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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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konnte – jedenfalls noch nicht. Mit Sicherheit nicht von seinem Büro aus.
    Aber vielleicht war es doch ganz gut so. Sie hatte ihn warten lassen; jetzt konnte sie mal sehen, wie sich das anfühlte. Sie würde über Darwin nachsinnen, und ihr Interesse an ihm würde weiter wachsen. Bis sie ihre Neugierde fast nicht mehr im Zaum halten konnte, wenn er dann schließlich wieder auftauchte.
    »Hervorragend « , murmelte er und fand zunehmend Gefallen an dieser Vorstellung.
    Nicht, dass er heute nichts anderes mehr zu tun hatte. Es war schon fast zwei Uhr – er musste noch einige Vorbereitungen treffen. Obwohl er ursprünglich vorgehabt hatte, seine kleine Telefonistin noch ungefähr eine Woche lang zappeln zu lassen, hatte er beschlossen, sich von dieser Last zu befreien. Wendy Cramer diente nur seiner Zerstreuung. Er war es beinahe leid, sich mit ihr herumzuschlagen.
    Aber nicht mehr lange. Er hatte schon genau geplant, wie er sie loswerden wollte. Als er heute Vormittag unterwegs gewesen war, hatte er sich mit ihr in Verbindung gesetzt und alles in die Wege geleitet. Wenn das erledigt war, hatte er wieder einen freien Kopf und konnte sich voll auf Samantha konzentrieren. Konnte ihr in aller Ruhe schreiben und sie von den Qualen erlösen, die sie während seines langen Schweigens hatte erleiden müssen. Und bei alledem würde er ganz in ihrer Nähe sein.
    Welch glücklicher Zufall, dass beide Frauen in derselben Stadt lebten. So konnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Nun ja, sterben würde dabei heute Abend nur eine der beiden Fliegen.
    Fliegen. Darwin kicherte leise über seinen eigenen Witz. Denn fliegen würde Wendy heute, wie ein kleines Vögelchen. Sie wusste es nur noch nicht.
    Gut gelaunt und voller Vorfreude räumte er schnell seinen Schreibtisch auf, ließ alle Gegenstände in den Schubladen verschwinden, sortierte jedes Blatt Papier beiseite, bis der Tisch ganz leer war. Genau wie er es mochte. Mit schwungvollen Schritten ging er zum Kleiderschrank und holte seinen Mantel hervor. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so genau gewusst zu haben, was zu tun war.
    Es passte alles zusammen. Jetzt nahmen die Dinge ihren Lauf. Heute Abend würde er wieder Kontakt zu Samantha Dalton aufnehmen und seinen Zwei-Stufen-Plan weiterverfolgen.
    Erst würde er sie nach seinem Willen formen. Dann würde er sie sich erobern.
    Nichts.
    Den ganzen Tag hatten sie in dem engen, modrigen Besprechungsraum mit der abgestandenen, staubigen Luft gehockt und dabei nicht das Geringste von dem unbekannten Täter gehört, den sie in ein Gespräch verwickeln wollten.
    Die reinste Zeitverschwendung.
    Alec gab sich alle Mühe, sich die Enttäuschung und die Ungeduld nicht anmerken zu lassen. Samantha hatte alles getan, worum sie gebeten worden war, und war sehr hilfsbereit gewesen. Auf keinen Fall sollte sie sich die Schuld daran geben, dass der Plan gescheitert war. Das Ganze war seine Idee gewesen, und er allein trug die Verantwortung dafür.
    »Er hat seine Einträge gestern Nacht sehr spät geschrieben « , gab Sam zu bedenken. Ein unterdrücktes Gähnen verriet, wie müde und ausgelaugt sie war. Sie hatten sich das Mittagessen ins Büro bestellt und waren immer nur kurz von ihren Stühlen aufgestanden, die ungefähr so bequem waren wie eine Parkbank. »Vielleicht ist er ein Schichtarbeiter. Dann ist er bis jetzt noch gar nicht von der Arbeit nach Hause gekommen .«
    Das war eine mögliche Erklärung, die er selbst schon in Erwägung gezogen hatte. Aber sie bot auch nicht besonders viel Trost. »Glauben Sie mir, nach allem, was wir über ihn wissen, scheint er nicht gerade der Fabrikarbeiter zu sein, der im Blaumann die Spätschicht schrubbt. Ich bin der Meinung, dass er Akademiker ist, vielleicht sogar eine Führungskraft. Jemand, der es gewohnt ist, Macht und Verantwortung zu besitzen. Der es genießt andere unter Kontrolle zu haben und jetzt eben nicht mehr nur ihre Jobs verwaltet, sondern auch ihren Tod .«
    Sie schloss die Augen und dachte kurz darüber nach. Dann antwortete sie: »Geben Sie die Hoffnung nicht auf; es kann ja trotzdem noch passieren. Also gut, er arbeitet im Büro, ist Akademiker. Aber wenn er einen Führungsposten hat, dauert sein Arbeitstag oft lang. Und wenn er pendeln muss und es einen Unfall gegeben hat, dann sitzt er vielleicht immer noch auf dem Highway fest – zusammen mit all den anderen armen Schweinen, die auch alle nur Feierabend machen wollen .« Mit leicht ironischem Tonfall fügte sie

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