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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Schiß hattest als vor der Mexentucke. Aber diesmal kommst Du nicht so billig davon. Du schuldest mir den Rest des Geldes, und Du weißt, wo Du es abzuliefern hast. Bekomme ich es nicht, und damit meine ich sofort, werde ich Dich finden. Niemand in Vegas würde mir übrigens deshalb Ärger machen. Sie halten Dich alle für ein Arschloch, das man schon längst aus dem Verkehr hätte ziehen sollen.
    C. D.
    Ich fuhr hoch nach Polson, wo ich einen Floristen fand, den ich von einer Telefonzelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus anrief und fragte, wieviel es koste, einen kleinen Blumenstrauß in Sally Dios Haus abliefern zu lassen. Dann begab ich mich auf die Suche nach dem Arbeitsamt, hielt davor und beobachtete die Männer, die ein und aus gingen oder im Schatten an der Wand des Gebäudes saßen, wo sie Zigaretten rauchten und eine Flasche in einer braunen Papiertüte herumgehen ließen. Schließlich kam ein Mann mittleren Alters in Arbeitskleidern und mit langen blonden Haaren aus dem Eingang geschlurft und hockte sich zu seinen Leidensgenossen.
    Ich stieg aus und ging zu ihm.
    »Sag mal, wie wär’s, wenn ich dir fünf Dollar dafür gebe, daß du in einen Blumenladen gehst und eine Bestellung für mich aufgibst?« sagte ich. »Ich will einem Bekannten ’nen Streich spielen, und er soll nicht wissen, von wem die Blumen sind. Wie wär’s?«
    Er nahm seine selbstgedrehte Zigarette aus dem Mund und sah mich leicht verstört an. Dann zuckte er mit den Schultern.
    »Is mir scheißegal«, sagte er.
    Ich fuhr mit ihm zu der Straße, in der der Blumenladen war, parkte drei Häuser weiter und gab ihm Geld für die Bestellung und den verschlossenen Umschlag, in dem sich der Brief befand. Ich kannte zwar Dios genaue Anschrift nicht, aber ich hatte seinen Namen in großen Druckbuchstaben auf den Umschlag geschrieben und darunter einen ungefähren Lageplan seines Hauses am Flathead Lake gezeichnet.
    »Sag niemand, daß du jemand einen Gefallen tust«, sagte ich. »Gib nur das Geld und den Umschlag ab und sag dem Typ, wo er die Blumen hinschicken soll. Okay?«
    »Können Sie nicht auf zehn Dollar erhöhen? Wenn ich den andern nicht ein paar Dosen Bier ausgebe, nehmen die mich vielleicht nicht mit, wenn’s irgendwo Arbeit gibt.«
    Er ging in das Geschäft und war innerhalb von fünf Minuten zurück. Ich fuhr ihn wieder zum Arbeitsamt.
    »Du hast doch nichts gesagt, oder?« fragte ich.
    »Was gibt’s in 'nem Blumenladen schon zu sagen? Ich hab das Geld abgegeben, und ich hab den Umschlag abgegeben. Haben Sie nicht noch mehr solche Sachen für mich?«
    An diesem Abend nahmen Dixie Lee und ich Alafair mit ins Kino. Bevor ich mich ins Bett legte, ließ ich mir von Dixie die nicht registrierte Telefonnummer von Sally Dio geben.
    »Weshalb? Du willst doch nicht mit dem Mann in Verbindung bleiben?« sagte er. Er saß im Unterhemd, bonbonfarbenen Shorts und schwarzen Halbschuhen am Küchentisch und verdrückte ein Stück Kuchen.
    »Mach dir darüber keine Sorgen.«
    »Das soll wohl ein Scherz sein. Der Kerl leidet an Geisteskrankheiten, für die’s noch gar keinen Namen gibt. Er hat aus lauter Wut auf dich ’n Ständer, den man nicht mal mit 'nem Hammer wegkriegen könnte.«
    »Du solltest in diesem Haus nicht so obszön daherreden.«
    »’tschuldigung, muß ein Sprachfehler oder so was sein. Seine Birne erinnert mich an ’nen Blumentopf, den jemand auf den Betonboden geknallt hat. Er ist voller Sprünge und Risse, und überall bröselt der Dreck raus, bloß weiß er’s noch nicht. Hör dir die Geschichte mal an. Sal hat in seinem Club ’ne Hebebühne für das Klavier einbauen lassen, so ’ne Sache, wo der Kerl, der grade spielt, zu den Scheinwerfern hochschwebt. Eines Nachts, nachdem der Club schon dicht war, legt sich einer der Rausschmeißer, ein Kerl von zweihundertachtzig Pfund, mit 'ner Oben-ohne-Tänzerin aufs Klavier, um ihr mal so richtig das Rohr zu verlegen. Irgendwie haben die’s fertiggebracht, den Hebemechanismus auszulösen und das Ding bis unter die Decke zu fahren, wo es sie gegen den Trägerbalken gequetscht hat. Der Dicke brach sich dabei das Genick, und die Braut saß in der Falle und mußte mit der Leiche die Nacht da oben verbringen. Sal hat natürlich gleich Staatstrauer ausgerufen und am Sonntagnachmittag im Club die Totenmesse abgehalten, und der blumengeschmückte Sarg stand mitten auf der Tanzfläche. Aber der Leichenbestatter hat nicht grade ’ne Meisterleistung vollbracht. Der Hals des

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