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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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an.
    »Schlägst du mich sonst wieder?«
    Der andere Mann kam ihm noch näher. »Nein, dann erschieße ich dich.«
    »Von mir aus. Ich mag Schusswunden.« Wrath sprach leise und drohend. »Aber nicht vor ihr.«
    »Leck mich.«
    Aber immerhin legte er seinen Mantel über die Waffen und das Geld auf dem Boden und zog Wrath am Arm weg.
     
    Beth hatte das Gefühl, sie müsste sich übergeben, als Butch Wrath abführte.
    Die Angriffslust floss zwischen den Männern hin und her wie Batteriesäure, und obwohl er Wrath Handschellen angelegt und eine entsicherte Pistole auf ihn gerichtet hatte, war sie nicht sicher, dass Butch nichts passieren konnte. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass Wrath sich freiwillig verhaften ließ.
    Aber Butch weiß das offenbar, dachte sie. Sonst hätte er seine Pistole wieder ins Halfter gesteckt, anstatt sie dem anderen Mann weiterhin an die Schläfe gedrückt zu halten.
    Sie wusste, dass Butch mit Kriminellen nicht zimperlich umging, aber war er verrückt genug, einen Mann auf Verdacht umzubringen?
    Dem todernsten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, musste sie das mit einem entschiedenen Ja beantworten. Und er käme vielleicht sogar damit durch. Wer ein hartes Leben führte, fand meist einen gewaltsamen Tod, und Wrath war mit Sicherheit kein gesetzestreuer, braver Bürger. Wenn man ihn mit einer Kugel im Kopf in einer dunklen
Gasse fand, oder mit dem Gesicht nach unten im Fluss treibend, wer würde sich da schon wundern?
    Einem unwiderstehlichen Drang nachgebend, rannte sie um das Gebäude herum.
    Butch marschierte auf seinen Wagen zu, als trüge er eine schwankende Last. Sie beeilte sich, die beiden einzuholen.
    »Warte. Ich muss ihn etwas fragen.«
    »Brauchst du seine Schuhgröße, oder was?« knurrte Butch.
    »Vierzehn«, gab Wrath lässig zurück.
    »Ich merk’s mir für Weihnachten, Dreckskerl.«
    Beth sprang vor die beiden Männer, so dass sie entweder stehen bleiben, oder sie über den Haufen rennen mussten. Sie sah Wrath in die Augen. »Warum hast du mich gesucht? «
    Sie hätte schwören können, dass sein Blick hinter der Sonnenbrille weicher wurde. »Ich wollte nicht, dass das hier passiert.«
    Butch schob sie mit einer schweren Hand zur Seite. »Ich hab eine tolle Idee. Warum lässt du mich nicht einfach meine Arbeit machen?«
    »Fass sie nicht an«, knurrte Wrath.
    »Ja, dir gehorche ich ganz bestimmt aufs Wort.« Butch zerrte den anderen Mann weiter.
    Als sie beim Auto ankamen, zog Butch die hintere Tür auf und drückte Wraths groß gewachsenen Körper herunter.
    »Wer bist du?«, rief Beth ihnen nach.
    Wrath sah sie an, sein Körper wurde vollkommen regungslos, obwohl Butch sich auf ihn stützte.
    »Dein Vater hat mich geschickt«, sagte er ruhig. Und dann setzte er sich auf die Rückbank.
    Beth stockte der Atem.

    Unbewusst nahm sie wahr, dass Butch die Tür zuschlug und zur Fahrertür lief.
    »Warte!«, rief sie.
    Doch der Motor lief schon, und die quietschenden Reifen hinterließen stinkende Gummispuren auf der Straße.

15
    Butch forderte über Funk jemanden an, der sofort zum Haus fahren sollte, um die konfiszierten Waffen und das Geld einzusammeln. Während der Fahrt behielt er ununterbrochen den Rückspiegel im Auge. Der Verdächtige erwiderte seinen Blick, doch trotz der Andeutung eines Lächelns sah er bedrohlich aus.
    Himmel, der Kerl war vielleicht riesig. Er nahm den Großteil der Rückbank ein, und hielt den Kopf leicht geneigt, damit er nicht bei einem der Schlaglöcher gegen die Decke knallte.
    Butch konnte es kaum erwarten, ihn aus dem verdammten Auto zu holen.
    Weniger als fünf Minuten später bog er von der Trade Street auf den Parkplatz der Polizeistation ab und hielt so nah vor dem Eingang wie möglich. Er stieg aus und öffnete die hintere Tür.
    »Versuchen wir’s auf die sanfte Tour, okay?«, sagte er und packte den Mann am Arm.

    Der andere stieg aus, als Butch an ihm zerrte.
    Doch der Verdächtige trat einen Schritt zurück, weg vom Eingang.
    »Falsche Richtung.« Butch stemmte die Füße gegen den Asphalt und zog so fest er konnte.
    Aber der Verhaftete war nicht aufzuhalten. Er ging einfach immer weiter rückwärts und zog Butch dabei hinter sich her.
    »Glaubst du, ich würde dich nicht erschießen?« Er tastete nach seiner Pistole.
    Und dann war alles vorbei.
    Butch hatte noch nie jemanden erlebt, der so schnell war. In der einen Sekunde hatte der Kerl noch die Hände auf dem Rücken, in der nächsten lagen die Handschellen auf dem Boden. Ohne jede

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