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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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nicht in dieses Haus hineingehen, sondern lediglich als Beobachterin dabei sein, und zwar in angemessener Entfernung zum Ort der Festnahme .«
    Anspaugh verdrehte die Augen. »Meine Güte, der Typ ist ein Kinderschänder, nicht Jack the Ripper !«
    Wyatt zog lediglich eine Augenbraue hoch. »Ist das ein Nein ?«
    Anspaugh zögerte.
    »Also gut. Dann fürchte ich, werde ich Agent Fletcher nicht die Erlaubnis geben können, Sie bei dem Einsatz zu begleiten .«
    »Warten Sie, Blackstone « , sagte der andere Agent, dessen Hals über dem eng zugeknöpften Kragen eine leuchtend rote Farbe annahm. »Geht in Ordnung. Sie kann im Überwachungswagen bleiben; da ist sie keinen Augenblick allein .«
    Wieder öffnete Lily den Mund, aber Wyatt begegnete ihrem Blick und gab ihr wortlos zu verstehen, dass es entweder nach seinen Regeln laufen würde – oder gar nicht. Er bereute es beinahe schon, dass er es so weit hatte kommen lassen.
    Sie klappte den Mund wieder zu.
    »Na dann. Agent Fletcher, Sie dürfen Agent Anspaugh heute Abend bei dem Einsatz unterstützen .«
    Anspaugh strahlte. Offensichtlich fiel ihm gar nicht auf, wie verkrampft Lily dastand, die Hände ineinander verschränkt und den Kopf gesenkt. Völlig begeistert von sich selbst stand er auf und sagte: »Sehen Sie? Gar kein Problem. Hab Ihnen doch gesagt, dass ich mich um Sie kümmere. Im Moment verkabeln ein paar meiner Leute das leere Haus in Williamsburg, aber wir müssen bald aufbrechen. Halten Sie sich in einer halben Stunde bereit zur Abfahrt .« Damit marschierte er hinaus.
    Wie schon zur Begrüßung hatte er Blackstone auch zum Abschied nicht die Hand geschüttelt. Was nur bedeutete, dass Wyatt sich nicht mit einem Feuchttuch die Finger abwischen musste. Sein Büro war allein durch den Sauerstoff, den dieser Typ hier verbraucht hatte, schon schmutzig genug geworden.
    »Schließen Sie die Tür !«
    Lily gehorchte und wandte ihm den Rücken zu, bis das Schloss einrastete. Dann verharrte sie noch einen Augenblick. Ihr ganzer Körper straffte sich sichtlich, bevor sie sich umdrehte. »Ich wollte es Ihnen gerade erzählen .«
    Er bemühte sich nicht, seine Skepsis zu verbergen. »Natürlich .«
    »Wirklich! Diese ganze Angelegenheit ist so schnell ausgeufert; eigentlich habe ich ihnen nur bei ein paar Sachen am Computer geholfen, ein paar Ideen gesammelt .« Ein bitteres Lachen entfuhr ihr. »Ehrlich gesagt dachte ich zuerst, dass Anspaugh mich anbaggern will, und war kurz davor, ihn zurückzuweisen .«
    »Und in dem Augenblick hat er Ihnen tatsächlich einen möglichen Täter vor die Nase gesetzt .«
    Mit bestürztem Gesichtsausdruck fragte Lily: »Denken Sie, er lügt ?« Sofort schüttelte sie den Kopf und beantwortete die Frage selbst. »Nein. Das glaube ich nicht. Die Gegend passt genau zum Aufenthaltsort des Verdächtigen. Außerdem habe ich die Protokolle gelesen. Lovesprettyboys hat auf Satan’s Playground die ganze Zeit das Wort ›entzückend‹ benutzt. Dieser angebliche Junge macht das auch, obwohl so ein Wort keinem Kind je über die Lippen käme .«
    »Selbst wenn Anspaugh nicht lügt – Sie haben auf jeden Fall gelogen .«
    Lily sank auf einen Stuhl. »Es tut mir so leid .«
    Wenigstens versuchte sie nicht, es abzustreiten oder herunterzuspielen, als hätte sie nicht gelogen, sondern lediglich etwas verschwiegen. Dieser Mist funktionierte hier nicht – dafür stand in diesem Beruf zu viel auf dem Spiel.
    »Aber ich hatte wirklich vor, es Ihnen zu erzählen. Sie können Alec fragen. Ich habe ihm gestern Abend versprochen, dass ich heute zu Ihnen gehe .«
    Wyatt lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Ich habe es nicht nötig, zwischen meinen Angestellten hin und her zu laufen und ihre Geschichten zu überprüfen. So führe ich meine Abteilung nicht. Entweder herrscht Vertrauen zwischen uns – oder nicht .«
    Sie schloss für einen Moment die Augen, und ihr Kehlkopf hüpfte, als sie trocken schluckte.
    Ohne sich davon erweichen zu lassen, fuhr er fort: »Im Augenblick ist das nicht der Fall. Ich muss Ihre Loyalität hinterfragen, weil ich nicht weiß, ob ich Ihnen vertrauen kann .«
    »Sie können … «
    »Und offenbar haben Sie nicht besonders viel Vertrauen in mich, denn Sie haben die ganze Angelegenheit für sich behalten .«
    »Das stimmt nicht « , brauste sie auf und reckte das Kinn. Zum ersten Mal, seit sie diesen Raum betreten hatte, wurde sie wirklich zornig. »Ich vertraue Ihnen. Ich vertraue jedem Mitglied dieses Teams

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