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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wissen.
    »Geh zurück ins Haus«, blaffte der Mensch. »Hände hoch, Arschloch! Oder ich schieß dir ein Fenster in den Hinterkopf.«
    Inzwischen war der Polizist nur noch zehn Meter entfernt und kam schnell näher. Wrath hob die Handflächen. Er würde ihn nicht vor Beths Augen töten. Außerdem wäre die Pistole in etwa drei Sekunden so nah an seinem Kopf, dass nicht einmal er den Schuss überleben könnte.
    »O’Neal —«
    »Beth, verdammt noch mal, verzieh dich!«
    Eine schwere Hand legte sich auf Wraths Schulter. Er ließ zu, dass der Cop ihn gegen die Hausmauer drängte.
    »Willst du mir vielleicht erklären, warum du dich hier herumtreibst? «, knurrte der Mensch.
    »Kleiner Spaziergang«, gab Wrath trocken zurück. »Und du?«
    Der Polizist packte erst den einen, dann den anderen Arm und zog sie Wrath auf den Rücken. Die Handschellen schnappten blitzschnell zu. Der Bursche war ein alter Profi mit den Dingern.
    Wrath sah zu Beth hinüber. Soweit er erkennen konnte, hatte sie die Arme fest vor der Brust verschränkt. Furcht hing schwer in der Luft, wie eine Decke, die sie von oben bis unten einhüllte.
    Na, das hab ich ja bestens hinbekommen, dachte er. Schon wieder hatte er sie zu Tode erschreckt.
    »Sieh sie nicht an«, befahl der Cop und drückte Wraths Gesicht an die Mauer. »Wie heißt du?«
    »Wrath«, antwortete Beth. »Mir hat er gesagt, dass er Wrath heißt.«

    Der Mensch raunte: »Hast du was an den Ohren, Beth? Geh ins Haus!«
    »Ich will auch wissen, wer er ist.«
    »Ich ruf dich morgen an und liefere dir den vollen Bericht, wie wäre das?«
    Wrath brummte ärgerlich. Er musste dem anderen zwar recht geben, weil auch er lieber diese kleine Konfrontation ohne sie ausgetragen hätte. Aber ihm gefiel nicht, wie der andere mit ihr sprach.
    Der Mensch griff Wrath in die Jackentasche und zog die Waffen heraus. Drei Wurfsterne, ein Klappmesser, eine Pistole, ein Stück Kette.
    »Herr im Himmel«, murmelte der Polizist, als er die Stahlkette auf den Boden zu den restlichen Sachen fallen ließ. »Hast du einen Ausweis dabei? Oder war kein Platz mehr für eine Brieftasche neben den fünfzehn Kilo Waffen? «
    Als er ein dickes Bündel Banknoten fand, fluchte er erneut. »Wo finde ich die Drogen, oder bist du heute Nacht schon ausverkauft?«
    Wrath ließ zu, dass er herumgewirbelt und mit dem Rücken gegen die Ziegel geschleudert wurde. Während sein Gegenüber ihm die beiden Dolche aus dem Halfter zog, sah er auf den Bullen herunter und malte sich aus, wie er dessen Halsarterie mit den Zähnen aufreißen würde. Er beugte sich vor; er konnte einfach nicht anders.
    »O’Neal, pass auf!«, sagte Beth, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    Der Cop drückte seinen Pistolenlauf an Wraths Hals. »Also, wie wär’s mit einem Namen?«
    »Verhaftest du mich?«
    »Ja. Das tue ich.«
    »Weswegen?«
    »Lass mich mal nachdenken. Hausfriedensbruch. Verbotene
Waffen. Hast du einen Schein für die Knarre? Ich wette nicht. Ach ja, und dank all dieser Wurfsterne denke ich noch an Mordverdacht. Das sollte wohl reichen.«
    »Mord?«, flüsterte Beth.
    »Dein Name!« Langsam wurde der Polizist wütend. Er funkelte ihn an.
    Wrath lächelte verkniffen. »Du musst ein Hellseher sein.«
    »Wie bitte?«
    »Wegen des Mordes.« Wrath lachte leise und senkte die Stimme. »Weißt du, wie ein Leichensack von innen aussieht, Bulle?«
    Wut, blanke, rasende Wut, strömte dem Mann aus allen Poren. »Du solltest mir nicht drohen.«
    »Tu ich nicht.«
    Der linke Haken sauste so schnell durch die Luft wie ein Baseball, und Wrath machte sich nicht die Mühe, ihm auszuweichen. Die fleischige Faust des Polizisten traf ihn seitlich am Kiefer und schleuderte seinen Kopf nach hinten. Ein heller, schmerzhafter Lichtblitz explodierte in seinem Gesicht.
    »Butch! Hör auf damit!«
    Beth kam so rasch angelaufen, als wollte sie sich zwischen die beiden werfen, doch der Cop hielt sie mit eisernem Griff fest.
    »Was zum Teufel ist mit dir los? Willst du dir unbedingt wehtun?«, fragte er und schob sie weg.
    Wrath spuckte etwas Blut aus. »Er hat recht. Geh hinein. «
    Denn die Szenerie hier draußen würde gleich unappetitlich werden.
    Dank der Knutscherei vorhin im Auto konnte er diesen Kerl sowieso nicht leiden. Aber wenn er noch einmal in diesem Ton mit Beth sprach, würde er seine Vorderzähne aus
ihrem Korsett befreien. Und danach würde er den Dreckskerl umbringen.
    »Geh schon, Beth«, forderte er sie auf.
    »Klappe!«, schrie ihn der Polizist

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