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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd
Autoren: J.R. Ward
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Beobachtung gehabt. Er hatte sich mit seinem Lebensrhythmus vertraut gemacht. Und dann, vor zwei Tagen, war Mr X in der BMW-Vertragswerkstatt der Brüder Green eingebrochen, als der Vampir seinen 6er-BMW zur Inspektion gebracht hatte. Die Bombe war darin installiert worden, und letzte Nacht hatte Mr X nur noch unauffällig am Wagen vorbeischlendern und mit einem Sender den Zünder aktivieren müssen.
    Von dem langwierigen und aufwändigen Verlauf dieser
Eliminierung berichtete er nichts. Er wollte, dass seine Lesser glaubten, er könne so eine tadellose Aktion nach Lust und Laune durchführen. Image und Wahrnehmung spielten eine wichtige Rolle bei der Schaffung einer Machtbasis, und er wollte von Anfang an ein glaubwürdiger Befehlshaber sein.
    Nachdem er sich ausgeloggt hatte, lehnte er sich zurück und legte die Hände an den Fingerkuppen dachförmig aneinander. Seit er der Gesellschaft beigetreten war, hatte der Schwerpunkt des Kampfs auf der Reduktion der Vampirpopulation durch zivile Eliminierungen gelegen. Natürlich würde das langfristig sein Ziel bleiben, doch seine erste Anordnung würde ein Strategiewechsel sein. Der Schlüssel zum Sieg lag darin, die Bruderschaft auszuschalten. Ohne diese sechs Krieger wären die übrigen Vampire den Lessern schutzlos ausgeliefert.
    Diese Taktik war nicht neu; immer wieder war sie in den vergangenen Generationen angewendet und ebenso oft wieder verworfen worden, wenn die Mitglieder der Bruderschaft sich als zu aggressiv oder zu schwer greifbar erwiesen. Doch Darius’ Tod brachte neuen Schwung in die Sache.
    Und es war höchste Zeit für eine Veränderung. So wie die Dinge lagen, schaltete die Bruderschaft Jahr für Jahr Hunderte der Lesser aus. Neue, unerfahrene Jäger mussten angeworben werden. Rekruten bedeuteten immer Ärger. Sie waren schwer zu finden, schwer in die Gesellschaft zu integrieren und einfach nicht so effektiv wie erfahrene Kämpfer.
    Diese andauernde Notwendigkeit, neue Männer anzuheuern, führte zu einer kritischen Schwächung der Lesser.
    Trainingszentren wie die Caldwell Martial Arts Academy dienten zwar der Rekrutierung von Nachwuchs für die Gesellschaft, doch gleichzeitig waren sie sehr exponiert. Eine
Einmischung der menschlichen Polizei und gleichzeitig einen Überfall der Bruderschaft zu verhindern, erforderte beständige Wachsamkeit und häufige Standortwechsel. Das ewige Umherziehen war zwar sehr störend, doch wie sonst sollte die Gesellschaft ihre Operationszentren vor Angriffen schützen?
    Mr X schüttelte den Kopf. Irgendwann würde er einen zweiten Befehlshaber brauchen, doch mit dieser Wahl würde er sich noch ein wenig Zeit lassen.
    Glücklicherweise war nichts von dem, was er vorhatte, besonders kompliziert, sondern elementare Militärstrategie. Die Streitkräfte zusammenziehen. Sie koordinieren. Informationen über den Feind beschaffen. Logisch und diszipliniert vorgehen.
    Heute Nachmittag zog er seine Streitkräfte zusammen.
    Was die Koordination betraf, würde er sie in Eskadrons einteilen. Und er würde regelmäßige Treffen zwischen ihm selbst und kleinen Grüppchen der Jäger einführen.
    Und die Informationen? Wenn sie die Bruderschaft auslöschen wollten, mussten sie ihren Aufenthaltsort kennen. Das war schwierig, aber nicht unmöglich. Die Krieger waren eine misstrauische und geheimnisvolle Bande, sie blieben unter sich. Doch die übrigen Vampire hatten hin und wieder Kontakt zu ihnen. Die Mitglieder mussten sich ja ernähren, und das ging nun einmal nicht untereinander. Sie brauchten weibliches Blut.
    Und weibliche Vampire – selbst wenn die meisten von ihnen wie kostbare Schmuckstücke unter Verschluss gehalten wurden – hatten Brüder und Väter, die man zum Reden bringen konnte. Der richtige Anreiz, und die Männer würden schon preisgeben, wo ihre Frauen hingingen und mit wem sie sich trafen. Und damit die Bruderschaft ausliefern.
    Das war der Kern seiner gesamten Strategie: Ein ausgeklügeltes
System aus Geiselnahme und Terror würde ihn zur Bruderschaft führen. Unweigerlich. Entweder, weil die Bruderschaft wütend wurde und von selbst aus ihrem Loch gekrochen kam. Oder, weil jemand redete und ihren Aufenthaltsort verriet.
    Das ideale Ergebnis wäre herauszufinden, wo die Krieger ihre Tage verbrachten. Sie bei Sonnenschein anzugreifen, wenn sie am verletzlichsten waren, verhieß die größten Chancen auf Erfolg und reduzierte das Risiko von Todesopfern auf Seiten der Gesellschaft auf ein Minimum.
    Im Endeffekt war
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