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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Händen. Wyatt wandte den Blick ab. Das plötzliche Interesse, das bei dem Anblick ihrer langen nackten Beine in ihm aufflackerte, gefiel ihm nicht. Der Morgenmantel hörte knapp unter ihrem Hintern auf und enthüllte genug von ihren Oberschenkeln, dass Wyatt die vernarbte Haut sehen konnte. Doch das machte sie nicht mehr befangen, als wüsste sie, dass es keine Stelle an ihrem Körper gab, die er nicht attraktiv finden würde.
    »Morgen«, sagte sie und nahm ihm gegenüber Platz. Sie lächelte ihn an, als sei der gestrige verkrampfte Abend völlig vergessen. Dabei hätte die Stimmung kaum angespannter sein können. Nachdem Wyatt ins Haus zurückgekehrt war, hatten sie keine zehn Worte miteinander gewechselt – abgesehen davon, dass er ihr erklärt hatte, welches Zimmer sie beziehen konnte.
    Wyatt fragte sich, ob sie wohl genauso schlecht geschlafen hatte wie er.
    »Guten Morgen.« Gerade wollte er sich erkundigen, wie ihre erste Nacht in dem ungewohnten Haus gewesen war, da wurde er vom Klingeln seines Handys unterbrochen, das auf dem Tisch lag. Er hatte heute Vormittag bereits mit Brandon telefoniert, und danach mit Jackie, die ihn gefragt hatte, ob er ins Büro kommen und sich mit dem wutschnaubenden stellvertretenden Direktor auseinandersetzen würde.
    Ja, das würde er, aber erst, wenn er dafür bereit war. Wenn er wusste, was er mit der Frau machen sollte, die ihn mit schlaftrunkenen Augen vom anderen Ende des Tisches anschaute.
    Er warf einen Blick auf das Display und sah den Namen C. Vincent ; die Vorwahl gehörte zu Virginia. »Boyds Anwältin«, bemerkte er und nickte. Er hatte sich schon gedacht, dass die Anwältin nicht würde widerstehen können, ihn zurückzurufen. Rechtsanwälte waren unglaublich berechenbar, und Ms Vincent brüstete sich wahrscheinlich nur zu gerne mit ihrem grandiosen Sieg vor dem Berufungsgericht. Die Versuchung, diesen Sieg einem Agenten vom FBI – oft genug ärgerliche Gegner in Strafprozessen – unter die Nase zu reiben, war offenbar zu groß.
    Mit einem Finger an den Lippen bedeutete er Lily, sich ruhig zu verhalten, und klappte das Handy auf. »Blackstone.«
    »Guten Tag, Agent Blackstone, hier spricht Claire Vincent. Ich bin gerade im Büro angekommen und habe die Nachricht erhalten, dass Sie angerufen haben.«
    »Ja, richtig. Danke, dass Sie zurückrufen.« Er zwinkerte Lily zu. »Ich war mir nicht sicher, ob ich damit rechnen durfte.«
    Die Frau am anderen Ende der Leitung lachte leise. »Ach, Unsinn. Ich freue mich immer, wenn ich die Möglichkeit bekomme, mit Gesetzeshütern zu sprechen.« Unvermittelt erstarb ihr Lachen. »Besonders wenn sie mir so einen großen Gefallen getan haben.«
    Wyatt richtete sich auf seinem Stuhl auf. »Gefallen?«
    »Aber sicher. Wenn Sie nicht wären, würde mein Mandant Jesse Boyd immer noch im Gefängnis sitzen.«
    Langsam stand Wyatt auf und klemmte sich das Telefon zwischen Schulter und Ohr. Dann nahm er seine Tasse, ging zum anderen Ende des Innenhofs, nippte an seinem Kaffee und wartete darauf, dass die Rechtsanwältin ihre Bemerkung erläuterte.
    »Sie haben wegen Jesse angerufen, nicht wahr?«
    »Ja, stimmt.«
    »Das überrascht mich nicht. Es muss wirklich hart für Sie sein. Sie wissen ja sicher, dass Sie meinem Mandanten kaum effektiver hätten helfen können als durch das Aufdecken der Tricksereien in den FBI -Kriminallaboren. Besser wäre nur noch ein schriftliches Geständnis eines anderen Verdächtigen gewesen.«
    Wyatt ließ die Tasse sinken und schloss die Augen. Das war genau das, was er nicht hatte hören wollen. Aber er hatte befürchtet, dass ein Gespräch mit Boyds Anwältin so etwas zutage fördern würde. In der Nachrichtenmeldung waren keine Einzelheiten erwähnt worden. Es hatte lediglich geheißen, dass der ursprüngliche Prozess gegen Boyd problembehaftet gewesen sei. Es war um einige Beweise gegangen und, natürlich, um das Ableben der Hauptzeugin.
    »Die Tatsache, dass die Tante des Opfers Ihre Angestellte war, hat ein Übriges getan. Aber das Tüpfelchen auf dem i war der Zeitpunkt, als Sie die Beweisfälschung gemeldet haben. Ich meine, wenn Sie diese Geschichte nur ein paar Monate später ans Licht gebracht hätten, hätte ich nicht so viel juristischen Spielraum gehabt. Aber so lagen die Ereignisse nah genug beieinander, dass der Richter das tatsächlich als Grund durchgehen ließ, die Beweise auszuschließen.«
    Wyatt spürte Zorn in sich aufsteigen; heftige Schmerzen begannen in seinem Hinterkopf zu

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