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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sollte. Wie sie Wrath davon überzeugen könnte, seiner würdig zu sein.
    Denn Wellsie hatte genau das, was Marissa sich wünschte: Einen wahren Partner. Einen Mann, der zu ihr nach Hause kam. Der mit ihr lachte und weinte und sein Leben mit ihr teilte. Der sie festhielt.
    Einen Mann, der während dieser quälenden, glücklicherweise seltenen Zeiten bei ihr blieb, in denen sie fruchtbar war. Der ihr übergroßes Verlangen mit seinem Körper stillte, so lange die Triebigkeit andauerte.
    Wrath tat nichts dergleichen für sie oder mit ihr. Besonders nicht, was den letzten Teil anging. So wie die Dinge lagen, musste Marissa zu ihrem Bruder gehen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Havers betäubte sie ganz einfach, stellte sie ruhig, bis das drängende Bedürfnis nachließ. Beiden, Bruder und Schwester, war diese Prozedur unangenehm.
    Sie hatte gehofft, Wellsie könnte ihr helfen, doch ihr Gespräch mit der anderen Shellan war alles andere als ein Erfolg gewesen. Die schmerzlichen Blicke der anderen Frau, und die vorsichtig formulierten Antworten, hatten ihnen beiden wehgetan, hatten noch den Finger in die Wunde gelegt.
    O Gott, sie war ja so allein.
    Sie schloss die Augen und spürte wieder Wraths Kummer.
    Es ging nicht anders, sie musste ihn erreichen. Weil er litt. Und weil es in ihrem Leben nichts gab als ihn.
    Er war in Darius’ Haus, das konnte sie fühlen. Sie holte tief Luft und dematerialisierte sich.

    Wrath erhob sich langsam von den Knien und stand auf. Er konnte ein deutliches Knacken hören, als seine Wirbelsäule sich wieder aufrichtete. Sorgfältig wischte er sich die Diamanten von den Schienbeinen.
    Es klopfte an der Tür, und er ließ sie aufgehen, in dem Glauben, es handele sich um Fritz.
    Als er erkannte, wer sein Besucher wirklich war, kniff er die Lippen zusammen.
    »Was führt dich hierher, Marissa?«, fragte er, ohne sich umzudrehen. Er ging ins Badezimmer und hüllte sich in ein Handtuch.
    »Lass mich dich waschen, Herr«, murmelte sie. »Ich kümmere mich um dich. Ich kann – «
    »Mir geht es gut.«
    Er heilte sehr schnell. Am Ende dieser Nacht würden die Wunden kaum noch zu sehen sein.
    Wrath trat vor den Schrank und wühlte in seinen Kleidern. Er entschied sich für ein schwarzes, langärmeliges Hemd, eine schwarze Lederhose und – Hilfe, was war denn das, bitte? Auf keinen Fall würde er in Feinrippunterwäsche in dem Kampf ziehen. Lieber ging er ohne, als sich in so was erwischen zu lassen.
    Zuallererst musste er Kontakt zu Darius’ Tochter aufnehmen. Er wusste, ihm lief die Zeit davon, weil ihre Transition sehr schnell heranrückte. Und dann musste er sich mit Vishous und Phury kurzschließen und herausfinden, was sie über den toten Lesser erfahren hatten.
    Gerade wollte er das Handtuch fallen lassen und durchstarten, als ihm wieder einfiel, dass Marissa immer noch im Zimmer war.
    Er sah zu ihr hinüber.
    »Geh nach Hause, Marissa.«
    Ihr Kopf sank auf die Brust. »Herr, ich fühle deinen Kum – «

    »Mir geht es wunderbar.«
    Sie zögerte einen Moment. Und verschwand dann lautlos.
    Zehn Minuten später tauchte Wrath im Salon auf.
    »Fritz?«, rief er.
    »Ja, Herr?« Der Butler schien sich zu freuen, dass man ihn gerufen hatte.
    »Hast du ein paar Glimmstängel für mich?«
    »Selbstverständlich.«
    Fritz holte eine antike Mahagonikiste, öffnete den Deckel und bot ihm den Inhalt dar.
    Wrath nahm ein paar der handgerollten Zigarillos heraus.
    »Wenn sie Euch munden, besorge ich gern noch mehr.«
    »Mach dir keine Umstände. Das reicht völlig.« Normalerweise hielt er nichts von Drogen, aber heute würde er die Zigarillos sinnvoll nutzen.
    »Werdet Ihr etwas essen wollen, bevor Ihr ausgeht?«
    Wrath schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht bei Eurer Rückkehr?« Fritz’ Stimme wurde leiser, während er den Deckel der Kiste schloss.
    Wrath wollte den alten Mann schon zum Schweigen bringen, als er an Darius denken musste. D hätte Fritz sicher besser behandelt. »Ist gut, ja. Danke.«
    Die Schultern des Butlers strafften sich stolz.
    Du lieber Himmel, er schien zu lächeln, dachte Wrath.
    »Ich werde Euch Lammrücken zubereiten. Wie mögt Ihr Euer Fleisch?«
    »Blutig.«
    »Und ich werde Eure Kleider waschen. Soll ich auch neues Lederzeug bestellen?«
    »Lass – « Wrath machte den Mund wieder zu. »Klar. Das wäre großartig. Und, äh, könntest du mir ein paar Boxershorts besorgen? Schwarz? XXL?«

    »Mit Vergnügen.«
    Wrath wandte sich ab und ging zur Tür.
    Wie, zum Henker, war

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