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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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gehen?
    Das Taxi fuhr weiter, und sie gingen einen ordentlichen Bürgersteig in einer noblen, gepflegten Gegend entlang. Ein völlig absurder Szenenwechsel von der Gewalt in der dunklen Gasse bis hin zu diesen kurz geschnittenen Rasenflächen und Blumenbeeten.
    Sie hätte wetten mögen, dass die Leute, die hier lebten, noch nie vor der Polizei geflüchtet waren.
    Rasch warf sie einen Blick über die Schulter zu Wrath. Er sah sich misstrauisch um, als erwarte er jeden Moment überfallen zu werden. Wie er allerdings mit dieser dunklen Sonnenbrille überhaupt etwas erkennen wollte, war ihr schleierhaft. Sie verstand einfach nicht, warum er sie immer trug. Mal abgesehen davon, dass sie seine Sicht massiv einschränken musste, war diese auffällige Brille ein eindeutiges Identifizierungsmerkmal. Wenn ihn irgendjemand zu Gesicht bekäme, könnte er ihn problemlos exakt beschreiben.
    Nicht, dass sein langes schwarzes Haar und seine schiere Körpergröße dafür nicht schon ausgereicht hätten.
    Sie wandte den Kopf wieder ab. Das Geräusch seiner Stiefel auf dem Asphalt hinter ihr klang wie Fäuste, die gegen eine massive Tür hämmerten.
    »Der Bulle.« Wraths Stimme war ganz nah und tief. »Ist er dein Liebhaber?«
    Beth musste beinahe lachen. Lieber Gott, er klang so eifersüchtig.
    »Darauf antworte ich nicht.«
    »Warum?«

    »Weil ich nicht muss. Ich kenne dich nicht, ich schulde dir nichts.«
    »Du hast mich gestern Nacht ziemlich gut kennen gelernt«, murmelte er. »Und ich habe dich sehr gut kennen gelernt.«
    Ich möchte nicht darüber sprechen, dachte sie. Bei der bloßen Erwähnung wurde sie feucht zwischen den Beinen. Was dieser Mann mit seiner Zunge anstellen konnte …
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete ein adrettes Haus im Kolonialstil. In mehreren Fenstern brannte Licht, wodurch es einladend und irgendwie vertraut wirkte. Vermutlich, weil heimelige Häuser überall gleich aussahen. Und überall gleich reizvoll wirkten.
    Jetzt gerade könnte sie eine Woche Urlaub in einem davon gebrauchen.
    »Die letzte Nacht war ein Fehler«, sagte sie.
    »Den Eindruck hatte ich überhaupt nicht.«
    »Dann war dein Eindruck falsch. Völlig falsch.«
    Er hielt sie fest, noch ehe sie eine Bewegung wahrgenommen hatte. Gerade noch lief sie den Weg entlang, und im nächsten Moment lag sie in seinen Armen. Mit einer Hand hielt er ihren Nacken umfasst, mit der anderen zog er ihre Hüften fest gegen seinen Körper. Sie spürte seine heiße Erektion an ihrem Bauch.
    Sie schloss die Augen. Jeder Zentimeter ihrer Haut erwachte zum Leben, ihr wurde glühend heiß. Sie hasste die Reaktion ihres Körpers auf ihn, doch genau wie er hatte sie keine Kontrolle darüber.
    Ungeduldig wartete sie darauf, dass sein Mund sich auf ihren senken würde, doch er küsste sie nicht.
    Stattdessen brachte er seine Lippen ganz nah an ihr Ohr.
    »Du musst mir nicht vertrauen. Du musst mich nicht mögen. Ich kann mit allem leben. Aber du solltest mich niemals
anlügen.« Er holte tief Luft, schnupperte an ihr. »Ich kann jetzt in diesem Moment riechen, wie sehr du Sex willst. Ich könnte dich auf der Stelle hier auf den Boden zerren und dir die Klamotten vom Leib reißen. Und du würdest dich nicht wehren. Oder?«
    Nein, das würde sie wahrscheinlich nicht.
    Weil sie eine Idiotin war. Eine Idiotin mit offensichtlicher Todessehnsucht.
    Seine Lippen strichen flüchtig über ihren Hals. Und dann leckte er zart über ihre Haut. »Also, entweder sind wir zivilisiert und warten, bis wir zu Hause sind. Oder wir machen es gleich hier. Aber ich muss unbedingt wieder in dir sein, und du wirst nicht nein sagen.«
    Beth fasste ihn unter der Jacke an den Schultern. Eigentlich hätte sie ihn wegstoßen müssen, doch sie tat es nicht. Stattdessen zog sie ihn an sich, bog den Rücken durch und presste ihre Brüste an ihn.
    Ein verzweifeltes Geräusch entrang sich seiner Kehle, halb Stöhnen der Befriedigung, halb dunkles Flehen.
    Ha, dachte sie. Langsam gewann sie wieder die Oberhand.
    Mit grimmiger Zufriedenheit löste sie sich von ihm. »Das Einzige, was diese beschissene Situation auch nur im Entferntesten erträglich macht, ist, dass du mich noch mehr willst als ich dich.«
    Mit hoch erhobenem Kinn ging sie weiter. Sie konnte seinen Blick von hinten geradezu körperlich spüren, so als berühre er sie mit den Händen.
    »Du hast recht«, sagte er. »Ich würde töten, um dich zu bekommen.«
    Beth wirbelte herum und hielt ihm ihren Zeigefinger ins

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