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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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    »Natürlich « , antwortete sie, nachdem ihr plötzlich der Gefängnisdirektor wieder eingefallen war, den sie kennengelernt hatte, als sie Jimmy Flynt für ihr Buch interviewen wollte. Der ältere Herr war ein bisschen wichtigtuerisch aufgetreten, durch und durch ein Bürokrat. Flynts Anwalt Dale Carter hatte ihr erzählt, dass Andrew die problembeladene Anstalt im Laufe seiner Amtszeit aus der Krise geführt hatte.
    »Ich rufe wegen Ihres Päckchens an .«
    Sam sank auf einen Stuhl, als sie begriff, dass er Jimmys Briefe meinte. »Ja ?«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie die Briefe absichtlich zurückgeschickt haben? Dass sie nicht an eine falsche Adresse gegangen sind ?«
    »Ja, das stimmt. Tut mir leid, ich hätte eine Erklärung dazuschreiben sollen. Offen gestanden wollte ich sie einfach aus dem Haus haben .«
    »Alles klar. Aber bevor ich die Briefe vernichte, möchte ich Ihnen versichern, dass keine Post diese Anstalt verlässt, ohne dass wir sie gründlich überprüft haben. Falls Sie befürchtet haben, Sie müssten irgendetwas Unschickliches lesen, wäre das nicht nötig gewesen .«
    »Daran lag’s nicht. Ich musste einfach die Verbindung kappen. Ich möchte Mr Flynt nicht in der Annahme bestätigen, wir hätten eine private Beziehung irgendeiner Art .«
    »Sehr klug von Ihnen « , antwortete er. »Einen wie ihn möchte man weder zum Freund noch zum Feind haben. Ich denke, Sie tun gut daran, jeglichen Kontakt abzubrechen .« Er zögerte kurz, als wäre er nicht ganz sicher, ob er weitersprechen sollte oder nicht. Dann fügte er hinzu: »Jetzt, da er eingesperrt ist, mag Mr Flynt harmlos, freundlich und hilfsbereit erscheinen. Aber ich fürchte, dass er immer noch einen gewissen Einfluss ausübt. Der Mann hat Kontakte, er hat Freunde draußen, die ihm vielleicht dann und wann einen Gefallen tun .«
    Sie erstarrte. »Einen Gefallen? Sollte ich mir Sorgen machen ?«
    Wieder legte er eine Pause ein, als würde er sie warnen wollen, wüsste aber nicht genau, wovor; dann beeilte er sich zu sagen: »Nein, nein. Ich bin sicher, dass Sie sich keine Gedanken machen müssen. Ich wollte nur noch einmal betonen, dass ich Ihre Entscheidung für richtig halte. Ich werde die Briefe vernichten und dafür sorgen, dass Sie in Zukunft keine mehr erhalten .« Nach einer weiteren Pause murmelte er: »Allerdings ist es vielleicht klüger, Jimmy nichts davon zu erzählen .«
    Sein bekümmerter Tonfall trug nicht gerade dazu bei, dass Sam sich besser fühlte.
    Sie dankte ihm, legte auf und lehnte sich zurück. Sam musste all das, was an diesem kurzen Vormittag geschehen war, erst einmal verdauen.
    Sie hatte ein ziemlich barsches letztes Gespräch mit einem FBI -Agenten geführt, der ihr nicht mehr aus dem Kopf wollte.
    Sie hatte einem erfolgreichen, gut aussehenden Anwalt einen Korb gegeben.
    Sie hatte ein kleines Vermögen abgelehnt.
    Sie war davor gewarnt worden, dass ein im Gefängnis sitzender Schwerverbrecher, dem sie anscheinend gefiel, sie möglicherweise von seiner Zelle aus unter Beobachtung hielt.
    Und all das noch vor dreizehn Uhr.
    Nun ja, das Ganze hatte auch etwas Gutes. Mit jedem dieser Probleme war sie bereits fertig geworden, und eigentlich musste sie sich um keines davon jemals wieder Gedanken machen. Damit konnte sie sehr gut leben.
    Zumindest größtenteils.
    Denn wenn sie ganz ehrlich war, dann konnte sie mit dem Gedanken, dass sie vorhin zum allerletzten Mal mit Special Agent Alec Lambert gesprochen hatte, überhaupt nicht gut leben.
    Nach einem langen Arbeitstag hatte Lily sich schließlich von Brandon überzeugen lassen, dass sie Feierabend machen sollte, und ging durch das Parkhaus zu ihrem Auto. Plötzlich sah sie eine große Gestalt inmitten der Schatten herumschleichen. Instinktiv packte sie ihren Schlüsselbund fester – und lachte dann über sich selbst. Sie befand sich im Hauptquartier des FBI , Herrgott noch mal! Und sie war bewaffnet. Warum reagierte sie wie eine Frau im Parkhaus eines Supermarkts, die mit ihrem Schlüssel zustechen musste, um sich zu verteidigen?
    Lily zögerte, als sie erkannte, dass der Mann, der neben ihrem Auto stand, Special Agent Tom Anspaugh war. Es musste irgendetwas Wichtiges passiert sein, sonst würde er nicht an ihrem Auto auf sie warten.
    »Hallo, Anspaugh « , grüßte sie ihn, als sie näher kam.
    »Wo waren Sie? Ich habe Sie mehrmals angerufen .«
    »Ich weiß .« Vor ein paar Stunden hatte Anspaugh versucht, sie im Büro zu erreichen. Sie hatte nicht am

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