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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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wissen doch, dass hier nicht ohne Grund eine Kleiderordnung herrscht « , wies er sie zurecht, ohne auf ihre Begrüßung einzugehen. Er runzelte die Stirn, als er auf ihren Rocksaum hinabsah. Obwohl sie mit diesem Outfit problemlos auf jede Party hätte gehen können, war es für einen Gefängnisbesuch unangebracht – wenn sie sich recht erinnerte, mussten die Röcke von Frauen bis zum Knie reichen. »Viele dieser Männer sind keine weibliche Gesellschaft gewohnt. Wir möchten nicht, dass es zu einem Aufstand kommt. Es ist schwierig genug, eine junge Frau auf das Gelände zu lassen. Ein solches aufreizendes Äußeres erleichtert uns nicht gerade die Arbeit .«
    Sam schoss die Röte ins Gesicht. Seit ihrer Teenagerzeit war sie nicht mehr wegen ihrer Kleidung gerügt worden. Damals wollte ihre Mutter ihr verbieten, eine Jeans zu tragen, deren Gesäßtasche an einer Ecke abgerissen war. Doch Sam blieb ruhig und antwortete: »Entschuldigen Sie bitte! Ich habe die Kleiderordnung vergessen .«
    »Der Großteil der Häftlinge wird uns gar nicht zu Gesicht bekommen « , schaltete Alec sich ein, trat neben sie und bot ihr seinen stummen Beistand an, als hätte er gespürt, wie verlegen sie war. »Vielleicht kann sie den Mantel anbehalten ?«
    Der Gefängnisdirektor gab nicht nach. »Mäntel verstoßen ebenfalls gegen die Kleiderordnung. Ich habe die Regeln nicht aufgestellt – das macht der Staat – , aber in diesem Fall stimme ich ihnen zu. Es handelt sich um eine Frage der Sicherheit – die der Insassen, meiner Mitarbeiter und Ihrer eigenen, Ma’am .«
    Alec zog seine Dienstmarke hervor, die er gerade eingesteckt hatte, nachdem die Wachmänner sie kontrolliert hatten. »Herr Direktor, Mrs Dalton unterstützt mich bei einer Ermittlung, und ich bin wirklich auf ihre Hilfe angewiesen. Können Sie uns nicht irgendwie entgegenkommen? Wie wäre es, wenn Sie zum Beispiel den Mantel gründlich durchsuchen und ihr erlauben, ihn anzubehalten? Das Verbot soll doch sicher das Einschmuggeln von Waffen verhindern, oder ?«
    Direktor Andrew erwiderte Alecs Blick, und einen Augenblick lang dachte Sam, er würde den Vorschlag ablehnen. Wie peinlich wäre es, wenn sie wie ein aufsässiges Kind hinausgeschickt werden würde, um im Auto zu warten – weil an ihrem blöden Rock ein paar Zentimeter fehlten?
    Schließlich seufzte der Direktor gereizt. »Also gut. Wenn es denn so dringend ist .« Er nickte einem der Wachmänner zu. Der tastete Sams Mantel ab, fuhr mit den Händen in die Taschen hinein, befühlte das Futter und reichte ihn ihr zurück.
    »Bitte halten Sie den Mantel während Ihres gesamten Aufenthalts geschlossen! Es ist so schon nicht leicht, diese Tiere im Zaum zu halten « , wies Andrew sie an. »Ich möchte wirklich nicht, dass Ärger aufkommt, weil einer der Männer wegen einer schönen Wade den Kopf verliert. Diese Leute haben der Gesellschaft draußen bereits genug geschadet; ich werde nicht dulden, dass sie hier drin irgendwelche Störungen verursachen .«
    Das klang ziemlich schroff. Offensichtlich nahm der Mann seine Aufgabe ernst. »Ich verstehe « , antwortete Sam und fühlte sich, als wäre sie mindestens um die Hälfte geschrumpft. Sie schwor sich, ihren Kleiderschrank zu durchforsten und alles auszumisten, was ihr zu klein war, sobald sie wieder nach Hause könnte.
    »Gut .« Nach einigen knappen Anweisungen nickte der Direktor den Wachmännern zu, drehte sich um und ging.
    Als er verschwunden war, beugte Alec sich zu ihr hinüber und flüsterte: »Tut mir leid wegen der Klamotten .«
    Sam knöpfte ihren Mantel vom Hals bis zu den Knien zu. Sie wusste, dass sie innerhalb kürzester Zeit völlig durchgeschwitzt sein würde, aber sie wollte nicht, dass ihr die Ohren lang gezogen wurden, weil sie die Regeln nicht befolgte. »Schon gut .«
    Nachdem sie sich gebührend verhüllt hatte, wurden sie in einen separaten Besprechungsraum geführt. Sams voriges Treffen mit Flynt hatte im ganz normalen Besucherbereich stattgefunden, wo dickes Plexiglas sie von dem Häftling getrennt hatte. Hier war das anders. Dies war ein Raum, in dem gearbeitet wurde – offensichtlich war er für Verhöre durch Polizeibeamte gedacht und nicht für den privaten Besuch der Insassen.
    Der Gedanke, dass zwischen ihr und dem Verbrecher, den sie treffen wollten, keine Trennwand stehen würde, war ihr gar nicht gekommen. Um ihre persönliche Sicherheit sorgte sie sich zwar nicht. Erstens war Jimmy nicht wegen Gewaltverbrechen eingesperrt worden,

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