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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Am Wagen des Opfers fand man die Fingerabdrücke eines anderen jungen Burschen aus Marshall, aber nicht die von Mapes. Aber das würde trotzdem passen, wenn dieser Bursche den Wagen des Opfers gesteuert hat und Mapes mit einem anderen zu der Stelle am Bach gefahren ist, wo sie dann den einen Wagen verbrannten. Man hat sie früher an diesem Abend zusammen gesehen, und es waren zwei Leute nötig, um die Sache so durchzuziehen, sofern der Bursche, den sie ja todsicher am Wickel hatten, nicht zu Fuß unterwegs war, was aber unwahrscheinlich ist, da er ein Auto besaß und damit auch mit Mapes durch die Gegend gefahren war.«
    »Und dieser Bursche hat Mapes nicht mit in die Sache reingezogen?«
    »Er hat alles abgestritten. Aber offensichtlich war jeder in Marshall der Meinung, daß er nicht ganz klar im Kopf war. LSD, Speed, das ganze Dreckzeug. In seiner Zelle hat er sich dann in mit Feuerzeugbenzin getränktes Toilettenpapier eingewickelt und angezündet. Sah aus wie ’ne gute Zirkusnummer. Später hat er dann allerdings gezeigt, daß er es ernst meinte. Er fummelte von einem Besen ein Stück Draht ab und erhängte sich.
    In der Zwischenzeit schaltete Mapes' alter Herr, dem dort ein Sägewerk gehörte, eine Anwaltsfirma ein, die auch prompt eine mexikanische Hure auftrieb, die zu schwören bereit war, daß Mapes und ein anderer Freund von ihm in dieser Nacht bei ihr waren. Dieser andere Freund bestätigte das zunächst. Später aber, so sieht’s zumindest aus, wurde er von Gewissensbissen geplagt.«
    »Denen Mapes aber abhelfen konnte, indem er ihn mit dem Golfschläger durchwalkte.«
    »Sie haben’s erfaßt, Bruder. Womit dieser Fall erledigt sein dürfte. Obendrein wurde der arme Kerl zwei Jahre später in Vietnam getötet.«
    Ich rieb meine feuchten Hände an den Hosenbeinen trocken.
    »Ich muß ihn kriegen, Dan. Alle Spuren, die ich bisher verfolgt habe, waren ein totaler Schuß in den Ofen.«
    »Essen wir erst mal was.«
    »Ich glaub nicht, daß ich jetzt dazu in der Lage bin. Tut mir wirklich leid. Bis zu meiner Verhandlung sind’s nicht mal mehr zwei Wochen. Ich will ganz offen zu Ihnen sein. Aber ins Gefängnis werde ich nicht gehen.«
    »Sie sind ein anständiger Kerl, und Sie werden es schaffen, daß alles wieder in Ordnung kommt«, sagte er und legte mir die Hand auf die Schulter. Sie fühlte sich an wie ein Seestern, der auf heißem Sand ausgetrocknet war.
    Es wurde Zeit, daß ich den Spieß umdrehte und Sally Dio ein paar düstere Gedanken bezüglich seiner eigenen Verwundbarkeit verklickerte, damit ich mich auf Harry Mapes konzentrieren konnte. Im Gegensatz zu Sally wußte ich, daß Charlie Dodds wahrscheinlich einen Festtagsschmaus für die Bären in irgendeinem Canyon abgab. Allerdings war sich Sally Dio nur zu bewußt, wie gefährlich Charlie sein konnte, und ich bezweifelte, daß er ihn gerne zum Feind hätte. Beißende Hunde mögen es nicht, wenn man sie aneinanderkettet.
    Nachdem Alafair und ich nach Missoula zurückgekehrt waren, mietete ich mir in der Bibliothek der University of Montana für eine Stunde einen Schreibmaschinenplatz und setzte den folgenden Brief auf. Ich gab mir soviel Mühe, wie ich nur konnte. Chaucer und Dickens hatten wunderbare Schurken erschaffen. Ich fragte mich, was sie wohl von meinen Bemühungen gehalten hätten. Aber als ich die endgültige Fassung noch einmal durchlas, war ich sicher, daß sie mir augenzwinkernd ihre Zustimmung erklärt hätten.
Lieber Sal,
    die Blumen, die Dir mit diesen Zeilen zugehen, kannst Du Dir in den Arsch stecken. Als Du in Vegas anriefst, hast Du erzählt, es handele sich um die übliche einfache Nummer. Von irgendwelchen Fotos und dieser Vorher-Nachher-Scheiße hast Du kein Wort gesagt. Dieses kleine Bravourstück hat mich fast umgebracht. Ich denke sogar, daß Du mich vielleicht reingelegt hast. Überall erzählst Du rum, Du wärst ein Auserwählter, aber auserwählte Männer lassen sich nicht von einem hergelaufenen Excop, den niemand ernst nimmt, einfach die Fresse zu Brei schlagen. Ich halte Dich nicht nur für eine verschissene Itakersau und für einen falschen Fuffziger, sondern auch für eine feige Schwuchtel. Ein paar Typen, die in Huntsville waren, haben mir so einiges von Dir erzählt. Beispielsweise, daß Dein kleiner Mex dafür gesorgt hat, daß sich der ganze Laden hinter Deinem Rücken über Dich kranklachte. Der einzige Grund, daß Du Dich gerade noch zusammenreißen konntest, war wohl, daß Du vor Deinem Alten noch mehr

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