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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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das intelligente Leuchten in ihren Augen – das war nicht einfach nur eine Mogelpackung, hinter der sich nichts als Leere verbarg. Sie war vielleicht naiv, und ihre Freundlichkeit grenzte ans Törichte. Aber sie war aufgeschlossen und klug.
    So klug, dass sie einen Gleichgesinnten auf Anhieb erkannte – selbst wenn sich ihre Ansichten, oberflächlich betrachtet, sehr voneinander unterschieden.
    »Ich habe mir schon ein bisschen Sorgen gemacht « , gestand er dem Foto. »Hast mich ja ganz schön auf die Folter gespannt .«
    In seiner Unruhe hatte er den ganzen Morgen über alle ein bis zwei Minuten die Browserseite aktualisiert. Er war es nicht gewohnt, wegen irgendetwas ungeduldig zu werden; sein eigenes Verhalten befremdete ihn, und er musste für eine Weile das Büro verlassen, weil er sich nicht konzentrieren konnte.
    Die späte Antwort hatte ihn nicht erbost; er konnte nicht böse auf jemanden sein, der in aller Ruhe seine Möglichkeiten überdachte, bevor er sprach oder handelte. Aber er musste zugeben, dass es ihn einen Moment lang geärgert hatte, als er dachte, sie würde ihn absichtlich ignorieren.
    Er konnte es nicht zulassen, ignoriert zu werden.
    Dann hatte sie ihm endlich zurückgeschrieben, und die Quälerei hatte ein Ende gehabt. Jetzt musste er nur noch entscheiden, wie – und wann – er ihr antworten sollte.
    Als es an der Tür klopfte, minimierte er das Browserfenster. »Ja, bitte ?«
    Seine Bürotür ging auf, und einer seiner Angestellten trat mit einem unterwürfigen, diensteifrigen Ausdruck auf dem Gesicht ein. »Darf ich kurz stören ?«
    Er nickte. »Natürlich, Steve; Sie wissen doch, dass meine Tür immer offen ist .«
    Eigentlich war sie das nie. Jedenfalls nicht im wörtlichen Sinne. Doch auf dieser simplen Ebene dachte Steve nicht. Er war nicht dumm, oh nein – der Mann war gerissen. Vor allem aber war er loyal. Und heutzutage war Loyalität wichtiger als alles andere. »Was kann ich für Sie tun ?«
    »Ich wollte Ihnen wegen der Überstunden danken. Ich weiß, dass Sie einige Hebel in Bewegung gesetzt haben, damit ich die Extraschichten kriege .«
    Ein einfacher Telefonanruf, mehr nicht – und der hatte ihm wieder eine Portion Dankbarkeit von jemandem eingebracht, der ihm irgendwann vielleicht von Nutzen sein konnte. »Nicht der Rede wert .«
    »Na ja, für mich schon. Das zusätzliche Geld können wir jetzt, wo das Baby unterwegs ist, wirklich gut brauchen. Also nochmals vielen Dank !«
    Er schenkte Steve ein Lächeln und murmelte: »Sie haben es sich verdient. Wir freuen uns immer über Mitarbeiter, auf die wir uns verlassen können .«
    »Auf mich können Sie sich verlassen !« Eifer schnürte dem jungen Mann die Kehle zu, und in seinen Augen leuchtete eine beinahe sklavische Ergebenheit auf. »Und auf jeden Einzelnen, der hier arbeitet .«
    Möglicherweise wären sie nicht ganz so engagiert, wenn sie wüssten, wie sehr er die meisten von ihnen verachtete. Aber er behielt seine Meinung hübsch für sich. Schauspielerisch war er ebenso talentiert wie …
    »Mörderisch kalt draußen, nicht ?«
    Ein treffender Ausdruck. Wenn er allerdings bedachte, dass er nie wirklich jemanden ermordet hatte, sondern nur den unvermeidlichen Tod dieser Leute in die Wege geleitet hatte, würde er sich nicht unbedingt als Mörder bezeichnen – das war viel zu drastisch. Ein Henker war er auch nicht, aus demselben Grund. Auch kein Rächer – er wollte sich nicht an seinen Opfern rächen oder ihren Charakter bessern.
    Er wollte einfach nur, dass sie starben.
    »Ist Ihre Besprechung gut gelaufen ?« , fragte Steve.
    Darwin wusste, dass er die Konferenz meinte, die er als Erklärung für seinen plötzlichen Aufbruch heute Morgen erfunden hatte, und nickte. »Ja, sehr gut. Wir sind einen großen Schritt vorangekommen .«
    Einen riesengroßen Schritt.
    »Freut mich zu hören. Na, ich mach mich dann mal besser wieder an die Arbeit .«
    »Gut, gut .« Um sich noch ein bisschen Freiraum zu schaffen, damit er sich auf seine Pläne für den Abend vorbereiten konnte, fügte er hinzu: »Heute Nachmittag habe ich noch eine andere Besprechung. Daher werde ich heute ein paar Stunden früher gehen müssen. Anstrengend, diese ständigen Termine .«
    »Tja, Sie haben eben einen wichtigen Posten !« , bemerkte Steve der Schleimer mit einem Grinsen. »Schönen Tag noch. Und ziehen Sie sich warm an, draußen ist es kalt !«
    Das hatten wir doch schon.
    Darwin nickte freundlich, wartete, bis sein Untergebener gegangen

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