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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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aussahen wie Schwerverbrecher und an einem mit Tafelsilber und kostbarem Porzellan gedeckten Tisch saßen, war schon eigenartig genug. Aber sie so völlig von den Socken zu sehen, war geradezu absurd.

    »Willst du mich nicht vorstellen?« Sie deutete mit dem Kopf auf die Männer.
    Wrath legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie an sich.
    »Das ist die Bruderschaft der Black Dagger. Meine Mitstreiter. Meine Brüder.« Er deutete mit dem Kopf auf den umwerfend gut aussehenden. »Rhage kennst du ja schon. Tohr ebenfalls. Der mit dem Bärtchen und der Kappe ist Vishous. Und Rapunzel da drüben heißt Phury.« Seine Stimme wurde zu einem Knurren. »Und Zsadist hat sich ja schon selbst vorgestellt.«
    Die beiden, die sie schon kannte, lächelten ihr zu. Die anderen nickten alle, außer dem mit der Narbe. Er starrte sie einfach nur an.
    Der Kerl soll doch noch einen Zwillingsbruder haben?, erinnerte sie sich. Aber wer das sein sollte, war ihr ein Rätsel.
    Obwohl der Typ mit den coolen Haaren und den fantastischen gelben Augen ihm schon ein bisschen ähnlich sah.
    »Gentlemen«, sagte Wrath. »Das ist Beth.«
    Und dann wechselte er in die Sprache, die sie nicht verstand.
    Als er geendet hatte, lag ein Raunen in der Luft.
    Er lächelte sie an. »Brauchst du etwas? Hast du vielleicht Hunger, Lielan?«
    Sie legte die Hand auf den Bauch. »Habe ich wirklich. Du wirst es nicht glauben, aber ich habe merkwürdige Gelüste nach Schinken und Schokolade.«
    »Ich bringe dir etwas. Setz dich.« Er deutete auf seinen Stuhl und ging dann durch eine Schwingtür.
    Sie beäugte die Männer vorsichtig.
    Na bestens. Hier saß sie nun, nur mit einem dünnen Morgenmantel bekleidet, allein zwischen ungefähr 500 Kilo geballter Vampirkraft. Lässiger Party-Smalltalk schien sich nicht gerade anzubieten, also ging sie einfach schnurstracks
mit gesenktem Kopf auf Wraths Stuhl zu. Weit kam sie nicht.
    Lautes Schaben ertönte, als fünf Stühle gleichzeitig gerückt wurden. Die Männer standen geschlossen auf. Und kamen auf sie zu.
    Sie sah in die beiden bekannten Gesichter, doch ihre ernsten Mienen waren nicht gerade ermutigend.
    Und dann blitzten die Messer auf.
    Mit einem metallischen Zischen wurden fünf schwarze Dolche gezogen.
    Panisch taumelte sie rückwärts, die Hände abwehrend vor das Gesicht gehalten. Sie stieß gegen die Wand und wollte gerade um Hilfe schreien, als die Männer im Kreis um sie herum auf die Knie fielen. Völlig synchron, als folgten sie einer ihr unbekannten Choreographie, stießen sie die Dolche in den Boden zu ihren Füßen und neigten die Köpfe. Das dumpfe Geräusch von Stahl auf Holz schien gleichzeitig Gelöbnis und Schlachtruf zu sein.
    Die Griffe der Dolche zitterten, während der dröhnende Rap noch immer den Raum erfüllte.
    Die Vampire schienen auf eine Reaktion zu warten.
    »Ähm. Danke schön«, sagte sie.
    Die Köpfe der Männer hoben sich. Auf ihren harten Gesichtszügen lag ein Ausdruck grenzenloser Verehrung. Selbst der mit der Narbe wirkte respektvoll.
    Und dann rauschte Wrath mit einer Flasche Schokosoße in der Hand herein.
    »Der Schinken ist unterwegs.« Er lächelte. »Hey, sie mögen dich.«
    »Und ich danke Gott dafür«, murmelte sie mit einem Blick auf die Dolche.

14
    Marissa lächelte; sie fand, der Mensch sah immer besser aus, je länger sie mit ihm zusammen war. »Dein Beruf ist es also, die Deinen zu beschützen. Das ist gut.«
    Er rutschte neben ihr auf der Couch herum. »Na ja, eigentlich weiß ich momentan nicht so genau, was ich mit mir anfangen soll. Ich habe so das Gefühl, dass ich mich vielleicht bald verändern muss.«
    Die Uhr schlug, und sie fragte sich, wie lange sie wohl schon hier zusammen saßen. Und wann die Sonne aufgehen würde. »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach vier Uhr morgens.«
    »Ich muss gehen.«
    »Wann werden wir uns wiedersehen?«
    Sie stand auf. »Ich weiß nicht.«
    »Könnten wir mal zusammen zu Abend essen?« Er sprang auf. »Oder zu Mittag? Hast du morgen schon was vor?«
    Sie musste lachen. »Das weiß ich noch nicht.«

    Noch nie zuvor hatte man sie umworben, und es gefiel ihr ausnehmend gut.
    »Ach, Mist«, murmelte er. »Ich versaue es gerade mit meinem Übereifer, oder?« Er stützte die Hände in die Hüften und starrte auf den Teppich, als ärgere er sich über sich selbst.
    Sie trat näher. Sein Kopf schnellte hoch.
    »Ich möchte dich jetzt berühren«, sagte sie sanft. »Bevor ich gehe.«
    Seine Augen leuchteten auf.
    »Darf ich?

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