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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sein Auftauchen eine logische Erklärung gab, war erleichternd.
    »War das Butch?«
    »Butch?«
    »Der dich als Wache abgestellt hat.«
    Er zog sich die Jacke an, durch deren Gewicht sich seine Schultern strafften. Das Leder war genauso schwarz wie seine Haare, der Aufschlag trug ein kompliziertes aufgesticktes Muster, ebenfalls in Schwarz.
    »Der Mann, der dich gestern Abend angegriffen hat. War das ein Fremder?«

    »Ja.« Sie schlang die Arme um sich.
    »War die Polizei freundlich zu dir?«
    »Die Polizei ist immer freundlich zu mir.«
    »Haben sie dir seinen Namen gesagt?«
    Beth nickte. »Ja. Ich konnte es selbst nicht glauben. Als Butch mir das erzählt hat, dachte ich, er macht einen Witz. Billy Riddle klingt eher nach Sesamstraße als nach einem Vergewaltiger. Aber er wusste eindeutig, was er tat und schien Übung darin zu haben – «
    Sie hielt inne. Wraths Gesicht hatte einen so brutalen Ausdruck bekommen, dass sie unwillkürlich einen Schritt zurück machte.
    Lieber Himmel, Butch war sicherlich nicht zimperlich mit Missetätern, aber dieser Kerl hier hatte einen echten Killerinstinkt.
    Doch dann veränderte sich seine Miene wieder, als hätte er seine Gefühle versteckt, um sie nicht zu ängstigen. Er ging zum Badezimmer und öffnete die Tür. Boo sprang ihm ansatzlos auf den Arm und ein tiefes, rhythmisches Schnurren durchbrach die schwüle Luft.
    Nur, dass es eindeutig nicht von dem Kater kam.
    Das kehlige Vibrieren kam aus dem Mann, der ihr Haustier im Arm hielt. Boo genoss die Aufmerksamkeit und rieb seinen Kopf in der großen Handfläche, die ihn streichelte.
    »Ich gebe dir meine Handynummer, Beth. Du musst mich anrufen, wenn du dich irgendwie bedroht fühlst.« Er setzte die Katze auf den Boden und zählte einen Haufen Ziffern auf, die sie so oft wiederholen musste, bis sie die Nummer auswendig kannte. »Wenn ich dich heute Nacht nicht mehr sehe, möchte ich, dass du morgen früh in die Wallace Avenue Nummer 816 kommst. Dann erkläre ich dir alles.«
    Er sah sie einfach nur an.

    »Komm her«, sagte er.
    Ihr Körper gehorchte, bevor ihr Gehirn noch irgendwelche anders lautenden Befehle geben konnte.
    Er legte einen Arm um ihre Taille und zog sie an seinen Körper. Heiß und hungrig legten sich seine Lippen auf ihre, während er seine andere Hand in ihrem Haar vergrub. Durch seine Lederhose konnte sie spüren, dass er schon wieder bereit zum Sex war.
    Und sie war bereit, ihn zu empfangen.
    Als er seinen Kopf wieder hob, ließ er die Hand beiläufig über ihr Schlüsselbein gleiten. »Das war eigentlich nicht Teil des Plans.«
    »Ist Wrath dein Vor – oder dein Nachname?«
    »Beides.« Er hauchte ihr einen Kuss seitlich auf den Hals und saugte an der zarten Haut. Beth ließ den Kopf in den Nacken fallen und seine Zunge wanderte weiter nach oben. »Beth?«
    »Hm?«
    »Mach dir keine Sorgen um Billy Riddle. Er bekommt, was er verdient.«
    Rasch küsste er sie noch einmal und ging dann durch die Schiebetür nach draußen.
    Sie legte ihre Hand auf die Stelle am Hals, über die er geleckt hatte. Die Haut prickelte.
    Schnell lief Beth zum Fenster und zog den Vorhang beiseite.
    Er war schon weg.
     
    Wrath materialisierte sich in Darius’ Salon.
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass all das an diesem Abend geschehen würde. Und diese Extraportion Komplikationen würde nicht gerade hilfreich sein.
    Sie war Darius’ Tochter. Ihre Welt würde bald vollkommen auf den Kopf gestellt werden. Und noch schlimmer,
sie war erst am vergangenen Abend Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden.
    Wenn er ein Gentleman wäre, hätte er sie in Ruhe gelassen. Ach, und wann bitteschön hatte er sich zuletzt standesgemäß benommen?
    Rhage tauchte vor ihm auf. Der Vampir trug heute einen langen schwarzen Trenchcoat über seiner Lederhose, und der Kontrast zu seiner blonden Schönheit war zweifellos überaus reizvoll. Jeder wusste, dass dieser Bruder sein Aussehen gnadenlos beim anderen Geschlecht ausnutzte, und dass er nach einer harten Nacht auf der Straße zur Entspannung am liebsten eine Frau hatte. Oder zwei.
    Wenn Sex Kalorien hätte, wäre Rhage krankhaft fett.
    Aber in ihm steckte mehr als ein hübsches Gesicht. Der Krieger war der beste Kämpfer der Bruderschaft, der stärkste, der schnellste, der verlässlichste. Er war von Geburt an mit überdurchschnittlichen körperlichen Kräften ausgestattet gewesen und zog es vor, den Lessern mit bloßen Händen entgegenzutreten. Die Dolche hob er sich für den Schluss auf.

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