest im Bereich des Möglichen, dass die beiden Sträflinge im selben Gefängnis saßen. »Trotzdem ist es unwahrscheinlich. Sehr unwahrscheinlich .«
    »Als ob ich das nicht wüsste .« Sie zitterte leicht. »Aber Jimmy weiß nicht, dass ich ihm diesen Mist nicht abnehme .«
    Und das könnte sich tatsächlich zu ihrem Vorteil auswirken.

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