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Black Dagger 02 - Blutopfer

Black Dagger 02 - Blutopfer

Titel: Black Dagger 02 - Blutopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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das I-Tüpfelchen.
    Er sah beinahe gut aus, fand er. So lange sie ihm nicht zu tief in die blutunterlaufenen Augen sah. Vier Stunden Schlaf und all der Whisky hatten Spuren hinterlassen.
    Ein leises Klopfen ertönte.
    Er kam sich vor wie ein Angeber und hoffte inständig, dass keiner der Brüder vor der Tür stand.
    Es war der Butler, der ihn anlächelte. »Sir, Ihr seht blendend aus. Ausgezeichnete Wahl, ganz ausgezeichnet.«
    Butch zuckte die Achseln und nestelte an seinem Hemdkragen. »Tja, also.«
    »Aber es fehlt noch ein Taschentuch in der Brusttasche. Darf ich?«
    »Äh, natürlich.«
    Eifrig flitzte der kleine alte Mann zu einer Kommode, zog eine Schublade auf und wühlte darin. »Dieses hier sollte passen.«
    Seine knotigen Hände verwandelten das weiße Quadrat in eine Art Origami-Meisterwerk und stopften es in die Tasche auf Butchs Brust.
    »So, jetzt seid Ihr bereit für Euren Gast. Sie ist hier. Lassen Sie bitten?«
    Lasse ich was? »Aber klar.«
    Als sie in die Eingangshalle traten, lachte der Butler leise.
    »Ich sehe wie ein Vollidiot aus, oder?«, fragte Butch.
    Fritz’ Gesichtsausdruck wurde ernst. »Aber überhaupt nicht, Sir. Ich dachte nur gerade, wie sehr das alles Darius gefallen hätte. Er liebte es, immer ein volles Haus zu haben. «

    »Wer ist Dar–«
    »Butch?«
    Beim Klang von Marissas Stimme blieben beide Männer stehen. Sie stand oben an der Treppe, und ihr Anblick verschlug Butch schlicht und ergreifend den Atem. Ihr Haar war aufgesteckt, das blassrosa Kleid eng und figurbetont. Ihre schüchterne Freude, ihn zu sehen, ließ seine Brust anschwellen.
    »Hey, Süße.« Butch merkte, dass der Butler entzückt strahlte, als er auf sie zuging.
    Marissa zupfte an ihrem Kleid herum, als sei sie nervös. »Ich hätte wahrscheinlich lieber unten warten sollen. Aber alle sind so beschäftigt. Ich hatte das Gefühl, im Weg zu stehen.«
    »Willst du ein bisschen hier oben bleiben?«
    Sie nickte. »Wenn es dir nichts ausmacht. Hier ist es ruhiger. «
    Der Butler schaltete sich höflich ein. »Es gibt hier oben einen Balkon. Am Ende des Korridors.«
    Butch bot ihr seinen Arm an. »Sollen wir?«
    Sie ergriff seinen Arm. Ihre Augen wandten sich von ihm ab und eine bezaubernde Röte erschien auf ihrem Gesicht. »Ja. Aber gern.«
    Sie wollte also mit ihm allein sein.
    Das war ein gutes Zeichen, dachte Butch.
     
    Als Beth eine appetitlich gefüllte Platte mit Rohkost und verschiedenen Dips in das Esszimmer trug, dachte sie, Fritz und Wellsie könnten gut und gerne zusammen ein ganzes Land regieren. Die Brüder waren alle auf den Beinen, deckten brav den Tisch, stellten neue Kerzen auf, halfen bei der Zubereitung des Essens. Und Gott allein wusste, was in Wraths Kammer geschah. Dort würde die Zeremonie stattfinden, und Rhage war bereits seit einer Stunde da unten.

    Beth stellte die Platte auf einem Sideboard ab und ging zurück in die Küche. Fritz reckte sich gerade nach einer großen Kristallschüssel oben im Schrank.
    »Lass mich dir helfen.«
    »O Danke, Herrin.«
    Sie stellte die Schale auf der Arbeitsfläche ab und sah ihm zu, wie er sie mit Salz füllte.
    Das ist aber gar nicht gut für den Blutdruck, dachte sie.
    »Beth?«, hörte sie Wellsie rufen. »Kannst du mir bitte drei Gläser Pfirsichmarmelade für die Schinkenmarinade aus der Vorratskammer holen?«
    Beth ging in den winzigen, engen Raum und knipste das Licht an. Dosen und Gläser vom Boden bis zur Decke bildeten ein überwältigendes Sortiment. Sie suchte nach der Marmelade, als sie hinter sich die Tür aufgehen hörte.
    »Fritz, weißt du –«
    Sie fuhr herum. Und prallte direkt gegen Zsadists harten Körper.
    Er zischte, und beide machten einen Satz rückwärts, als die Tür zuschlug, und sie einschloss.
    Wie vor Schmerz schloss er die Augen, die Lippen zogen sich zurück und gaben seine Fänge frei.
    »Entschuldigung«, flüsterte sie und versuchte, Abstand von ihm zu gewinnen. Viel Platz war nicht in der kleinen Kammer, es gab kein Entkommen. Er stand vor der Tür. »Ich hab dich nicht gesehen. Tut mir wirklich leid.«
    Er trug wieder ein hautenges langes T-Shirt, so dass man das Muskelspiel in seinen Armen und Schultern gut sehen konnte, als er die Hände zu Fäusten ballte. Er war sowieso nicht gerade klein, aber die Kraft, die er ausstrahlte, ließ ihn riesenhaft wirken.
    Seine Lider öffneten sich. Als der Blick seiner schwarzen Augen auf ihr Gesicht fiel, schauderte sie.
    Kalt. So eiskalt.

    »Ich weiß, dass ich hässlich

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