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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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gechattet. Und sie hat die ganze Zeit so getan, als würde sie glauben, er wäre ein zwölfjähriger Junge. Lil hat behauptet, dass ihre Eltern die Nacht über weg wären und sie auf ihren kleinen Bruder aufpassen müsste. Der Kerl hat geradezu danach gegeifert zu erfahren, wo sie wohnt .«
    Einen Moment lang schwieg Wyatt, während er die bruchstückhaften Informationen aneinanderfügte. Vor fünf Minuten war Anspaugh in sein Büro geplatzt, ohne zu klopfen, geschweige denn einen Termin zu haben. Dann hatte er zu einem Gespräch angesetzt, von dem er offensichtlich erwartete, dass Wyatt ihm folgen konnte.
    Leider hatte Wyatt nicht die leiseste Ahnung gehabt, wovon in Gottes Namen dieser Kerl überhaupt sprach. Allerdings ließ er ihn das nicht merken, jedenfalls noch nicht. Er kannte Anspaugh. Und vor allem wusste er, wie man mit Männern wie Anspaugh umgehen musste. Nur ein Narr würde einem so ehrgeizigen, skrupellosen Menschen den Vorteil der Überlegenheit bieten, und Wyatt war kein Narr.
    Auch wenn ihn langsam die Gewissheit beschlich, dass eine seiner eigenen Mitarbeiterinnen, Lily Fletcher, ihn für dumm verkaufen wollte.
    Denn das, was Anspaugh ihm bisher eröffnet hatte, schien darauf hinzuweisen, dass Lily heimlich mit einem anderen Team gegen einen Pädophilen ermittelt hatte. Das störte ihn aus zwei Gründen. Erstens konnte er keine Mitarbeiter in seinem Team brauchen, denen er nicht vertrauen konnte. Dass Lily ihm die ganze Angelegenheit verschwiegen hatte, war offensichtlich nur zu einem Zweck geschehen: damit Wyatt nicht herausfand, was sie trieb.
    Das wiederum hatte seinen Grund wahrscheinlich in Wyatts zweitem Vorbehalt – Lilys Vergangenheit.
    Er konnte nachvollziehen, dass sie andere Kinder davor bewahren wollte, verschleppt und missbraucht zu werden wie ihr Neffe. Aber er hatte sich nichts vorgemacht: Fletcher war immer noch verwundbar. Innerlich immer noch gebrochen. Man merkte es an dem leeren, unruhigen Ausdruck ihrer Augen und dem hohlen Klang ihres seltenen Lachens. Deswegen hatte er sie damals, als ihr das kranke Treiben des Kinderschänders auf Satan’s Playground so nahe gegangen war, davor gewarnt, ihren Job von ihren Gefühlen beeinträchtigen zu lassen.
    Aber du hast es ihr nicht verboten.
    Nein. Hatte er nicht. Er hatte ihr davon abgeraten, aber er hatte ihr nicht untersagt, einem anderen CAT , das sich für den Kinderschutz einsetzte, bei der Ermittlung gegen Satan’s Playground zu helfen. Sie hatte ihm ihre Mitarbeit jedoch verheimlicht, und das konnte nur eines bedeuten: Sie wusste, dass er es nicht billigen würde, wenn sich die Sache so lange hinzog.
    Sie war auf einem schmalen Grat gewandert: Zwar missachtete sie keinen direkten Befehl, denn er hatte ihr keinen gegeben. Aber nur aus einem Grund – sie hatte Wyatt nie gebeten, die Grenzen ihrer ursprünglichen Übereinkunft weiter zu stecken.
    Sein erster Reflex war, Lilys Versetzung zu beantragen. Vielleicht würde er das wirklich tun. Das Einzige, was ihn noch davon abhielt, war die Schuld, die er selbst an der Sache trug. Er hatte Lilys Schwächen gekannt, als er sie ins Team geholt hatte. Er hatte gesehen, wie sie auf den Kindesmissbrauch auf dem Cyber-Spielplatz reagiert hatte. Und er hatte ihr damals ihre Bitte nicht rundweg abgeschlagen.
    »Warum muss Lily bei der Verhaftung selbst anwesend sein ?« , fragte er, um herauszubekommen, wie tief seine Agentin in der ganzen Angelegenheit drinsteckte.
    Anspaugh zuckte mit den Schultern. »Na ja, zum einen hasst sie diesen Lovesprettyboys so sehr, dass sie vermutlich dabei sein will .«
    »Sie glauben also tatsächlich, dass dieser Verdächtige heute Abend zu dem Haus kommen wird. Warum? Wieso sollte er davon ausgehen, dass dieses kleine Mädchen ihn überhaupt hereinlässt, wenn er sich doch die ganze Zeit als Kind ausgegeben hat ?«
    »Wir wissen bereits, dass der Freak nicht einfach nur kleine Kinder missbrauchen will; er will sie leiden sehen, will sie sterben sehen .«
    Genau das hatte der Mann beabsichtigt, als er dem Sensenmann ein kleines Vermögen dafür zahlen wollte, dass er an seiner Stelle tätlich wurde.
    »Deswegen sind wir davon überzeugt, dass er nicht lediglich ein stinknormaler Perversling ist, der ein kleines Mädchen dazu bringen will, sich mit einem erwachsenen Mann zu treffen. Dieses Schwein wartet wahrscheinlich einfach nur auf die richtige Gelegenheit, um zur Tat zu schreiten – zum Beispiel zwei Kinder, die allein zu Hause sind. Das eine

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