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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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weg.«
    »Sie wollen, daß Alafair heute und morgen vom Unterricht befreit wird?«
    »Stimmt genau. Donnerstag kommt sie wieder.«
    »Wohin wollen Sie denn, falls Sie die Frage gestatten?«
    »Ich hab was auf der anderen Seite der Berge zu erledigen.«
    »Ich bin sehr besorgt wegen dieser Sache. Ich hab ein richtig ungutes Gefühl. Diese Männer, von denen Sie mir erzählt haben, sind böse Menschen, nicht wahr? Aber Sie scheinen ganz unbekümmert zu sein.«
    »Das sehen Sie falsch, Kleines.«
    »Es wäre mir lieb, wenn Sie mich nicht so nennen würden.«
    »Einverstanden.«
    »Alafair ist ein zauberhaftes kleines Mädchen. Ich mache mir Sorgen wegen Ihrer ganzen Einstellung.«
    »Sie ist von Ihnen auch begeistert. Ich möchte nicht unhöflich sein oder Sie in irgendeiner Weise erzürnen, aber es ist an der Zeit, mal ein paar Dinge offen auszusprechen. Jemand hat mir eine benutzte Injektionsspritze in einem Brief geschickt, dem ein Foto beigelegt war. Ich will Ihnen lieber verschweigen, was auf dem Foto war, aber der Absender des Briefes schrieb, die Spritze wäre bei der Herstellung eines Snuff-Films verwendet worden. Die Drohung war nicht gegen mich gerichtet, sondern gegen Alafair. Ich glaube, daß sie sehr ernst gemeint war.
    Im Kino wird Leuten, die Mordanschlägen und Attentaten zum Opfer fallen könnten, rund um die Uhr Polizeischutz gewährt. Aber so läuft das in der Realität nicht. Man ist auf sich allein gestellt. Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie jeden fragen, der schon von 'nem Kerl in die Enge getrieben worden ist, der eingesperrt wurde, aber schon am nächsten Morgen wieder gegen Kaution draußen war. Solche Leute erzählen Ihnen die tollsten Geschichten. Viele überlegen sich, ob sie sich nicht lieber eine Schußwaffe zulegen sollten.«
    Sie sah mich fest mit ihren intelligenten grünen Augen an. Sie war ein tapferer Soldat und versuchte offensichtlich, hinter meine schroffen Worte zu sehen; aber ich hatte einen Schritt zuviel getan, mich wie ein Gefühlsmonster aufgeführt, und sie wollte damit nichts zu tun haben.
    »Ich werde Alafair holen«, sagte sie.
    »Miss Regan... Tess, ich mache gerade eine schlimme Krise durch. Ich entschuldige mich für meinen Ton, aber ich stecke wirklich in der Klemme. Ich will nicht hier rausgehen und mir wie der letzte Dreck vorkommen.«
    Aber es hatte keinen Sinn. Die Falten ihres Strickkleides streiften mich leicht, als sie an mir vorbeihuschte, in ihren Augen sammelten sich die ersten Tränen.
    Später fuhr ich mit Alafair in die Wolkendecke hinein, die über der Wasserscheide hing. Es regnete heftig, das trübe Licht ließ die Bäume breiter und dunkler wirken, und vom Rand der Straße strömte das Wasser hinunter in die Canyons.
    Es war zu spät, um im Gerichtsgebäude von Teton County noch jemanden anzutreffen, daher verbrachten wir die Nacht in einem Motel in Choteau, dem Verwaltungssitz des Bezirks.
    Am nächsten Tag fand ich heraus, welche Verbindung zwischen Sally Dio und der Ölindustrie bestand. Es gab sie überall an der Ostfront, in Teton, Pondera und Glacier. Und ich fand auch heraus, welche Dienste ihm Dixie Lee erwiesen hatte.

Kapitel 10
    A n diesem Abend rief ich Dan Nygurski zu Hause in Great Falls an.
    »Wo haben Sie denn gesteckt? Ich habe heute schon dreimal versucht, Sie zu erreichen«, sagte er.
    »Ich bin hier drüben, östlich der Berge.«
    »Jetzt? Wo genau?«
    »Ganz in der Nähe von Great Falls.«
    »Und was machen Sie gerade?«
    »Nichts. Werde mir wohl ein Motel suchen. Ich hab keine Lust, in der Nacht zurückzufahren.«
    »Wir wollen heute abend im Garten essen. In ein paar Minuten ist alles fertig. Möchten Sie vorbeikommen?«
    »Ich hab aber meine kleine Tochter dabei.«
    »Bringen Sie sie mit. Wir haben selber drei Kinder, mit denen kann sie spielen. Ich habe wichtige Neuigkeiten über Mapes, die Sie sich anhören sollten.«
    »Die Drogenfahndung hat also eine Akte über ihn?«
    »Das FBI. Er hatte mal mit 'nem Entführungsfall zu tun, den die untersucht haben. Sie sollten einfach rüberkommen.«
    Er nannte mir seine Adresse und erklärte mir den Weg dorthin, und so machten sich Alafair und ich in der Abenddämmerung auf den Weg zu einer in den fünfziger Jahren errichteten Vorstadtsiedlung, deren anderthalbgeschossige Bungalows im Ranchstil gehalten waren. Die Straßen des Viertels waren von Ahornbäumen gesäumt, auf fast jedem Zierrasen drehte sich ein Sprinkler, ganze Beete blauer Klematis und gelber und roter Rosen

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