Black CATS - Parrish, L: Black CATS
es dir gut ?«
Sam nickte, dann deutete sie zu dem Tisch mit den Stühlen. Als sie alle Platz genommen hatten, versuchte Alec wieder, ein Gespräch mit Flynt in Gang zu bringen. »Wie Ihnen vielleicht bereits mitgeteilt worden ist, würde ich gerne mit Ihnen über Ihre Vergangenheit sprechen. Ihre Äußerungen werden Ihnen in keiner Weise zur Last gelegt. Wir hoffen lediglich, dass Ihr Wissen uns bei zukünftigen Ermittlungen weiterhelfen kann .«
Flynt würdigte ihn keines Blickes. »Ist dir nicht heiß mit dem Mantel, Samantha ?«
Sam rutschte auf dem unbequemen Stuhl hin und her. Ja, ihr war heiß; sie spürte, wie sich ein dünnes Rinnsal aus Schweiß auf ihrer Oberlippe und am Haaransatz bildete. Der Raum war gut geheizt, und die helle Deckenbeleuchtung tat ein Übriges. Dennoch gelang es ihr zu lächeln. »Mir geht’s gut, danke !«
Alec beugte sich über den Tisch. »Mr Flynt … «
»Du siehst aber gar nicht gut aus. Du solltest den Mantel ausziehen .«
»Jimmy, schauen Sie mal « , sagte Sam, die spüren konnte, wie Alecs Ungeduld wuchs. »Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie sich mit Agent Lambert unterhalten würden. Er ist eigens auf meine Empfehlung hin heute hierhergekommen .«
Die wässrigen Augen des Häftlings weiteten sich vor Freude. Da sie wusste, wie sein Verstand arbeitete, konnte sie sich vorstellen, dass er sich jetzt einbildete, wie schwer er sie beeindruckt haben musste. Flynt mochte zwar Millionen gestohlen haben, aber tief in seinem Innersten war er immer noch ein Kleinkrimineller. Er hatte sich einfach eines Computers bedient statt der üblichen Einbrecherwerkzeuge.
»Sie würden mir einen weiteren persönlichen Gefallen tun, wenn Sie ihm helfen .« Sam schluckte ihren Widerwillen hinunter und fügte hinzu: »Sie kennen ja meine Familiengeschichte .«
Jimmy sog hörbar die Luft ein. Anscheinend hatte er ihre letzte Bemerkung genau so aufgenommen, wie sie es beabsichtigt hatte – als Bestätigung, dass er ihr bereits einen Gefallen getan hatte. Und zwar einen großen.
»Aber gerne doch .« Fragend sah er seinen Anwalt an. »Das ist alles vertraulich, oder? Nichts, was ich sage, kann gegen mich verwendet werden ?«
Carter hielt kurz Rücksprache mit Alec; dann nickte er ihm zu. »Sie können sagen, was immer Sie wollen .«
»Gut .« Er verschränkte die mageren, knochigen Hände auf dem Tisch und fuhr fort: »Wahrscheinlich würde es sowieso keine Rolle spielen, selbst wenn Sie mich deswegen anklagen würden. Ich bin schon längst tot, bevor auch nur irgendwer mich dafür verurteilen kann, dass ich einen anderen Knasti abgestochen habe .« Seine Augen leuchteten, als er hinzufügte: »Er hatte das verdient, Samantha – bei allem, was er und seine Jungs dir und deiner armen Großmutter angetan haben. Alte Leute habe ich nie ausgebeutet; nicht einen Penny habe ich von jemandem gestohlen, der selbst kein Geld hatte .«
Sam bezweifelte das. Was sie allerdings nicht anzweifelte, war die Leidenschaft in Jimmys Stimme. Eigentlich hatte sie einfach nur eine dreiste Lüge von ihm erwartet. Doch das klang tatsächlich so, als glaubte er selbst jedes einzelne Wort.
Auf einmal wurde Sams Atem schnell und flach. Ihr Kopf fühlte sich ganz leer an. Wahrscheinlich war die Hitze schuld.
Aber vielleicht lag es noch an etwas anderem. Zum ersten Mal fragte sie sich, ob an Jimmy Flynts Geschichte nicht doch ein Körnchen Wahrheit war. Ob er tatsächlich einen der Männer gefunden hatte, deren Namen und Gesichter sie nicht kannte und die sie doch schon so lange hasste, und ihm etwas angetan hatte.
Konnte das wirklich sein?
»Das war ein böser Mann « , fuhr Jimmy fort, als wüsste er, was sie gerade dachte. »Hat versucht, es abzustreiten, aber ich wusste ja genau, was er mit deiner Großmutter gemacht hat – mit ihrer Rente und so .«
Der Raum begann sich zu drehen. Sam klammerte sich an der Tischkante fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ja, Sam hatte mehrere Interviews gegeben, als das Buch erschienen war, und hatte nebenbei erwähnt, dass es einen privaten, familiären Grund für ihr Engagement gab. Aber das Detail, das Flynt da aussprach, konnte er nicht so einfach herausgefunden haben – vor allem nicht hier im Gefängnis und nachdem es ihm gerichtlich verboten war, sich einem Computer zu nähern.
»Er wird nie wieder einer armen alten Dame das Geld aus der Tasche ziehen, bis sie einen Herzinfarkt kriegt .«
Sam stand auf, obwohl ihr die Knie zitterten. Woher
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