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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Kugelschreiber aus der Innentasche seines Jacketts hervor. »Gut, dann fangen Sie schon mal an und antworten Ihren treuen Lesern, während ich aufschreibe, was wir dem Professor erwidern .«
    Sie hob eine Augenbraue. »Der Typ ist ein Professor ?«
    »Nicht weiter wichtig. Sie kennen ihn lediglich als Darwin .«
    »Kapiert .«
    Als sie sah, wie ihre Finger auf der unvertrauten Tastatur zitterten, schloss sie einen Moment lang die Augen und versuchte, ihrer eigenen ganz normalen Stimme nachzuhorchen. Sie fragte sich, ob sie, wenn sie laut sprach, genauso verängstigt klang wie in ihrem Kopf.
    Egal – Hauptsache, man merkt es dem Text nicht an.
    Sie schluckte ihre Nervosität hinunter und begann zu tippen. Die ersten paar Einträge handelte sie in einem Rutsch ab, denn sie stimmten ihrem Artikel alle zu. Einige andere Besucher der Homepage hatten ihre eigenen Horrorgeschichten erzählt, die sie sich als Nächstes vornahm. Das Mitgefühl für den Mann, dessen junge Tochter mit einem Vergewaltiger durchgebrannt war, den sie auf MySpace kennengelernt hatte, musste sie nicht heucheln. Auch die Ehefrau eines anderen Lesers, die von jemandem niedergeschlagen und ausgeraubt worden war, dem sie eine Esszimmergarnitur hatte abkaufen wollen, tat ihr aufrichtig leid.
    Nun begrüßte sie noch kurz die übrigen, die sie aufforderten, den Stänkerer – Darwin – links liegen zu lassen. Dann war sie fertig. Jetzt galt es nur noch zu überlegen, was sie zu dem Mann sagen sollten, der fand, dass Menschen abgeschlachtet werden durften, ohne dass jemand etwas dagegen unternahm. »Okay « , flüsterte sie.
    »Alec ?« , fragte Blackstone. Er hatte ihnen vom anderen Ende des Konferenztisches aus zugesehen. Ganz ruhig saß er da, hatte die Beine übereinandergeschlagen und die Hände mit verschränkten Fingern lässig in den Schoß gelegt. Sam ahnte, dass dieser Mann mit seinem dunklen, konzentrierten Blick so einiges sah, aber weder seine Haltung noch sein Gesichtsausdruck verrieten, was er gerade dachte.
    »Bin so weit « , antwortete Alec. Er räusperte sich und schaute zu Sam, wie um sich ein letztes Mal zu vergewissern, dass sie das wirklich durchziehen wollte. Als sie leise nickte, nahm er sein Notizbuch in die Hand und las vor, was er aufgeschrieben hatte.
    Sam hörte zu, dachte kurz darüber nach und sagte dann: »Na ja, wenn ich mich nicht dazu entschlossen hätte, ihn unangespitzt in den Erdboden zu rammen, dann würde ich möglicherweise etwas in der Richtung sagen. An ein, zwei Stellen müsste ich vielleicht noch ein bisschen feilen .«
    Er schob ihr den Zettel hin. »Nur zu .«
    Sie nahm das Papier, fing aber noch nicht an zu schreiben. Erst wartete sie auf die endgültige Freigabe durch Alecs Chef. Als Blackstone ihr kurz zunickte, kritzelte sie ihre Änderungen nieder. Ihre kleine, saubere Handschrift sah fast verloren aus zwischen Alecs kühnen, weit ausholenden Zeilen.
    Irgendwo da drin steckte eine Metapher, das wusste sie. Es hatte etwas mit ihrem kleinen, übersichtlichen Leben zu tun, das in Alecs großes, kühnes Leben hineingesogen wurde.
    Guter Gott, hoffentlich machte sie gerade keinen Fehler.
    »Legen Sie los, Sam !«
    Sie fing an zu tippen.
    Lieber Darwin …

7
    Sie sind zum ersten Mal hier, oder? Herzlich willkommen in unserer Runde! Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich Ihre Ansichten teile, aber wir leben in einem freien Land, nicht wahr? Natürlich kann es einen den letzten Nerv kosten, dass manch einer aus seinen Fehlern einfach nicht lernen will. Aber halten Sie es wirklich für richtig, einfach die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu unternehmen? Ziemlich harter Tobak, finden Sie nicht?
    Interessanter Beitrag! Ich hoffe, Sie schauen mal wieder rein.
    In seinem stillen Büro, hinter verschlossener Tür, lehnte Darwin sich auf seinem Stuhl zurück und starrte auf Samanthas Zeilen. Das war zugegebenermaßen mehr, als er sich erhofft hatte. Seit ihre Antwort vor ungefähr einer Stunde aufgetaucht war, hatte er sie schon einige Male gelesen, auf der Suche nach mehr – nach einer versteckten Botschaft, zweideutigen Worten. Nach irgendeinem Hinweis darauf, dass sie wusste, wie wichtig dieser Dialog war.
    Ich hoffe, Sie schauen mal wieder rein.
    Das sagte doch schon alles, oder? Natürlich wusste sie es.
    »Du hast mich noch nie enttäuscht « , sagte er laut, während sein Blick zwischen seinem Bildschirm und dem Autorenfoto auf dem Umschlag ihres Buches hin- und herglitt. Ihr hübsches Gesicht,

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