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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Wochenende wiederzukommen, um weiter an dem Fall zu arbeiten. Schließlich wussten sie, dass Lily erst dann wieder ein normales Leben führen konnte, wenn sie von allem Verdacht befreit war. Dann konnte sie sich auch eine eigene Wohnung suchen.
    Eigentlich war das ein guter Schritt. Der richtige Schritt. Warum also, fragte sich Wyatt, verspürte er bei der bloßen Vorstellung eine seltsame Leere?
    Eigenartig. Seit vierundzwanzig Stunden erst hielt Lily sich in seinem Haus in Virginia auf, und er wusste bereits jetzt, dass es trostlos und leer sein würde, wenn sie fort war. Nun ja, trostloser. Denn ein wenig trostlos war es hier schon immer gewesen, seit dem Tag, als er das Haus von seinen Großeltern geerbt hatte. Erst als er in die Küche gekommen war und gesehen hatte, wie Lily am Herd stand und an einem einfachen Rührei scheiterte, oder wie sie auf der Terrasse eine Tasse Kaffee trank, eine unangezündete Zigarette in der Hand, hatte er erkannt, wie viel wohler er sich hier fühlte, wenn er nicht allein war.
    Vom Strandhaus konnte er das nicht behaupten. Dort würde er sich nie wohlfühlen.
    »Wyatt!«
    Er erstarrte, als er Lily von oben rufen hörte. Sie war vor ein paar Minuten hochgegangen, um sich bettfertig zu machen.
    Wieder hörte er ihre Stimme. »Wyatt?«
    Großer Gott. War dort oben jemand?
    Er sprang vom Sofa auf und rannte die Treppe hoch, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm. Die Tür zum Gästezimmer war zu. Wyatt warf sich dagegen und stürmte hinein. Fast erwartete er zu sehen, wie Lily sich gegen einen finsteren Schurken zur Wehr setzte. Aber vielleicht war sie auch eingeschlafen und hatte mal wieder einen ihrer düsteren, Furcht einflößenden Albträume.
    Doch die tatsächliche Situation, in der er sich wiederfand, war viel harmloser – und weitaus komplizierter. Denn statt ängstlich oder bedroht wirkte Lily vielmehr entsetzt über sein Eindringen. Fast nackt stand sie mitten im Zimmer und starrte ihn durch den Halsausschnitt des weißen T-Shirts an, das sie sich gerade überziehen wollte. Abgesehen davon trug sie nichts außer einem winzigen rosa Höschen und einem erstaunten Gesichtsausdruck. »Was machst du?«, fragte sie und zerrte sich schnell das T-Shirt – eins von seinen eigenen – über ihren flachen Bauch und die geschwungene Hüfte.
    Aber nicht schnell genug. Gott steh ihm bei, nicht schnell genug.
    »Du hast geschrien.«
    »Ich habe nicht geschrien.«
    »Ich habe dich nach mir rufen hören.«
    »Ja«, erläuterte sie ein wenig gereizt, »ich habe gerufen. Das ist nicht dasselbe wie schreien. Ich wollte dich daran erinnern, die Kaffeemaschine auszuschalten.«
    Erleichterung durchflutete ihn. Doch da seine Anspannung beim Anblick ihres atemberaubenden Körpers, der schmalen Taille, den Rundungen ihrer vollen Brüste bereits in Unbehagen übergegangen war, überspielte er das Missverständnis nicht mit einem Lachen. Normalerweise schaffte er es, jederzeit die Beherrschung zu bewahren. Umso erstaunter war er, als er seinem Missmut Luft machte. »Ist das dein Ernst? Du brüllst nachts meinen Namen, wenn wir beide wissen, dass dir ein Psychopath auf den Fersen ist? Was glaubst du denn, was ich in so einer Situation denke?«, fuhr er sie an. Im selben Augenblick merkte er, dass er gefühlsmäßig reagierte, statt seinen Verstand einzuschalten. Er schloss kurz die Augen und wandte sich zum Gehen. »Entschuldige.«
    »Denk nicht mal daran.«
    Er hielt inne und sah über die Schulter zurück. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, denk nicht mal daran, dich wieder in einen Eiswürfel zu verwandeln und einfach rauszuspazieren. Nicht nachdem du hier so hereingeplatzt bist. Und endlich einmal deine berühmte Selbstbeherrschung verloren hast.«
    Das schien ihr zu gefallen.
    »Freut mich, dass ich dich unterhalten habe.«
    »Du unterhältst mich nicht, Wyatt. Du faszinierst mich und erregst mich, und du treibst mich ein bisschen in den Wahnsinn, vor allem, wenn du dumme Sachen sagst, zum Beispiel, dass ich nicht deinen Namen rufen soll.«
    »Jedenfalls nicht zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    »Falsche Zeit und falscher Ort also, ja?«, fragte sie und hob provokant eine Augenbraue, nicht im Geringsten eingeschüchtert von seinem Verdruss. Ihre Lippen bebten, als müsste sie sich ein Lachen verkneifen. Größer hätte der Unterschied zwischen ihr und dem zaghaften Mädchen, das er einmal gekannt hatte, nicht sein können.
    Ein Wort schoss ihm durch den Kopf, als er sie anschaute. Dasselbe Wort,

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