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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Handtuch hinter sich ins Badezimmer und ging zur Couch herüber. Er setzte sich auf die Kante, Ellbogen auf die Knie gestützt. »Er war ein Aristokrat aus dem alten Land, bevor er ein Krieger wurde. Er ist … er war mein Freund. Und unsere Arbeit machte ihn zu meinem Bruder. «
    Bruder. Schon wieder dieses Wort.
    Wrath lächelte leicht, als erinnerte er sich an etwas Schönes. »D hatte viele Fähigkeiten. Er konnte sehr schnell laufen, war höllisch klug, gut mit dem Messer. Aber er war auch kultiviert. Ein Gentleman. Er konnte acht Sprachen. Interessierte sich für alles, von Weltreligionen bis hin zu Kunstgeschichte und Philosophie. Er konnte ewig über die Wall Street reden und dann im selben Atemzug erklären, warum die Decken der Sixtinischen Kapelle in Wirklichkeit
nicht aus der Renaissance stammen, sondern dem Manierismus zuzurechnen sind.«
    Wrath lehnte sich zurück und strich mit seinem kräftigen Arm über die Sofalehne. Seine Knie öffneten sich.
    Er sah verdammt entspannt aus, als er sich das lange schwarze Haar zurückstrich.
    Und wahnsinnig sexy.
    »Darius verlor nie die Beherrschung, egal wie schlimm es stand. Er zog einfach die Sache durch, die er gerade tun musste. Bis zum bitteren Ende. Seine Brüder respektierten ihn uneingeschränkt.«
    Wrath schien ihren Vater wirklich zu vermissen. Oder wen auch immer er ihr vorstellte, um …
    Was genau sollte das hier alles eigentlich?, fragte sie sich. Was konnte es ihm bringen, hier dieses Theater zu veranstalten?
    Na ja, immerhin war sie mit in sein Schlafzimmer gekommen, oder etwa nicht?
    »Und Fritz hat mir erzählt, dass er dich von Herzen geliebt hat.«
    Beth schürzte die Lippen. »Selbst mal angenommen, ich würde dir das alles abkaufen, muss ich mich doch sehr wundern. Wenn ich meinem Vater so wichtig war, warum hat er sich dann nicht mal die Mühe gemacht, mich kennen zu lernen?«
    »Das ist kompliziert.«
    »Ja, es ist wirklich hart, zu seiner Tochter zu gehen, seine Hand auszustrecken und seinen Namen zu sagen. Ganz schön kompliziert.« Sie lief durch den Raum und fand sich plötzlich neben dem Bett wieder. Schnell ging sie weiter. »Und was soll diese martialische Rhetorik? Gehörte er auch zur Mafia?«
    »Mafia? Wir sind doch nicht die Mafia, Beth.«
    »Ach so, dann seid ihr einfach nur freischaffende Killer
und Drogendealer? Hm … Eigentlich habt ihr recht. Man sollte sich nicht zu sehr spezialisieren, das ist besser fürs Geschäft. Man braucht ja auch eine Stange Geld, um so ein Haus hier zu unterhalten. Und es mit Gegenständen zu füllen, die eigentlich ins Museum gehören.«
    »Darius hat sein Geld geerbt, und er hatte ein Händchen dafür, es gut zu verwalten.« Wrath ließ den Kopf in den Nacken fallen, als ob er etwas an der Decke betrachten wollte. »Da du seine Tochter bist, gehört nun alles dir.«
    Sie verengte die Augen. »Was?«
    Er nickte.
    Was für ein Blödsinn, dachte sie.
    »Wo ist denn das Testament? Wo ist der Notar, der mich die Papiere unterschreiben lässt? Warte mal, lass mich raten, das Anwesen untersteht einem Nachlassverwalter. Seit dreißig Jahren.« Sie rieb sich die schmerzenden Augen. »Weißt du, Wrath, du musst mich nicht belügen, um mich ins Bett zu bekommen. So sehr ich mich dafür schäme, aber du müsstest einfach nur fragen.«
    Sie holte tief und traurig Luft. Bis zu diesem Moment war ihr nicht bewusst gewesen, dass ein kleiner Teil von ihr tatsächlich auf Antworten gehofft hatte. Nach all der Zeit.
    Die Verzweiflung konnte eben jeden zum Narren halten.
    »Hör mal, ich haue jetzt ab. Das war einfach – «
    Wrath stand schneller vor ihr, als sie blinzeln konnte. »Ich kann dich nicht gehen lassen.«
    Furcht stieg in ihr auf, doch sie ließ sich nichts anmerken. »Du kannst mich nicht zwingen zu bleiben.«
    Er legte seine Hände um ihr Gesicht. Sie zuckte zurück, doch er ließ nicht los.
    Mit dem Daumen streichelte er ihre Wange. Immer, wenn er ihr zu nahe kam, war sie wie gebannt. Sie spürte wieder, wie ihr Körper magnetisch von ihm angezogen wurde.

    »Ich lüge dich nicht an«, sagte er. »Dein Vater hat mich zu dir geschickt, weil du meine Hilfe brauchen wirst. Vertrau mir.«
    Sie zuckte zurück. »Ich will dieses Wort nicht mehr von deinen Lippen hören.«
    Er, ein Krimineller, der beinahe vor ihren Augen einen Polizisten getötet hatte, erwartete allen Ernstes von ihr, diesen Unsinn zu glauben? Von dem sie wusste, dass er nicht stimmen konnte?
    Während er gleichzeitig ihr Gesicht

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