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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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eins über den Hinterkopf zu ziehen – weil er auch nur darüber nachgedacht hat, sich auf so etwas einzulassen .«
    Sie lächelte schwach. Alec gelang es nicht, ihr Lächeln zu erwidern. Wenn er darüber nachdachte, was er über die beiden Jungs wusste, vermutete er, dass Ryan wohl nichts unversucht gelassen hatte, um seinen Freund aufzuhalten. Und dennoch war er am Ende mit ihm in den Tod gegangen.
    Tragisch. Verdammt tragisch.
    »Und der Chat ?«
    »Ich bin kurz runter zum Supermarkt gelaufen und hatte mich nicht ausgeloggt. Als ich zurückkam, habe ich gesehen, dass er mich mehrmals angeschrieben hatte .«
    »Was hat er gesagt ?«
    »Er hat mich gefragt, ob jemals ein gedeckter Scheck Teil dieses Schwindels gewesen sei und ob so ein Scheck platzen könne. Was natürlich geht, wenn er gefälscht ist. Das passiert ständig, besonders den Leuten, die ihre Sachen bei Internetauktionen verkaufen. Oder solchen, die sich als Testkunden für irgendwelche Produkte melden oder Jobangebote für Heimarbeit annehmen .«
    Alec notierte sich, dass er den Aspekt mit den gedeckten Schecks überprüfen musste. Im Spurensicherungsbericht war kein Scheck erwähnt worden, und die Eltern der beiden Jungen hatten in den Befragungen auch nichts davon erzählt. Über diese Stellenanzeigen für Heimarbeit, die Sam erwähnt hatte, wollte er – im Hinblick auf den anderen Mord vor fünf Wochen – ebenfalls noch mehr in Erfahrung bringen.
    »Ich habe versucht, ihm zu antworten, aber da war er schon offline. Das war an dem Abend mit dem großen Schneesturm, und meine Internetverbindung war unterbrochen. Und dann habe ich nicht mehr daran gedacht .«
    Der Abend mit dem Schneesturm. Der Abend, an dem die Jungs verschwunden waren. Hätten sie sich auch dann auf das Treffen eingelassen, wenn die Betrugsexpertin, in die Ryan so viel Vertrauen gesetzt hatte, ihn persönlich vor der Gefahr gewarnt hätte? Den Computerspezialisten zufolge hatte Ryan Sams Antwort-E-Mail nicht geöffnet. Sie hatte in einem dieser schwarzen Löcher im World Wide Web festgehangen und war erst am nächsten Morgen in seinem Postfach gelandet.
    Aber die Sofortnachrichten … Wenn Samantha Dalton an ihrem Schreibtisch gesessen, sie gelesen und gleich beantwortet hätte – vielleicht wäre dann heute alles anders?
    Sie würde die Nachricht vom Mord an Ryan Smith überhaupt nicht gut verkraften.
    Und obwohl er sie gar nicht kannte, graute es Alec bereits davor, ihr davon erzählen zu müssen.
    Sie hatten die Leichen genau zum geplanten Zeitpunkt gefunden.
    Er hatte auf den Augenblick gewartet, wenn der Bericht in den Nachrichten erschien. Er hatte gewusst, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand das Auto entdeckte, stieg, sobald das Wetter wieder wärmer wurde. Und wenn sie das Auto erst einmal gefunden hatten, würden sie im Wasser nach den Insassen suchen.
    Er lachte leise und fragte sich, ob es den Tauchern der Bundespolizei gefallen hatte, durch das klirrend kalte Wasser zu schwimmen.
    Und wie hatten wohl die beiden Jungs nach dem Eisbad ausgesehen? Waren ihnen die Zehen abgefallen wie zerbrechliche Eiszapfen? Hatten ihre Augen vielleicht vier glänzenden Glasmurmeln geglichen? War ihre Haut zartweiß wie Porzellan gewesen oder eher von Adern durchzogen wie Marmor? War ihnen das Haar um den Kopf zu zwei wunderschönen kristallenen Heiligenscheinen aus Eis gefroren?
    Er hätte ihren Anblick genossen. Zwei Idioten, zu einem Denkmal ewiger Dummheit erstarrt.
    »Nicht zwei « , verbesserte er sich. »Der Zweite war kein Idiot .«
    Nein, Jasons unglückseliger Freund hatte einen Funken Intelligenz bewiesen. Aber das hatte nicht gereicht, um ihn vor einem kalten, düsteren Ende zu bewahren.
    »Tja, Pech .« Er verdrängte sein Unbehagen. Denn unangebrachte Loyalität verdiente fast das gleiche Urteil wie pure Dummheit. Für so etwas war in der Welt kein Platz.
    Er las sich noch einmal ganz genau den Artikel durch, der auf seinem Bildschirm angezeigt wurde, und suchte nach einem Hinweis im Tonfall oder in den Zitaten der Ermittler – einem Hinweis, der ihm verriet, ob sie bereits festgestellt hatten, dass er seine Finger im Spiel hatte. In dem Augenblick, in dem das FBI in die Ermittlung miteinbezogen wurde, konnte er sich dessen sicher sein. Doch das FBI fand keine Erwähnung.
    Bisher jedenfalls nicht. Aber das würde schon noch kommen. Nachdem er den Bericht auf der Website der Wilmingtoner Nachrichten gelesen hatte, hatte er seine letzte höhnische Nachricht an die

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