Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Erzählen « , sagte er, als sie sich in die Augen schauten.
»Danke fürs Zuhören .«
»Ich glaube, wir haben beide unser Bündel zu tragen .«
»Ich glaub auch .« Um ihre Haltung eindeutig zu klären, bevor sie irgendwelche weiteren Schritte gingen – falls sie das tun sollten – , fügte Sam hinzu: »Vielleicht bin ich inzwischen so weit, mein Bündel endlich abzulegen. Aber das heißt nicht, dass ich mir gleich ein neues schnüren will .«
Er verstand sofort, was sie meinte. »Ich habe auch erst mal nicht vor, mich auf eine lange Reise zu begeben .« Wahrscheinlich hatte er, genau wie sie, guten Grund, sich vor romantischen Verflechtungen zu hüten – sowohl wegen seiner körperlichen Narben als auch wegen der Trennung, von der er ihr erzählt hatte.
»Keine lange Reise « , murmelte sie, »aber eine Übernachtung hier oder da wäre in Ordnung ?«
Alec lachte nicht, denn sie hatte nicht kokett sein wollen. Obwohl Sam ihre Absicht in ein Wortspiel verpackt hatte, war sie eindeutig herauszulesen, und beide wussten, wovon sie sprach. »Ja, Sam. Ich denke schon .«
Sie atmete tief durch und fragte sich, warum ihr eigentlich vor Aufregung nicht schwindelig wurde. Sie hatte gerade ganz unverfroren den heißesten Mann angebaggert, der ihr je begegnet war, und gefragt, ob er ein Techtelmechtel mit ihr anfangen wollte – und er hatte Ja gesagt. Aber ihre Gefühle waren unter Kontrolle, ihr Gemüt gelassen. Fast kam es ihr vor, als hätten sie darüber gesprochen, ob sie sich einen Happen zu essen besorgen würden, statt zuzugeben, dass sie beide einem One-Night-Stand nicht abgeneigt wären.
Vielleicht fehlte die Spannung, weil Sam schon bald, nachdem sie Alec kennengelernt hatte, gewusst hatte, dass es so kommen würde. Und weil es ungefährlich erschien, sich auf jemanden einzulassen, der seine Gefühle ebenso außen vor lassen würde wie sie selbst. Es würde keine Verwirrungen geben, keine Erwartungen, keine Emotionen, die ihr das Herz brechen und schließlich all ihre Empfindungen abtöten würden – wie es vor einem Jahr geschehen war.
Eine Affäre mit Alec war vielleicht genau der richtige Weg, um ihren Heilungsprozess abzuschließen und nach vorne schauen zu können. Um wieder ganz sie selbst zu werden, um als Frau wahrgenommen zu werden – und zwar auf äußerst angenehme Weise.
»Aber nicht jetzt. Wir müssen erst diesen Fall hinter uns bringen « , seufzte er und klang dabei nicht gerade glücklich. Er verschränkte die Arme, als müsste er sich davon abhalten, sie nach Sam auszustrecken, und fügte hinzu: »Du bist eine potenzielle Zeugin, und bis wir diesen Kerl geschnappt haben, muss darauf mein Hauptaugenmerk liegen .«
»Ist gut .«
Das war es wirklich. Allein das Wissen, dass sie irgendwann Zärtlichkeiten austauschen würden, war ihr vorerst genug.
Das bedeutete nicht, dass sie ihn schon gehen lassen würde. Obwohl sie ihm ansah, wie erschöpft er war, wollte sie ihn noch bei sich behalten. Sie war nicht mehr so ungeduldig und gierig wie vorhin im Auto. Das hier war sanfter, zarter. Sie wollte einfach Zeit mit diesem Mann verbringen.
Gerade setzte sie zu der Frage an, ob er vielleicht doch noch Lust auf eine Runde Poker habe – und auf Kaffee statt Schnaps – , da ertönte ein Klingeln aus seiner Hosentasche. Alec schreckte auf. Anscheinend war er genauso überrascht wie sie, dass ihn jemand um diese Uhrzeit auf dem Handy anrief.
Hastig zog er es hervor und warf einen Blick auf das Display. Er klappte es auf und fragte beunruhigt: »Wyatt? Ist was passiert ?« Dann verstummte er gleich wieder und hörte zu. Sam sah, wie Anspannung sich in seinem Körper breitmachte, und begriff, dass tatsächlich etwas passiert sein musste. »Wann, heute Abend? Wissen wir, welcher Sendemast? Können wir es irgendwie genauer lokalisieren ?«
Dann wieder Stille, nur das leise, gedämpfte Murmeln von Wyatts Stimme durch den Hörer. Sam konnte keine einzelnen Worte ausmachen. Was immer Agent Blackstone zu sagen hatte, versetzte Alec jedoch in höchste Alarmbereitschaft. Schließlich nickte er. »Alles klar. Ich werde morgen früher da sein. Wenn Sie mich vorher schon brauchen, rufen Sie mich an !« Dann legte er auf.
»Alles in Ordnung ?«
»Weiß ich noch nicht « , gab er zu. Mehr sagte er nicht, offensichtlich wollte er nicht darüber sprechen. Heute war Sam am Geschehen beteiligt gewesen, weil der Täter, hinter dem sie her waren, sie selbst mit hineingezogen hatte. Alles Weitere ging sie
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