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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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bevorstand, in der er sich mit aller Macht davon abhalten musste, sich über die Zeugin herzumachen.
    »Er ist ein eigenartiger Typ. Die Rolle vom armen, dümmlichen Sträfling spielt er ziemlich gut, aber in Wirklichkeit ist er ganz schön gerissen .«
    »Allerdings. Aber konnte er dir irgendwie weiterhelfen ?«
    »Ja, ich glaube, das konnte er tatsächlich .«
    »Wie denn ?«
    Alec stand auf und schob einen Stuhl an den Esstisch vor der kleinen Anrichte. Dann griff er nach seiner Laptoptasche und packte das Notebook aus, auf dem er während des Gesprächs vorhin ein paar Dinge mitgetippt hatte. »Was mich wohl am meisten überrascht hat, war die Art und Weise, wie er über seine Opfer gesprochen hat – jedenfalls ab dem Moment, als du außer Hörweite warst .«
    Sam kam vom Sofa herüber und setzte sich ihm gegenüber. »Mich überrascht das nicht. Als wir uns damals das erste Mal unterhalten haben, hatte ich den Eindruck, dass er richtig auf die Leute herabsieht, die er bestohlen hat. Dass er überhaupt kein Mitleid mit ihnen verspürt .« Sie schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Seien es nun wehrlose Großmütter oder nicht .«
    Einem plötzlichen Impuls folgend, legte Alec eine Hand auf ihre und drückte sie leicht. »Es tut mir schrecklich leid, dass du heute durch so eine Hölle durchmusstest. Was er da gesagt hat … hat das dein Urteil über seine Behauptungen geändert ?«
    »Du meinst, was diesen anderen, angeblichen Mitgefangenen angeht? Vielleicht. Ich versteh nicht ganz, woher er das alles wissen kann .«
    »Sam, sieh mal, du hast selbst gesagt, dass der Typ clever genug ist, um Hunderte von Menschen übers Internet abzuzocken. Zweifelst du wirklich daran, dass er alles, was er über dich und deine Familiengeschichte wissen will, herausfinden kann? Er wusste jedenfalls, dass du heute Geburtstag hast .«
    »Ich hab keine Ahnung, wie er davon erfahren hat. Sein Urteil verbietet ihm den Zugang zum Internet .«
    »Normalerweise sind auch Drogen, Pornohefte und Waffen im Gefängnis verboten. Glaubst du etwa, da hält sich jemand dran? Ich bin mir ziemlich sicher, dass Flynt zumindest jemanden kennt, der Internetzugang hat und alles für ihn herausbekommen kann, was er wissen will .«
    Mit einem Nicken räumte sie ein, dass er wohl recht hatte.
    »Er hat dich ganz schön aus dem Konzept gebracht, was ?« , sagte Alec.
    »Irgendwie schon .«
    »Bist du inzwischen wieder einigermaßen auf dem Damm ?«
    »Alles wieder okay. Es ging mir schon fast wieder gut, sobald ich aus diesem stickigen Raum rausgegangen bin. Aber ich wollte euch nicht stören, deswegen habe ich gar nicht erst darüber nachgedacht, wieder reinzukommen .«
    »Das war auch gut so. Ich bezweifle, dass Jimmy mir weiterhin seine Aufmerksamkeit geschenkt hätte, wenn du dabeigesessen hättest .«
    »War auch kein großes Opfer. Obwohl der Direktor sich wegen meiner Rocklänge ziemlich angestellt hat, war er dann doch so nett und hat mich im Büro seiner Sekretärin warten lassen, statt mich zum Auto zurückzuschicken. Wahrscheinlich hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er mich gezwungen hat, den Mantel anzubehalten .«
    Alec versuchte die Stimmung mit einem schelmischen Lächeln zu heben. »Die Kleiderordnung war dann also auch aufgehoben ?«
    »Auch das. Aber zurück zu Jimmy, was ist dir noch aufgefallen ?«
    Sofort erstarb sein Lächeln wieder. »Ich glaube, was mich so erstaunt hat, war nicht nur, dass er kein Mitleid für seine Opfer empfindet – obwohl das mit Sicherheit der Fall ist .« Alec dachte einen Augenblick nach und versuchte, seine Eindrücke in Worte zu fassen. »Er scheint sich fast … irgendwie vor ihnen zu ekeln, weil sie so dumm waren, auf seine Masche reinzufallen .«
    »Als hätten sie es verdient ?«
    »Genau. Ein paar seiner Ansichten klangen sehr nach Nietzsche – dass einige Leute Jäger und andere Gejagte seien und die Welt eben so funktioniere. Seiner Meinung nach ist es genauso wenig falsch von ihm, jemanden zu bestehlen, wie von einem hungrigen Wolf, das schwächste Schaf einer Herde zu reißen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen .«
    »Klingt nach einer dissozialen Persönlichkeitsstörung « , erwiderte Sam.
    »Finde ich auch. Er glaubt tatsächlich, dass er der Welt einen Gefallen tut, weil er diesen Narren eine Lektion erteilt – obwohl er bei den meisten bezweifelt, dass sie daraus gelernt haben .«
    »So wie dein Täter .«
    Alec nickte. »Allerdings. Der hat seine Opfer auch als Narren und Dummköpfe

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