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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Gesicht zu identifizieren.«
    »Ja, aber jemand anders könnte das vielleicht! Der Obdachlose zum Beispiel, den er damals angeheuert hat, damit er ihm hilft. Das ist ein Augenzeuge, Herrgott noch mal!«
    »Aber kein zuverlässiger«, antwortete Wyatt ungerührt. »Lediglich ein zugedröhnter Penner. Er konnte sich nur noch daran erinnern, dass der Kerl ein Weißer mittleren Alters war.«
    Lily durchfuhr ein leiser Schauder, als bemerkte sie jetzt erst, wie kühl und feucht es hier draußen war.
    »Lass uns reingehen«, forderte er sie auf.
    Sie schüttelte den Kopf, nahm ein Badetuch vom Geländer und schlang es sich um den Oberkörper. »Warum dauert das alles so lange?«
    »Musst du das wirklich fragen?« Er sprach die Worte vorsichtig aus. Auf den Schultern dieser Frau lastete bereits so viel. Er wollte sie nicht noch mehr quälen. Aber dennoch musste sie begreifen. »Die ganze Welt glaubt, dass ihr beide, du und dein Angreifer, bei diesem Autounfall gestorben seid. Der Fall hat deshalb keine hohe Priorität, schließlich sind alle der Meinung, dass der Kerl tot ist. Die offiziellen Ermittler suchen außerdem nach jemandem, der in der Nacht deines Todes verschwunden oder gestorben ist. Außer dir, Brandon und mir weiß niemand, was wirklich geschehen ist und dass der Täter sehr wohl zu seinem eigentlichen Leben hat zurückkehren können, nachdem er gemerkt hat, dass du ihn nicht verfolgst.«
    »Aber das kannst du niemandem erzählen«, flüsterte sie.
    »Nein. Kann ich nicht.«
    Langsam ging sie zum Tisch und ließ sich auf einen der Stühle fallen. »Natürlich nicht.«
    Als Wyatt sich zu ihr setzte, merkte er, wie resigniert sie war. »Sieh mal, das bedeutet ja nicht, dass wir ihn nicht finden werden. Es macht die Sache nur ein bisschen komplizierter.«
    »Vielleicht sollte ich einfach mein Versteck aufgeben, den Medienrummel über mich ergehen lassen – die FBI -Agentin, die ihren eigenen Tod vorgetäuscht hat – , und dann abwarten, bis das Schwein kommt und mich findet.«
    Wyatterstarrte.ÜberdieseMöglichkeitwollteernochnichteinmalnachdenken.»DuwirstdichnichtalsLockvogelanbieten.«
    »Hör endlich auf, mich mit Samthandschuhen anzufassen, Wyatt!«
    Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen. Schließlich wusste er, dass Lily nicht zerbrechlich war. Verwundet, das ja. Aber schwach? Nicht einmal ansatzweise.
    Er erinnerte sie nur ungern daran, dass sie in seiner Schuld stand, aber noch viel weniger wollte er zulassen, dass sie ein überflüssiges Risiko einging und alles verlor, was sie erreicht hatte. »Wir haben dir nicht den Arsch gerettet und unsere Jobs aufs Spiel gesetzt, damit du dich umbringen lässt.«
    Das war ein billiger Trick, und er wusste es. Lily zuckte zusammen, doch dann reckte sie das Kinn – stolz, dass er ihr auf Augenhöhe begegnete, einer furchtlosen Frau, die genauso viel einstecken konnte, wie sie austeilte. Das fiel ihm nicht schwer. Zwar sorgte er sich um ihre Sicherheit, doch er wusste, dass sie stark und ihm in jeder Hinsicht gewachsen war.
    »Schon kapiert.« Sie trommelte mit den Fingern auf den Tisch und ließ das Thema fallen, wie er erwartet hatte. »Was ist mit dem Wagen, den der Kerl benutzt hat, um mich zu entführen – habt ihr mit dem Besitzer geredet? Seid ihr sicher, dass das Auto wirklich geklaut war?«, fragte sie.
    »Die Besitzerin ist eine angesehene Schönheitschirurgin. Sehr überzeugend, sehr glaubwürdig.«
    Der Täter hatte ein Auto gestohlen, das vor einem eleganten Hotel in Richmond gestanden hatte. Dann war er damit zu einem Haus gefahren, in dem sich angeblich zwei Kinder allein und ohne Aufsicht aufhielten. Die Kinder hatte er auf einer regionalen Internetseite für Jugendliche ausfindig gemacht und ausspioniert.
    Die beiden Kinder hatte es nie gegeben. Lily hatte die Rolle des kleinen Mädchens gespielt, das sich darüber aufregte, dass es seinen jüngeren Bruder hüten musste. Damit hatte sie den Täter angelockt wie einen Fisch mit einem Wurm an der Angel. Sie hatte sich Tiger Lily genannt, in Anspielung auf den Benutzernamen, den der Täter auf der Website benutzt hatte: Peter Pan. Der Junge, der nie erwachsen wurde.
    Das kranke Schwein. Der Name, unter dem er sich auf Satan’s Playground herumgetrieben hatte, war wenigstens unmissverständlich gewesen: Der Täter hatte sich tatsächlich zu dem Decknamen Lovesprettyboys bekannt, als er Lily in seiner Gewalt gehabt hatte. So war er immerhin von vornherein als abartiger Perversling zu erkennen

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