Black CATS - Parrish, L: Black CATS
Bankett gesehen zu haben, bei dem ihrem Vater ein Preis für sein humanitäres Engagement verliehen wurde. Außerdem ist ihre Schwägerin ungefähr zu der Zeit, als du angeschossen wurdest, mit ihr in einem Aufzug gefahren. Wir haben die Aufzeichnungen der Überwachungskamera als Beweis.«
»Wo stand das Auto?«
»Ein Hotelangestellter hatte es draußen geparkt.«
Abrupt beugte sie sich vor. »Also hatten die Hotelangestellten Zugang zu den Autoschlüsseln.«
Er nickte. »Aber die Schlüssel für den Wagen lagen am nächsten Morgen immer noch an der Hotelrezeption.«
»Ist das Auto kurzgeschlossen worden? Das könnte uns einen Hinweis auf einen bestimmten Typ von Verbrecher geben.«
»Nein. Dr. Kean hat eingeräumt, dass sie einen Ersatzschlüssel in einem magnetischen Kästchen an der Innenseite des Kotflügels aufbewahrt hat.«
»In der heutigen Zeit versteckt jemand noch einen Schlüssel direkt am Fahrzeug?«, fragte Lily erstaunt. »Du lieber Gott, manche Menschen sind wirklich gutgläubig.«
Früher war sie selbst ein solcher Mensch gewesen. Aber das würde er ihr sicher nicht unter die Nase reiben. »Offenbar hat Frau Doktor einen Sohn im Teenageralter, der gerade erst seinen Führerschein gemacht und sich schon mehrmals aus dem Auto ausgeschlossen hat.«
»Wäre es nicht sinnvoller, dem Jungen stattdessen ein bisschen Verantwortungsgefühl beizubringen?«
Wyatt schenkte ihrem Sarkasmus keine Beachtung. »Als das Fahrzeug nach deiner Entführung durchsucht wurde, war der Schlüssel am Kotflügel verschwunden. Es ist gut möglich, dass der Täter einfach nach einem Auto gesucht hat, an dem sich ein Ersatzschlüssel befand, und hier einen Volltreffer gelandet hat.«
Lilys Stirn war immer noch gerunzelt.
»Dr. Kean war sehr verstört und besorgt darüber, dass sie überhaupt in die Sache verwickelt war«, fügte Wyatt hinzu, als er sah, dass sie immer noch zweifelte. »Sie war ausgesprochen hilfsbereit.«
»Tja, sie kann ganz beruhigt sein. Ich weiß, dass Lovesprettyboys keine Frau ist.« Ein bitteres Lachen ertönte aus ihrem Mund. »Allerdings habe ich während der letzten Stunden in der Hütte tatsächlich eine Frauenstimme gehört.«
Völlig perplex beugte er sich vor. » Wie bitte? «
Sofort schüttelte Lily den Kopf und erstickte seine Vermutungen im Keim. »Nein, nein, das war keine echte Stimme. Die gab’s nur in meinem Kopf.«
»War es deine eigene Stimme?«
»Nein. Wahrscheinlich war es der Geist meiner Schwester.«
UnwillkürlichstreckteWyattdenArmausundnahmihreHand.Erspürte,wiekühlihreFingerwaren.RaschzogerdieHandzurück.Körperkontaktwarschließlichnichtdas,wasLilyjetztwollte.Möglicherweisewürdesiedasniewiederwollen.AbgesehendavonwarsieaufdiesemGebietohnehinfürihntabu.
»Sei dir da mal nicht so sicher«, sagte er. »Es könnte schon sein, dass der Täter mit einer Frau gesprochen hat. Vielleicht ist jemand am Strand vorbeispaziert, ohne zu wissen, dass er dich drinnen gefangen hielt. Ein weiterer Aspekt, den wir prüfen können.«
»Mag sein.«
Er wandte sich wieder den bekannten Fakten zu. »Dr. Keans Aussage nach hat sie am nächsten Morgen erst gemerkt, dass das Auto weg war. Dann hat sie den Diebstahl gemeldet und erfahren, dass es bei einem Verbrechen zum Einsatz gekommen war. Weil sie sich in dem Hotel in Richmond aufgehalten hat, hatte die Polizei sie nicht bereits am Abend vorher über die Informationen aus der Fahrzeugzulassung zu Hause kontaktieren können.«
»Na gut, noch mal zum Hotelparkservice. Was ist mit Überwachungsvideos?«
»Der Hotelparkplatz war wegen der Konferenz total überfüllt. Die Hotelangestellten haben alle später kommenden Wagen in der Seitenstraße hinterm Hotel abgestellt – und da gab es keine Kameras.«
Sie nahm die Zigarettenschachtel, zog eine Zigarette heraus und drehte sie zwischen den Fingern, ohne jedoch nach dem Feuerzeug zu greifen. »Und der Zeuge? Habt ihr überhaupt irgendwas aus ihm herausbekommen?«
»Der Obdachlose hat uns erzählt, dass der Täter feste Handschuhe, einen dicken Mantel und eine Pelzmütze getragen hat, sodass nicht viel von ihm zu erkennen war. Dafür, dass der Kerl nach ein paar Stunden Befragung schon Entzugserscheinungen bekommen hat, ist das sogar eine ziemlich detaillierte Beschreibung, finde ich. Außerdem hat er zugegeben, dass er damals in einem unbeobachteten Moment den Wagenschlüssel aus der Zündung gezogen hat. Er hatte befürchtet, dass der Täter ihn im Stich lassen würde, sollte
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