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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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wusste Jimmy das? Vielleicht stimmte es doch. Vielleicht hatte dieser andere Dieb gemerkt, dass eines seiner Betrugsopfer an der Belastung zugrunde gegangen war. Sie schwankte.
    »Sam !« Alec sprang neben ihr auf, und auf der anderen Seite des Tisches erhoben sich auch Flynt und sein Anwalt von ihren Stühlen.
    Alec legte ihr stützend den Arm um die Taille. »Ist alles in Ordnung ?«
    »Mir geht’s gut « , flüsterte sie. Sie schloss die Augen und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Den Schweiß, den sie dort spürte, nutzte sie gleich als Ausrede, um ihre Erschütterung zu verbergen. »Mir ist einfach nur heiß. Ich muss kurz rausgehen und mich abkühlen .«
    »Jetzt nehmen Sie ihr doch den Mantel ab« , blaffte Jimmy.
    Ohne ihm Beachtung zu schenken, führte Alec sie zur Tür. Der Wärter machte ihnen sofort auf. Aber bevor sie hinaustrat, musste Sam noch eines tun. Sonst wäre das Gespräch vorbei, bevor es überhaupt angefangen hatte; das wusste sie. Sobald sie den Raum verließ, hätte Jimmy keinen Grund mehr, mit Alec zu reden.
    Aber sie konnte nicht bleiben. Sie konnte einfach nicht.
    Mit einem trockenen Schlucken zwang sie sich zu einem schwachen Lächeln und sah über die Schulter hinweg zu Flynt. »Ist schon gut, wirklich. Ich bin selbst schuld; ich kann den Mantel nicht ausziehen, weil ich die Kleiderordnung vergessen habe .«
    Sein Mund formte sich zu einem großen runden O, als würde er sich gerade vorstellen, dass sie unter ihrem Mantel nichts außer einem Bikini trug.
    Sie unterdrückte eine Grimasse und fuhr fort: »Jimmy, ich muss nach draußen, aber könnten Sie bitte versuchen, Agent Lambert weiterzuhelfen – mir zuliebe? Das ist ausgesprochen wichtig für mich, und ich wäre Ihnen zu ewigem Dank verpflichtet !«
    Auf dem fahlen Gesicht des Häftlings erschien ein breites Lächeln, und seine tief liegenden Augen fingen beinahe an zu leuchten. Einfach nur, weil er ihr einen weiteren Gefallen tun konnte. Auf ihr persönliches Bitten hin. Dachte er, dass er sie dadurch dazu bringen konnte, ihn zu mögen?
    Himmel, wenn sie nicht gleich in Ohnmacht fallen würde, würde sie wahrscheinlich in Tränen ausbrechen. Ihre widersprüchlichen Gefühle verwirrten sie völlig – einerseits empfand sie diesem Mann gegenüber Abscheu, andererseits Mitleid; Entsetzen und Dankbarkeit hielten sich die Waage. Sam hatte keine Ahnung, wie sie aus dieser Klemme herauskommen sollte.
    Also tat sie das Einzige, was ihr blieb. Ohne überhaupt abzuwarten, ob der Sträfling ihr die Bitte erfüllen würde und mit Alec sprach, stürzte sie hinaus und ließ Jimmy Flynt und sein jämmerliches Dasein hinter sich.
    Wyatt Blackstone war kein hochmütiger Mann. Doch wenn er einen Charakterzug hatte, auf den er stolz sein konnte, dann war das seine Fähigkeit, seine Gefühle stets unter Kontrolle zu halten.
    Als kleiner Junge hatte er erlebt, wohin es führen konnte, wenn jemand aus Wut, Missgunst oder Groll heraus handelte. Er hatte am eigenen Leibe erfahren, welche Gefahren es in sich barg, wenn Leute zu Sklaven ihrer Gefühle wurden. Daher überließ er niemals seinen Emotionen die Zügel, wenn eigentlich sein Verstand gefragt war. Selbst als er von genau den Leuten angegriffen worden war, die er einmal bewundert hatte, hatte er es irgendwie geschafft, sich zu beherrschen und den ungeheuren Einbruch seiner Karriere ungerührt hinzunehmen. Zumindest tagsüber, wenn aller Augen auf ihn gerichtet waren.
    Das alles konnte jedoch nicht verhindern, dass sich tief in seinem Inneren ein harter Klumpen aus reinem Zorn bildete, der mit jedem Wort, das Special Agent Tom Anspaugh von sich gab, weiter wuchs.
    »Was soll das heißen, Sie nehmen Agent Fletcher heute Abend zu einer verdeckten Ermittlung mit nach Williamsburg ?« , fragte er, und irgendwie gelang es ihm, mit ruhiger Stimme und gleichmäßigem Tonfall zu sprechen. Wenn Agent Anspaugh auch nur einen Funken Verstand besäße, hätte er jedoch Wyatts zusammengepresste Lippen und das Pochen in seiner Schläfe bemerkt.
    »Wie gesagt, der Chat gestern Abend ist richtig gut gelaufen – wir hatten ihn so lange an der Angel, dass dieses Schwein Lovesprettyboys höchstwahrscheinlich wirklich angebissen hat .«
    Wyatt erstarrte vor Überraschung, als er diesen Namen hörte, aber seine Miene verriet nichts. Langsam ergab es Sinn, dass Lily bei dieser Sache beteiligt sein sollte.
    »Gestern Abend ?« Als Lily ihre Zeugin hatte bewachen sollen?
    »Ja, sie haben stundenlang

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